Der Aufräum-Zauber
Darum geht's
Waldi ist bei seinen Verwandten, den Bergwichteln, zu Besuch. Heute ist er mit Steini unterwegs. Als die beiden Wanderer entdecken, die ihren Müll in der Natur liegen lassen, muss schnell ein Zauber her …
Inzwischen hat sich Waldi bei seinen Verwandten gut eingelebt. Der Tag mit Alpi war spannend und der Waldwichtel hat dabei viel gelernt. Nun freut er sich auf den Tag mit Steini, der ihm die Berge zeigen wird. Gleich nach dem Frühstück geht es los.
Die Sonne scheint. Auch hier oben in den Bergen hält der Frühling langsam Einzug. Der Schnee taut immer weiter ab. Erstes Grün wagt sich darunter hervor. Der Bergwichtel zeigt auf eine Bergspitze. „Da wandern wir hinauf.“
Wenn Waldi genau hinschaut, kann er ganz oben ein großes Kreuz erkennen. Steini erklärt ihm, dass das ein Gipfelkreuz ist. Solch ein Kreuz steht auf vielen Bergen und die Menschen wandern und klettern gerne dahin. Waldi ist beeindruckt und ein wenig ängstlich. Mit seinen kurzen Wichtelbeinen da oben hinauf. Ob er das überhaupt schaffen wird?
Entschlossen folgt er Steini. Am Fuß der Felswand angekommen, bleiben die Wichtel stehen. Steini zeigt auf den Felsen und erklärt Waldi mit ernstem Gesicht, dass die Berge immer brüchiger werden und Risse bekommen. Es ist sogar schon passiert, dass ein ganzer Berg zusammengefallen ist.
Der Waldwichtel ist beeindruckt vom Wissen seines Verwandten. „Warum ist das so?“, fragt Waldi interessiert.
„Weil der Frost, der in der Erde sitzt und die Berge zusammenhält, immer weniger wird.“
Waldi nickt. Er hat verstanden.
Steini wirkt nachdenklich. „Kann man das mit dem Zauberstaub ändern?“, fragt er hoffnungsvoll.
Waldi schüttelt den Kopf: „Nein, nur die Menschen selbst können etwas für die Natur tun. Wir können nur auf die Menschen einwirken. Die Waldwichtel suchen die besonderen Kinder und bitten sie um Hilfe. Davon erzähle ich euch heute Abend.“
Die beiden gehen weiter. Steini geht voran und zeigt Waldi den Steig, der auf den Gipfel führt. Der Waldwichtel hat Mühe, zu folgen. Steini hüpft geschickt von Stein zu Stein. Waldi hingegen schnauft, je höher es geht. Er bewundert den Verwandten, der nicht einmal schwitzt.
Endlich ist es geschafft. Die Wichtel stehen am Gipfel. Verstohlen wischt sich der Waldwichtel den Schweiß von der Stirn. Neben dem Gipfelkreuz sitzt eine Gruppe von Wanderern, die Pause machen und sich den mitgebrachten Proviant schmecken lassen.
Waldi schaut sich um und ist beeindruckt. Was für eine Aussicht! Und wie klein die Welt von hier oben wirkt! Steini erklärt seine Berge. Von jedem kennt er den Namen und sogar die Höhe.
Weiter unten liegt ein tiefblauer See. Noch weiter unten liegen grüne Wiesen und Wälder. Und ganz unten im Tal kann Waldi ein Dorf erkennen.
„Das ist der blaue See“, erklärt der Bergwichtel. „Und da unten“, er zeigt auf die kleinen Häuser in der Ferne, „liegt das Dorf Bergglück, wo viele Menschen gerne Urlaub machen. Dort gibt es eine Bergbahn. So kommen die Menschen schneller in die Höhe.“
Waldi kommt gar nicht aus dem Staunen heraus. Wieder einmal ist er froh, dass er von Moosi zu den Bergwichteln geschickt wurde. Er kann hier so viel Neues entdecken und lernen.
Die Wanderer haben den Rückweg angetreten. Doch wie sieht es am Platz, wo sie eben noch saßen, aus? Empört stellen die Wichtel fest, dass die Gruppe ihre Abfälle einfach zurückgelassen hat.
Waldi schnaubt. „Zeit für dich, zum ersten Mal Zauberstaub zu verwenden. Zeig ihnen, dass man seine Abfälle wieder mit ins Tal nehmen muss.“
Steini kichert. Er hat verstanden. Schon öffnet er den Beutel und verstreut ein paar Körnchen.
„Zauberstaub, so soll es sein. Der Müll soll in den Rucksack rein.“
Sofort beginnt der Wind zu pusten. Begeistert beobachten die Wichtel, wie Papier, Eierschalen, Bananenschalen, die leere Keksdose, Coladosen und Tetra Paks durch die Luft gewirbelt werden.
Wie von Zauberhand öffnen sich die Rucksäcke auf den Rücken der Wanderer und der Müll fliegt geradewegs hinein. Waldi und Steini sind begeistert.
Die Wanderer haben das Ganze mit offenem Mund beobachtet. „Das war ein Berggeist. Nichts wie weg von hier!“ Eilig wandern sie weiter.
Die Wichtel sind sich sicher: „Die werden garantiert nie mehr ihre Abfälle zurücklassen!“
Zufrieden treten sie den Rückweg an.
Kinderbuch zur Geschichte
Waldi bei den Bergwichteln
Kinderbuch ab 6 Jahren über Natur, Freundschaft und Umweltschutz. Zauberhafte Geschichte zum Vor- und Selbstlesen, die Abenteuer und Umweltbewusstsein verbindet.