Logo vom Kinderbuch "Waldi bei den Bergwichteln", ein Vorlesebuch ab 6 Jahren von Andrea Herold über Natur, Freundschaft und Umweltschutz
Illustration zu Bonusgeschichte "Ein Tag in der Waldwichtelschule" zum Kinderbuch "Waldi bei den Bergwichteln", ein Vorlesebuch ab 6 Jahren von Andrea Herold über Natur, Freundschaft und Umweltschutz

Ein Tag in der Waldwichtelschule

🎯 ab 6 Jahren

🕔 ca. 7 Minuten

📚 Kindergeschichte zum Buch: Waldi bei den Bergwichteln

Darum geht's

Waldi hat die Waldwichtelschule besucht und bekommt nun vom Oberwichtel Moosi spannende Aufgaben zugewiesen. Wollen wir gemeinsam einen Blick zurückwerfen und einen Tag mit Waldi und seinen Freunden in der Wichtelschule besuchen?

Waldwichtel sind sehr gute Schüler. Schließlich wollen sie viel lernen, um später vom Oberwichtel eine spannende Aufgabe zu erhalten. Waldwichtel achten ihre Waldwichtellehrer. Denn die wissen einfach alles über den Wald und seine Bewohner. Denn sie haben ihre Erfahrung bei vielen Waldwichteleinsätzen gesammelt. Nun geben sie diese an die Waldwichtelschüler weiter.

Waldi und seine Freunde treffen sich wie jeden Tag, um den Weg zur Waldwichtelschule gemeinsam zurückzulegen. Jetzt im Sommer findet der Unterricht auf der großen Wiese vor der Schulhöhle statt. Der Oberwichtel, der nur manchmal als Lehrer vor den Wichteln steht, hat mit seiner Frau und den Wichtellehrern die Bänke und Stühle ins Freie getragen. Das ist für die Wichtelschüler eine schöne Zeit. Sie können beim Lernen dem Zwitschern der Vögel lauschen und die frische Luft genießen. In der ersten Stunde steht heute Baumkunde auf dem Plan. Frau Lärche ist die Lehrerin. Waldi sitzt neben seinem besten Freund Zapfi und seiner Freundin Pilzi. Lustige Namen, oder? Waldwichtel haben nämlich allesamt Namen, die mit dem Wald zu tun haben. 

Heute haben die Wichtel die Aufgabe, Bäume nach Laubbäumen und Nadelbäumen zu sortieren und ihnen ihre Blätter und Nadeln zuzuordnen. Frau Lärche ist sehr zufrieden mit ihren Schülern. Später lernen die Wichtel, wie man gesunde Bäume von kranken unterscheiden kann. Die Wichtel machen sich eifrig ihre Notizen. Das alles müssen sie wissen, wenn sie später für einen eigenen Wald verantwortlich sein werden.

In der Pause spielen die Wichtel auf der großen Wiese, bis die Glocke zur nächsten Stunde ruft. Jetzt steht Frau Moosi vor den Schülern. Sie ist die Frau vom Oberwichtel und weiß alles über die Pflanzen, die im Wald zuhause sind. Waldi findet es besonders spannend, wenn die Lehrerin erzählt, wie man manche Pflanzen nutzen kann. Aus einigen kann man Tee zubereiten, andere kann man zu einer Salbe verarbeiten. 

„Leider wissen das immer weniger Menschen“, erklärt Frau Moosi und schüttelt bedauernd ihren Kopf. Weil der Unterricht so spannend ist, vergeht die Zeit wie im Flug und es klingelt zur nächsten Pause. Nun ist es für die Wichtel an der Zeit, ihr Mittagessen einzunehmen. Die alte Wichtelfrau Beerli, die alles über die Beeren, die im Wald wachsen weiß, hat eine leckere Blaubeersuppe gekocht. Hungrig machen sich die Wichtelschüler drüber her. Am Nachmittag stehen noch zwei Stunden auf dem Plan. Als nächstes lehrt Herr Fuchs den Waldwichteln Tierkunde. Sie lernen dabei, welche Tiere im Wald leben, wie sich diese Tiere ernähren, wann sie ihre Jungen bekommen, wie sie überwintern und noch ganz viel mehr. Der Lehrer hat sich noch etwas ganz Besonderes ausgedacht. Die Wichtel lernen die heimischen Singvögel kennen und ihren zugehörigen Gesang. Das ist aufregend. Jeder Vogel singt nämlich anders. Die Meise zwitschert in anderer Tonlage als die Amsel, die Spatzen piepen anders als der Eichelhäher. Die Waldwichtel stöhnen, denn es ist gar nicht so einfach, wie sie am Anfang dachten. Doch am Ende sind sie sehr stolz auf das, was sie gelernt haben.

