Logo zum Kinderbuch "Die Traumfabrik – Im Land der Traumel", ein E-Book für Kinder ab 5 Jahren zum Vorlesen mit einer Gute-Nacht-Geschichte zum Entspannen, Träumen und Einschlafen
Beitragsbild für die Geschichte "Die geheimnisvolle Schulnacht" aus dem Kinderbuch "Spuknacht in der Schule – Das Geheimnis von Frau Flüster", ein E-Book zum Vorlesen ab 6 Jahren. Halloween-Geschichte voller Grusel, Spannung und Abenteuer.

Kapitel 1: Frostige Post in der Hundeschule

🎯 ab 5 Jahren

🕔 ca. 8 Minuten

📚 aus dem E-Book: Agent Tatze – Alarm in der Eisstadt

Darum geht's

In der Hundeschule von Bellington herrscht wie immer Chaos – bis ein geheimnisvoller, frostiger Brief eintrifft. Die Eispräsidentin von Eisstadthausen bittet um Hilfe: Ihre Stadt schmilzt, und niemand weiß, warum!

Ausgerechnet die vier versetzungsgefährdeten Schüler – Tobi Tatze, Bella Busy, Dobby Dackel und Susi Silent – werden für den Auftrag ausgewählt und stürzen sich in ihr erstes großes Abenteuer.

Es ist ein ganz gewöhnlicher Morgen in der Hundeschule von Bellington. Überall kläfft, bellt und schnüffelt es. In der Trainingshalle riecht es nach Leckerlis, Kreide und Abenteuer. Auf der großen Tafel steht in krakeliger Schrift: „Theorie des Geheimagentenwesens – Test über Aufmerksamkeit!“

„Oh nein, nicht schon wieder Theorie!“, jault Tobi Tatze, ein goldbrauner, gepflegter Hund mit großen Ohren und noch größeren Augen. Sein Schwanz wedelt nervös.

„Ich dachte, heute üben wir endlich das Schleichen durch den Schattenwald!“

Neben ihm gähnt Dobby Dackel, mit zotteligem Fell und einer verschnupften Nase. Er liegt halb unter seinem Tisch, bastelt an einem blinkenden Metallknopf und murmelt:

„Schleichen? Pff… ich schleiche höchstens in meine Träume zurück. Diese Tests sind doch reine Zeitverschwendung.“

„Du solltest lieber wach bleiben“, zischt Bella Busy, die sportliche Windhündin, während sie mit ihren Pfoten auf den Boden trippelt. „Ich will heute Nachmittag noch eine neue Bestzeit im Sprint schaffen, und wenn du wieder einschläfst, muss ich dich zum Üben wecken!“

Dobby verdreht nur die Augen. „Sport ist überbewertet. Technik rettet den Tag, Bella.“

In der hintersten Ecke sitzt Susi Silent. Niemand hört sie jemals sprechen – wenn man mal was von ihr mitbekommt, tippt sie es lieber auf ihren kleinen Tatz-Screen, einen silbernen Minicomputer, den alle Agentenschüler haben. Auf dem Display erscheint kurz: „Vermutlich fallen wir sowieso wieder durch jede Prüfung. Lach. Lustig. Lol.“

Tobi lacht laut. „Haha, wahrscheinlich hast du recht, Susi! Aber keine Sorge – ich bin heute besonders konzentriert!“

Im selben Moment kippt sein Wassernapf um. Eine kleine Pfütze läuft über den Boden, direkt unter Dobbys Erfindung. Es zischt, knistert – und puff! – eine kleine Rauchwolke steigt auf.

„Tobi!“, ruft Dobby empört. „Das war mein automatischer Spürnasen-Sensor! Jetzt riecht’s nach verbranntem Speck!“

„Ups… also… ähm… wenigstens funktioniert deine eigene Nase noch, oder?“, entgegnet Tobi.

Da geht plötzlich die Tür auf. Direktor Bello von Schnuff, ein großer Schäferhund mit ernster Miene, betritt den Raum. Sein glänzendes Namensschild spiegelt das helle Licht. Neben ihm laufen drei strenge Ausbilder: Herr Kläffer, Frau Wuffingband und Major Knochenberg.

„Stillgestanden, Agentenanwärter!“ ruft der Direktor mit donnernder Stimme. Alle springen auf – außer Dobby, der unter dem Tisch eingeschlafen ist. Bella stupst ihn mit der Pfote.

„Aufwachen, Professor Schlummerbacke!“

Bello von Schnuff schaut streng über seine Brille. „Ich habe heute eine besondere Nachricht erhalten. Eine frostige Nachricht.“

Er hebt einen hellblauen Umschlag hoch. Ein hellblaues Siegel in Form einer Schneeflocke glitzert im Licht.

Ein Raunen geht durch die Klasse.

„Ooooh!“

„Was ist das?“

„Sieht aus wie … ein wichtiger Brief?“

Der Direktor nickt. „Dieser Brief kam aus einer sehr entfernten Stadt – Eisstadthausen. Eine Stadt aus glitzerndem Eis, bewohnt von Eisbären, Polarfüchsen und Pinguinen. Und… sie brauchen unsere Hilfe.“

Er öffnet den Brief vorsichtig. Ein kleiner Schneehauch weht durch die Klasse, und alle staunen. Selbst Dobby ist jetzt wach.

Dann liest Bello laut vor:

Sehr geehrte Hundeschule,

hier schreibt Ella Eisig, Präsidentin von Eisstadthausen. Unsere Stadt schmilzt!

Der Schnee tropft, das Eis bricht, und unsere Bewohner sind verzweifelt vor Hitze.

