Das Geheimnis von Picasso
🎯 ab 8 Jahren
🕔 ca. 7 Minuten
Darum geht's
Felix’ geliebter Kater Picasso ist spurlos verschwunden. Auf der Suche nach ihm entdecken Felix und Lina, dass Picasso auf eine heiße Spur gestoßen ist. Ein riskantes Abenteuer erwartet die beiden – und sie müssen all ihren Mut zusammennehmen, um ihren pelzigen Freund zu retten.
Felix saß auf seinem Bett und starrte aus dem Fenster. „Picasso, wo bist du nur?“ murmelte er und seufzte. Es war schon der dritte Tag, an dem sein Kater nicht nach Hause gekommen war. Normalerweise spazierte Picasso zwar gerne durch die Nachbarschaft, aber spätestens zum Abendessen kam er immer nach Hause – bis jetzt.
„Mach dir keine Sorgen“, sagte Lina, die neben ihm saß und ebenfalls nach draußen blickte. „Katzen verschwinden manchmal für ein paar Tage und tauchen dann wieder auf.“
Felix schüttelte den Kopf. „Nicht Picasso. Er bleibt nie so lange weg. Ich habe das Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmt.“
Lina sah ihn ernst an. „Meinst du, er könnte… in Gefahr sein?“
Felix seufzte erneut und sprang auf. „Ich weiß es nicht. Aber ich habe überall gesucht. Im Garten, in der Nachbarschaft, sogar bei Frau Spitzbacher, aber niemand hat ihn gesehen.“
„Vielleicht gibt es ja Hinweise“, schlug Lina vor. „Picasso ist ziemlich clever. Er könnte uns eine Spur hinterlassen haben.“
Felix hellte sich ein wenig auf. „Du hast recht! Wenn irgendetwas passiert ist, würde Picasso versuchen, uns zu zeigen, wo er steckt. Lass uns draußen nach Hinweisen suchen.“
Die beiden Freunde gingen durch den Garten und suchten nach Anzeichen, die auf Picassos Verschwinden hindeuten könnten. Felix ging zum Apfelbaum, an dem Picasso oft saß und auf die Vögel achtete. Doch da war nichts Ungewöhnliches.
„Felix! Hier drüben!“ rief Lina plötzlich. Sie stand am Gartenzaun und zeigte auf den Boden. „Schau dir das an!“
Felix rannte zu ihr hinüber und sah, was sie entdeckt hatte: eine Reihe kleiner Kratzspuren auf dem Zaun, als hätte Picasso versucht, dort hinaufzuklettern. „Das sind Picassos Krallenabdrücke“, sagte Felix aufgeregt. „Er war hier!“
Lina nickte. „Und sie führen direkt nach draußen. Es sieht aus, als hätte er jemanden verfolgt.“
„Jemanden verfolgt?“ fragte Felix erstaunt.
Lina deutete auf die andere Seite des Zauns. „Schau dir das an. Hier sind Schuhabdrücke im Matsch. Jemand ist hier entlang gegangen, und Picasso ist ihm gefolgt.“
Felix starrte die Abdrücke an und begann, nervös zu werden. „Das heißt, jemand könnte Picasso mitgenommen haben?“
Lina legte ihm die Hand auf die Schulter. „Vielleicht. Oder er hat jemanden verfolgt, der etwas Verdächtiges getan hat. Wir wissen doch, dass Picasso ein schlauer Kater ist.“
Felix nickte. „Wir sollten der Spur folgen.“
Die Abdrücke führten die beiden quer durch die Nachbarschaft, immer tiefer in die weniger belebten Straßen der Stadt. Schließlich endeten sie an einem alten, verlassenen Lagerhaus, das schon seit Jahren leer stand.
„Das kommt mir bekannt vor“, sagte Felix nachdenklich. „Hier waren wir schon einmal, als wir den Fall mit der Spinne gelöst haben.“
„Genau“, sagte Lina. „Meinst du, das hat etwas damit zu tun?“
Felix sah sich das alte Gebäude an. Es wirkte immer noch bedrohlich, und die Fenster waren schmutzig und teilweise zerbrochen. „Vielleicht. Aber es ist ein seltsamer Zufall, dass Picasso genau hierher geführt wurde.“
Vorsichtig näherten sie sich dem Eingang. Die Tür war angelehnt, und im Inneren des Gebäudes hörten sie ein leises Miauen.
