Geheime Nachricht im Baumhaus – Teil 2
🎯 ab 8 Jahren
🕔 ca. 8 Minuten
Darum geht's
Felix und Lina sind einem Rätsel gefolgt und haben einen alten Schlüssel unter dem Apfelbaum in Felix’ Garten gefunden – doch wozu gehört er? Eine geheimnisvolle Nachricht von Felix’ Mutter führt die beiden auf eine spannende Spurensuche. Gemeinsam müssen sie weitere Rätsel lösen und machen eine geheimnisvolle Entdeckung …
Felix drehte den alten Schlüssel in seinen Händen und betrachtete ihn genau. Er war schwer und aus Metall, wahrscheinlich schon viele Jahre alt. Die Schrift auf dem Zettel seiner Mutter ließ ihm keine Ruhe: „Nutze ihn weise und denk daran: Manchmal sind die besten Geheimnisse genau dort, wo du sie am wenigsten erwartest.“
„Was meinst du, wo dieser Schlüssel hinführt?“ fragte Lina, die ebenfalls neugierig über seine Schulter schaute. „Er sieht aus, als könnte er zu einem alten Schloss passen. Aber wo finden wir das?“
Felix zuckte die Schultern. „Ich habe keine Ahnung. Aber ich wette, Mama hat uns noch weitere Hinweise hinterlassen. Es wäre zu einfach, wenn der Schlüssel allein das Geheimnis lüften würde.“
Lina grinste. „Dann lass uns mal Detektivarbeit leisten.“
Die beiden machten sich auf den Weg zurück ins Haus. Sie durchsuchten jedes Zimmer, jede Ecke und jeden Winkel, auf der Suche nach einem Hinweis. Felix’ Mutter war bekannt dafür, ihre Spuren gut zu verstecken.
Nach einiger Zeit war es Lina, die eine seltsame Entdeckung machte. Im Bücherregal im Wohnzimmer stand ein Buch, das nicht so recht in die Sammlung passen wollte. Es war ein altes, vergilbtes Buch über Rätsel und Geheimschriften.
„Schau mal“, sagte sie und zog es vorsichtig heraus. „Das hier sieht verdächtig aus. Darauf steht: Rätsel und Geheimnisse. Das passt doch, denn wer erwartet schon ein echtes Geheimnis in einem Buch über Geheimnisse!” Lina hielt das Buch in die Luft und grinste.
Felix nahm das Buch in die Hand. Es war schwerer, als er erwartet hatte, und als er es aufschlug, fiel etwas auf den Boden – ein kleiner, gefalteter Zettel.
„Ein weiterer Hinweis!“ rief Felix. Sie öffneten den Zettel und fanden eine Nachricht, die in der vertrauten Handschrift seiner Mutter geschrieben war:
„Gut gemacht, Felix und Lina. Der Schlüssel gehört zu einem sehr alten Schloss, das auf dem Dachboden versteckt ist. Doch Vorsicht, der Zugang ist gut geschützt. Nur diejenigen, die die richtige Reihenfolge kennen, werden das Geheimnis lüften. Beginnt mit der Zahl der Räder, die euch oft begleiten.“
Felix runzelte die Stirn. „Die Zahl der Räder? Was meint sie damit?“
Lina dachte einen Moment nach. „Vielleicht meint sie unsere Fahrräder. Wir fahren ja ständig mit ihnen herum. Also… zwei Räder pro Fahrrad, und wir sind zwei… das ergibt vier!“
„Vier“, murmelte Felix und nickte. „Das könnte der erste Teil des Codes sein. Aber es steht da, dass wir eine Reihenfolge brauchen. Was könnte als nächstes kommen?“
Sie gingen nach oben zum Dachboden und fanden die alte, knarzende Tür. Felix versuchte, den Schlüssel zu benutzen, aber wie erwartet passte er nicht in das Schloss der Tür.
„Mama hat das absichtlich so gemacht“, seufzte Felix. „Wir brauchen den richtigen Code, um den Zugang zu öffnen.“
Neben der Tür befand sich ein kleines Zahlenschloss mit fünf Zahlen. Felix erinnerte sich an die Notiz: „Die richtige Reihenfolge.“
„Okay, wir haben schon die Zahl 4“, sagte Lina. „Was könnte der nächste Hinweis sein?“
Felix dachte nach. „Vielleicht… etwas, das mit uns zu tun hat. Ich meine, Mama spricht von Dingen, die uns begleiten. Was ist etwas anderes, das wir ständig bei uns haben?“
Lina überlegte und ihre Augen leuchteten auf. „Was ist mit Picasso? Dein Kater!“
Felix lachte. „Stimmt! Er ist immer bei uns. Aber was für eine Zahl könnte das sein?“
„Katzen haben neun Leben“, antwortete Lina triumphierend.