Wir wissen nicht, was geschieht – die Frostkristalle, die unsere Kälte bewahren, scheinen ihre Kraft zu verlieren.

Bitte, schickt uns eure besten Agenten. Nur wahre Spürnasen können unser Zuhause retten!

Mit eisigen Grüßen,

Ella Eisig

Stille. Nur das Tropfen von Tobis Wassernapf und Dobbys Schnupfnase sind zu hören.

Bella springt auf. „Das klingt nach einem echten Abenteuer!“

Dobby reibt sich das Kinn. „Hm. Frostkristalle, die ihre Energie verlieren … Das könnte ein wissenschaftliches Rätsel sein.“

Tobi steht mit glänzenden Augen da. „Das ist unsere Chance, Freunde! Wenn wir das schaffen, beweisen wir allen, dass wir echte Agenten sind!“

Susi tippt etwas auf ihren Bildschirm: „Oder wir fliegen von der Schule, weil wir mal wieder zu viel Chaos machen.“

Ein Blick auf die große Rankingliste auf dem Agentenbildschirm an der Wand reicht aus und alle vier wissen Bescheid, was Susi meint. Tatsächlich stehen ihre Namen schon wieder ganz unten, rot eingekreist mit der Überschrift “Agenten in Abstiegszone”:

  1. Tobi Tatze
  2. Bella Busy
  3. Dobby Dackel
  4. Susi Silent

Herr Kläffer grinst schief und flüstert leise. „Na, wenn das nicht unsere vier Musterschüler sind.“

Frau Wuffingband kichert und tätschelt. „Ein Fall wie gemacht für sie. Vielleicht sehen wir sie danach nie wieder.“

Major Knochenberg nickt zustimmend. „Genialer Plan. Wenn sie scheitern, sind sie endlich weg von der Schule und schädigen nicht mehr unseren Ruf.“

Tobi hebt eine Pfote. „Äh… haben Sie das gerade laut gesagt?“

Herr Kläffer räuspert sich. „Ähm, natürlich nicht. Also – wir müssen entscheiden, wer diesen Auftrag bekommt.“

Es folgt ein „Auswahlverfahren“. Zumindest nennen die Ausbilder es so.

In Wahrheit stellen sie den vier Schülern viel zu einfach einfache Aufgaben:

Dobby hat zehn Minuten, um einzuschlafen – er schafft es in drei.

Bella soll über einen einzigen Becher springen – und springt über eine ganze Becherpyramide.

Tobi soll eine Geheimnachricht entziffern – nur ist sie gar nicht geheim.

Susi soll fünf Minuten lang nicht reden – und spricht selbst bei der Siegerehrung noch nicht.

Nach zwanzig Minuten ist das Ergebnis eindeutig: Alle vier haben das Auswahlverfahren grandios abgeschlossen.

„Na wunderbar!“, ruft Herr Kläffer spöttisch. „Dann seid ihr also perfekt für diese Mission!“

„Wie bitte?“, fragen alle gleichzeitig.

„Ganz genau. Ihr vier dürft den Fall von Eisstadthausen übernehmen.“

Tobi strahlt. „Das ist … das ist großartig!“

Dobby stöhnt. „Oder unser Ende.“

Bella hüpft begeistert im Kreis. „Ich pack schon mal meine Sportschuhe!“

Susi zeigt eine Nachricht: „Wir können uns direkt für einen neuen Job bewerben.“

Ein paar Stunden später sitzen die vier in der Agenten-Garage. Vor ihnen steht das glänzende Agenten-Mobil, ein silberner Schlitten mit Raketenantrieb und felligen Sesseln.

Tobi setzt sich ans Steuer. „Ich fahre!“

„Auf keinen Fall“, ruft Bella. „Du bist das letzte Mal gegen die Mülltonne gefahren!“

„Das war Absicht! Ablenkungsmanöver!“

Susi tippt: „Ich übernehme das Navi. Sonst landen wir in der Wüste.“

Im Agenten-Mobil ist es warm und gemütlich. Dobby bastelt an einem „Thermo-Bellometer“, das misst, wie kalt es draußen ist. Bella trainiert Liegestütze auf dem Rücksitz. Tobi versucht, cool zu wirken, obwohl er vor Aufregung zittert und schaltet den Flugmodus des Mobils ein, das sich langsam in schwindelerregende Höhen bewegt.

„Also“, sagt er, „unsere Mission lautet: Eisstadthausen retten. Klingt einfach, oder?“

„Klar“, brummt Dobby. „Wenn man Chaos mag.“

Susi zeigt eine neue Nachricht: „Ich habe den Ort auf der Karte gefunden. Achtung: starke Temperaturschwankungen. Und ein Warnsymbol.“

Bella grinst. „Warnsymbol? Klingt nach Spaß!“

Nach Stunden des Fliegens flackert plötzlich das Licht.

„Ähm, Dobby?“, fragt Tobi. „Warum blinkt das rote Ding da?“

Dobby schaut hoch. „Weil… äh… wir gleich landen?“

„Oder abstürzen?!“

„Naja, beides klingt spannend.“

Mit einem holprigen Plumps! landet das Fahrzeug auf einer schneebedeckten Fläche. Doch statt Eiseskälte spüren sie warme Luft. Statt Schneeflocken fallen Wassertropfen, und am Horizont glitzert eine Stadt aus schmelzendem Eis.

Tobi blickt staunend aus dem Fenster. „Das … ist Eisstadthausen?“

Susi nickt ernst.

Bella flüstert: „Dann fängt unser Abenteuer jetzt an …“

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