Ausflug zum See
Darum geht's
Aila ist ganz aufgeregt, denn heute geht es zum See. Ihr Bruder, Mama Lara und Papa Aaron sind dabei. Auch ihr Papa Leon kommt zum See. Doch als Aila auf dem Autodach ein großes Brett entdeckt, wird sie nachdenklich, ob sie sich damit auf das Wasser traut. Zum Glück hat Aila die Unterstützung der ganzen Familie dabei.
Als der Wecker klingelt, ist Aila sofort hellwach. Die Sonne strahlt durch das Fenster in ihrem Kinderzimmer. Die Wand über ihrem Bett ist mit bunten Lichtstrahlen übersät. Die Sonnenstrahlen fallen durch ihre Fensterbilder und tauchen ihr Zimmer in alle Farben des Regenbogens.
Aila schwingt die Decke zur Seite und läuft in ihrem Schlafanzug rüber zum Fenster. Auf halbem Wege schnappt sie sich den Stuhl vor ihrem Schreibtisch und platziert ihn direkt vor dem Fenster. Schon steht sie darauf und presst ihre Hände und Nasenspitze an das Glas.
Draußen ist keine Wolke zu sehen. Der Himmel sieht aus wie das Wasser des Sees, zu dem sie heute einen Ausflug machen. Aila ist schon ganz aufgeregt. Zusammen mit ihrem Bruder Leandro geht es heute zum Ausflug. Ihr Papa Leon kommt auch!
Aila dreht sich um und springt wie ein Hase vom Stuhl herunter. Dann rast sie quer durchs Zimmer zur Tür, durch den Flur, ins Zimmer von ihrer Mama und ihrem neuen Papa Aaron.
“Aufstehen! Die besten Plätze am See sind sonst weg.”, ruft sie vom Fußende des Bettes. “Leandro wecke ich auch.”
Ohne auf eine Antwort zu warten, ist Aila schon wieder aus dem Zimmer verschwunden und nur drei Sekunden später durch die Tür gegenüber im Zimmer ihres Bruders.
“Aufwachen, kleiner Langschläfer”, sagt Aila behutsam. Leandro ist ja noch klein und soll sich nicht erschrecken. Ihr Bruder öffnet die Augen und streckt sich.
“Stehst du gleich auf?, fragt Aila, “Wir müssen bald los zum See. Heute wird der perfekte Tag.” Noch mit halb geschlossenen Augen richtet sich Leandro auf und setzt sich auf die Bettkante. Er schaut rüber zu Aila, die gerade seinen Stuhl zum Fenster schiebt.
“Schau mal! Das Wetter ist perfekt.”, sagt sie. Leandros Neugierde ist geweckt. Er schlurft rüber zu seiner Schwester, die ihm sogleich auf den Stuhl hilft.
Leandro presst seine Nase an das Glas und staunt. Draußen ist keine Wolke am Himmel zu sehen. Zwischen dem strahlenden Blau des Himmels scheint die Sonne kräftig hindurch. Selbst durch das Fensterglas ist die wärmende Kraft zu spüren.
“Frühstück ist fertig!”, hallt die Stimme von Mama durch das Haus.
Die beiden Geschwister schauen sich und flitzen los. Aus dem Zimmer, die Treppe hinunter und in die Küche.
Dort steht Mama und Papa Aaron mit einem fertigen Frühstück bereit.
“Kauen nicht vergessen”, sagt Mama, als Aila und Leandro ihr Frühstück verputzen, als sei es ein Wettrennen.
Als alle fertig sind, bittet Mama die beiden, sich fertig zu machen, während Lara und Aaron alles für den See ins Auto packen.
Wenig später sind beide mit gepackten Rucksäcken bereit. Als sie vor dem Auto stehen, staunen die Geschwister nicht schlecht. Auf dem Dach ist ein riesiges Brett festgeschnallt. Es sieht so aus, wie eines, dass die Surfer benutzen.
“Was machen wir denn damit?”, fragt Leandro mit großen Augen.
“Im See kann man doch gar nicht surfen. Dafür braucht man Wellen!”, wendet Aila ein.
“Wir zeigen es euch, wenn wir am See sind. Das wird ein großer Spaß”, sagt Papa Aaron.
Alle steigen ein und das Auto rollt gemächlich die Straße entlang. Aila und Leandro sitzen auf der Rückbank und können ihre Aufregung kaum zügeln. Normalerweise schläft Leandro im Auto immer ein. Doch heute blickt er von einem Fenster zum anderen, um keinen einzigen Moment der Fahrt zu verpassen. Aila sitzt still und nachdenklich neben ihm. Ihre Gedanken kreisen um das große Brett auf dem Autodach.
Nach einer Weile erreichen sie den See. Das Wasser glitzert im Sonnenlicht und tanzt auf der Oberfläche. Papa Leon wartet bereits auf sie und winkt ihnen freundlich zu. Aila springt sofort aus dem Auto und rennt auf ihn zu. “Papa!”, ruft sie und wirft sich in seine ausgestreckten Arme..