„Picasso!“ rief Felix erleichtert und wollte zur Tür rennen, doch Lina hielt ihn zurück. „Warte, Felix. Es könnte eine Falle sein. Lass uns zuerst schauen, ob alles sicher ist.“
Felix nickte und holte aus seinem Rucksack ein kleines Fernglas. Er spähte durch einen Spalt in der Tür und sah zu seiner Überraschung eine Gestalt im Inneren der Lagerhalle. Es war ein Mann, der sich über Picasso beugte, der in einer Ecke saß.
„Da ist jemand“, flüsterte Felix. „Er hat Picasso!“
Lina runzelte die Stirn. „Wir müssen herausfinden, was hier vor sich geht. Vielleicht können wir ihn ablenken und Picasso befreien.“
Die beiden schmiedeten einen schnellen Plan. Lina schlich sich zur Rückseite des Gebäudes und machte ein lautes Geräusch, indem sie einen alten Metallkanister umwarf. Der Mann im Inneren drehte sich erschrocken um und lief in die Richtung des Geräuschs.
Das war Felix’ Chance. Er schlich sich in die Lagerhalle und rannte direkt zu Picasso, der ihm mit großen, dankbaren Augen entgegenblickte. „Da bist du ja, alter Freund“, flüsterte Felix und hob ihn vorsichtig hoch. „Komm, wir müssen hier raus.“
Doch bevor Felix zur Tür zurücklaufen konnte, hörte er Schritte hinter sich. Der Mann hatte das Ablenkungsmanöver durchschaut und kam zurück in die Halle. „Was machst du hier, Junge?“ rief er mit wütender Stimme.
Felix’ Herz klopfte wild, doch er blieb ruhig. „Ich hole nur meinen Kater ab“, sagte er und wich langsam zurück.
Der Mann starrte ihn an und knurrte. „Das ist dein Kater? Nun, er hat mir ganz schön Ärger gemacht. Hat mich auf Schritt und Tritt verfolgt. Vielleicht sollte ich ihn behalten.“
„Das glaube ich nicht“, ertönte plötzlich Linas Stimme hinter dem Mann. Sie stand an der Tür, ihr Handy in der Hand. „Ich habe gerade ein Bild von dir gemacht und es direkt an die Polizei geschickt.“
Der Mann drehte sich um, seine Augen weiteten sich. „Was… was?“
„Ja, genau“, sagte Lina grinsend. „Sie wissen, dass du hier bist. Und wenn du jetzt nicht verschwindest, werden sie in ein paar Minuten hier sein.“
Der Mann zögerte einen Moment, bevor er sich abrupt umdrehte und durch eine Seitentür aus dem Lagerhaus flüchtete. Felix und Lina sahen ihm nach, bis er im Nebel verschwand.
„Puh, das war knapp“, sagte Felix und setzte Picasso vorsichtig ab. Der Kater rieb sich schnurrend an seinen Beinen.
Lina nickte. „Gut, dass wir das noch mal überprüfen wollten. Picasso hat uns wahrscheinlich vor einem großen Verbrechen gewarnt.“
Felix sah auf seinen Kater hinab und kraulte ihn hinter den Ohren. „Du bist ein echter Held, Picasso. Du hast einen Gangster aufgespürt!“
Lina lachte. „Vielleicht sollten wir Picasso beim nächsten Mal einfach mitnehmen, wenn wir einen Fall lösen. Er scheint ein ziemlich guter Geheimagent zu sein.“
„Ja“, stimmte Felix zu. „Von jetzt an sind wir das unschlagbare Team Felix, Lina und Picasso.“
Gemeinsam machten sie sich mit Picasso auf den Heimweg, bereit für das nächste Abenteuer – denn wer wusste schon, welche Geheimnisse sich noch in den Schatten ihrer Stadt verbargen.
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