Auf die letzte Unterrichtsstunde freuen sich alle Waldwichtel ganz besonders. Oberwichtel Moosi höchstpersönlich unterrichtet heute. Eigentlich ist der Oberwichtel kein Lehrer, denn er hat sehr viele wichtige Aufgaben im Wichtelreich zu erledigen. Aber diese eine Sache kann nur er vermitteln. Heute lernen die Wichtel, wie man Zaubersprüche reimt. Das ist ungeheuer wichtig für die Zeit nach der Wichtelschule. Das muss dann jeder Waldwichtel richtig gut können! 

Alle Wichtelschüler sind mit Eifer bei der Sache, als Moosi erklärt: „Beim Reimen müsst ihr darauf achten, dass die Endsilben der Wörter am Ende gleich klingen.“ 

Dann geht es auch schon los. Der Oberwichtel gibt ein Wort vor und die Wichtelschüler reimen, was das Zeug hält.
Das geht so:

Wind – Kind – geschwind

Still – will

Lieder – Glieder – wieder

Maul – faul – Gaul

Die Wichtelschüler haben großen Spaß dabei. Dann hebt der Oberwichtel die Hand. „Genug. Ich sehe schon, dass ihr wisst, wie es geht.“ Dann tut er sehr geheimnisvoll. Die Wichtel blicken neugierig zu Moosi und können es nicht fassen. Er greift zum Gürtel und löst den Beutel mit dem wertvollen Zauberstaub, der dort befestigt ist. Er füllt mit einem klitzekleinen Löffel etwas davon in zwei kleine Säckchen, die er dabei hat. Die Wichtelschüler können kaum glauben, was sie hören. Sie werden mit echtem Zauberstaub zaubern und sie werden fliegen. „Einer von euch wird einen Zauberspruch für den Abflug sprechen und einer den für die Landung.“

Die Wichtel schauen sich gegenseitig an. Wer wird wohl für die Zaubersprüche ausgewählt werden? Moosi hat sich etwas ausgedacht. Er hat kleine Lose vorbereitet. Alle Wichtelschüler ziehen eines und öffnen es gespannt. Pilze quiekt vor Freude. „Abflug“, steht auf seinem Los. Vorsichtig rollt Waldi seins auseinander und reißt vor Überraschung die Augen auf. „Landung“, liest er stolz. Und schon geht es los. Die aufgeregten Wichtelschüler nehmen Aufstellung. Pilze zittert vor Aufregung. Sie denkt kurz nach. Dann fällt ihr ein Zauberspruch ein. Sie strahlt über das ganze Gesicht, als sie den Zauberstaub verstreut und mit ihrer zarten Stimme ruft. „Lieber Wind, komm geschwind, fliegen will ein jedes Wichtelkind.“

Alle warten gespannt, was passiert. Und wirklich, Pilzis Spruch hat gewirkt. Der Wind beginnt zu pusten und die Waldwichtelschüler fliegen! Übermütig breiten sie ihre Arme aus. Hui! Das macht aber Spaß! Sie drehen einige Runden über die Wiese, auf der Oberwichtel Moosi steht und das Ganze voller Stolz beobachtet. Nach ein paar Minuten gibt er das Zeichen, dass es Zeit wird, wieder zu landen. Jetzt ist Waldi dran. Er öffnet den Beutel, verstreut den Zauberstaub und ruft. „Lieber Wind, nun sei still, weil jeder wieder landen will.“ Die Waldwichtelschüler landen nacheinander sanft auf der Wiese. „Das war wunderschön“, sind sich alle einig.

Der Oberwichtel ist sehr zufrieden. „Bald werdet ihr die Waldwichtelschule beenden. Ihr seid fleißige Schüler und habt alles gelernt. Nächstes Jahr ist es so weit. Ich werde euch zu eurem ersten Wichteleinsatz schicken.“ Er macht eine kurze Pause. „Und morgen werde ich euch von euren Verwandten, den Bergwichteln erzählen, die hoch über dem Wald in den Bergen leben.“ 

Alle Waldwichtel sind begeistert. Wenn Waldi wüsste, dass er später sogar selbst mit diesen Wichteln aufregende Abenteuer erleben wird!

Kinderbuch zur Geschichte

Waldi bei den Bergwichteln

Kinderbuch ab 6 Jahren über Natur, Freundschaft und Umweltschutz. Zauberhafte Geschichte zum Vor- und Selbstlesen, die Abenteuer und Umweltbewusstsein verbindet.

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