„Neun“, wiederholte Felix. „Das ergibt Sinn. Also haben wir vier und neun.“
„Was jetzt?“ fragte Lina. „Brauchen wir noch zwei Zahlen.“
Felix sah sich weiter im Haus um und plötzlich fiel ihm etwas ein. „Warte, ich glaube, ich weiß, wo der nächste Hinweis ist!“ Er führte Lina in das Schlafzimmer seiner Mutter, wo auf dem Nachttisch ein altes, in Leder gebundenes Tagebuch lag. Seine Mutter hatte ihm nie erlaubt, es zu lesen, aber Felix wusste, dass darin einige ihrer Abenteuer als Geheimagentin festgehalten waren.
„Vielleicht ist da drin die Lösung“, sagte er und öffnete vorsichtig das Tagebuch.
Und tatsächlich: In einer der Seiten war ein weiteres Rätsel versteckt, das in geheimer Tinte geschrieben war. Sie beleuchteten es mit einer kleinen Taschenlampe, die Felix immer dabei hatte. Langsam wurden die Worte sichtbar:
„Zähle die Kerzen auf dem Kuchen deines letzten Geburtstages und füge sie der Lösung hinzu.“
„Mein letzter Geburtstag?“ Felix zählte in Gedanken nach. „Das waren zwei Kerzen.“
„Aber du bist doch 10 geworden“, erwiderte Lina verwundert.
„Das stimmt, aber auf dem Kuchen waren nur zwei Kerzen in Form einer großen eins und einer Null“, erwiderte Lina verwundert.
„Also haben wir jetzt 4, 9 und 2“, sagte Lina.
Der letzte Hinweis war jedoch noch schwieriger. Im Tagebuch stand auch: „Den letzten Teil des Codes findest du dort, wo alles begann – unter dem Baum.“
Felix und Lina rannten zurück zum alten Apfelbaum. „Ich wette, der Schlüssel hat hier noch mehr zu verraten“, sagte Felix.
Sie durchsuchten den Boden erneut und fanden eine kleine Metallplatte, die sie vorher übersehen hatten. Darunter lag ein weiterer Zettel, auf dem stand:
„Zähle die Jahre des Baumes.“
Felix und Lina sahen sich den Baum an. Felix erinnerte sich daran, dass seine Mutter ihm einmal erzählt hatte, dass der Baum doppelt so alt wie Felix war.
„Mama hat mir einmal verraten, dass der Baum schon doppelt so alt ist wie ich”, erklärte Felix.
„Und wie alt warst du da?”, fragte Lina.
„Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich damals acht gewesen bin”, überlegte Felix laut, „Also war der Baum dann schon 16 Jahre alt. Jetzt sind es nochmal zwei Jahre später, also ist der Baum 18 Jahre alt.”
„Also haben wir die letzte Zahl“, sagte Lina. „Das macht den Code: 4, 9, 2 und 18.“
Zurück am Dachboden gab Felix den Code in das Zahlenschloss ein: 4-9-2-18. Mit einem leisen Klicken sprang das Schloss auf, und die Tür knarrte, als sie sie langsam öffneten.
Im Inneren des Dachbodens war es dunkel und staubig, doch in der hintersten Ecke entdeckten sie eine alte Holzkiste. Felix ging vorsichtig auf sie zu und nahm den Schlüssel aus seiner Tasche. Er zitterte leicht vor Aufregung, als er den Schlüssel ins Schloss der Kiste steckte.
Mit einem leisen Ruck drehte sich das Schloss, und der Deckel sprang auf.
Im Inneren der Kiste lag etwas, das Felix den Atem stocken ließ: Es war eine alte Schatulle mit der Aufschrift „F. Fuchshuber – Top Secret“. Daneben lag ein Bündel alter Briefe und Dokumente, offenbar aus den verschiedensten Fällen seiner Mutter.
„Das sind Mamas geheimste Unterlagen“, flüsterte Felix ehrfürchtig. „Vielleicht hat sie uns das als Vorbereitung hinterlassen. Sie will, dass ich in ihre Fußstapfen trete.“
Lina lächelte ihn an. „Ich glaube, das hast du längst getan, Felix.“
„Vielleicht“, sagte er und schloss die Schatulle wieder. „Aber es gibt noch so viel zu lernen. Und ich habe das Gefühl, dass dies erst der Anfang ist.“
„Dann lass uns bereit sein für das nächste Abenteuer“, sagte Lina. „Wer weiß, welche Geheimnisse noch auf uns warten.“
Felix nickte und griff fest nach dem Schlüssel. Sie waren bereit – was auch immer als Nächstes kommen würde.
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