“Hallo, mein Schatz!”, antwortet Leon und hebt sie hoch. “Bereit für einen Tag voller Spaß?”
“Ja!”, ruft Aila, auch wenn sie noch ein wenig unsicher ist, was das große Brett damit zu tun hat.. Leandro ist mittlerweile auch ausgestiegen und umarmt seinen Vater.
Nachdem sie die Begrüßung beendet haben, helfen alle zusammen, die Sachen aus dem Auto zu holen und zum Ufer zu bringen. Lara und Aaron holen das große Brett vom Dach und tragen es vorsichtig zum Wasser. Es ist ein Stand-up-Paddleboard.
“Wer möchte als Erster?”, fragt Leon, als das Board im flachen Wasser liegt. Leandro springt sofort auf und streckt die Hand aus. “Ich, ich!”, ruft er begeistert.
“Na gut, mein kleiner Abenteurer”, sagt Leon lachend und zieht ihm eine Schwimmweste an. Er überprüft noch einmal die Gurte, bevor er selbst seine Weste anzieht. Dann nimmt er Leandro an der Hand und geht mit ihm vorsichtig auf das Brett. Erst sitzen sie noch auf den Knien, bis sie das Gleichgewicht gefunden haben. Dann hilft Papa Leon Leandro dabei aufzustehen, bevor er sich selbst auf die Füße stellt. Mama Lara reicht ihnen ein langes Paddel. “Fass mit an Leandro. Jetzt wir gepaddelt!”, fordert Papa Leon ihn auf. Gemeinsam paddeln sie langsam hinaus, während Aila am Ufer bleibt und ihnen zusieht.
“Keine Sorge, Aila”, sagt Aaron sanft. “Du musst nicht, wenn du nicht willst. Aber es wird bestimmt Spaß machen, und wir sind alle bei dir.”
Aila nickt, aber die Unsicherheit bleibt. Sie beobachtet, wie Leandro und Leon auf dem See paddeln und wie viel Spaß sie dabei haben. Lara tritt neben sie und legt einen Arm um ihre Schultern. “Wenn du es versuchen möchtest, bin ich bei dir”, sagt sie.
Als Papa Leon und Leandro fertig sind, ist Leandro hellauf begeistert. “Das macht so viel Spaß! Das musst du auch versuchen!”, motiviert der kleine Bruder seine Schwester. Papa Leon merkt auch, dass Aila etwas zurückhaltend ist.
“Mach dir keine Sorgen Aila”, Mama ist bei dir und Aaron, Leandro und ich sind die ganze Zeit in deiner Nähe. Aila grübelt.
Nach ein paar Minuten atmet Aila tief durch und nickt entschlossen. “Okay, ich versuche es”, sagt sie leise. Aaron hilft ihr, die Schwimmweste anzuziehen, während Lara bereits ins Wasser geht und das Board festhält.
“Bereit?”, fragt Lara und lächelt Aila zu. Mit zitternden Händen steigt Aila auf das Board und setzt sich erst einmal hin. Lara klettert hinter ihr auf das Board und umarmt sie von hinten. “Wir machen das zusammen, Schritt für Schritt. Wir bleiben erstmal sitzen”, sagt sie sanft und beginnt, mit dem Paddel das Board zu steuern.
Langsam aber sicher gewinnen sie an Vertrauen. Immer weniger wackelt das Brett unter ihnen und sie finden das richtige Gleichgewicht. Aila steht schließlich zögernd auf, immer noch von Lara gehalten. Das Wasser glitzert um sie herum, und der leichte Wind lässt ihre Haare tanzen. Stück für Stück verschwindet ihre Angst, und ein breites Lächeln breitet sich auf ihrem Gesicht aus.
“Ich schaffe es!”, ruft sie freudig, als sie endlich alleine steht und paddelt. Aaron und Leon applaudieren vom Ufer aus, während Leandro begeistert winkt. “Du hast es geschafft”, rufen ihr alle zu. Mama Lara ist stolz und umarmt Aila auf dem Board.
Gemeinsam verbringen sie den restlichen Tag auf dem Wasser, lachen und genießen die Zeit miteinander. Am Ende des Tages hat Aila nicht nur ihre Angst überwunden, sondern auch eine neue Lieblingsbeschäftigung gefunden. “Können wir das bald wieder machen?”, fragt sie, als sie sich auf den Heimweg machen.
“Natürlich”, sagt Papa Leon und legt einen Arm um ihre Schulter. “Wir machen das, wann immer du willst.”
Darum geht’s
Maila und Momo spielen mit ihrer Mama im Park, als ihnen ein fremder Mann vorwirft, keine richtige Familie zu sein.
Die drei begeben sich auf eine Reise und entdecken dabei viele Formen von Familie. Sie gehen der Frage nach: Was macht eine Familie aus?
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