Buchrezension des Kinderbuchs
“Ganz, ruhig Brauner!” von Simon Kolisko
Erschienen in der 2. Auflage im Mai 2022 als unabhÀngige Publikation
Darum geht’s
Die Handlung spielt in dem fiktiven Dorf Schweinswillitsch, wobei es sich um ein kleines Dorf handelt, in welchem eine eingeschworene Gemeinde von Schweinchen lebt. Der Protagonist, der kleine Schweinejunge Egon, ist mit seiner Familie aus dem Wald in das kleine Dorf gezogen und versucht sich nun zu integrieren.
Egon hat eine Besonderheit, denn er sieht optisch nicht wie die anderen Schweinchen rosa aus, sondern hat ein braunes, borstiges Fell und markante Hauer. Dem kleinen Egon ist bewusst, dass er besonders ist, denn auch seine Eltern sind rosa Schweinchen.
Sein abweichendes Aussehen stellte bisher nie ein Problem dar. Doch mit dem Umzug aus dem Wald in das kleine Dorf kommt dieser Unterschied mit dem Beginn der Schule zum Tragen.
Leserbewertung
PrĂ€gend in der Geschichte des Buches ist die Unsicherheit des kleinen Egons im Laufe seiner Integration in die neue Schule. Die Unsicherheiten und Selbstzweifel werden ĂŒber die Gedanken des Protagonisten ausgedrĂŒckt und der innere Konflikt mit dem eigenen Selbst behandelt.
Der Autor wĂ€hlt in seinem Buch einen einfachen Sprachstil und verwendet kurze und eindeutige SĂ€tze. Somit ist es sprachlich gut fĂŒr Kinder geeignet, um ein gutes VerstĂ€ndnis beim Lesen zu ermöglichen. Die Handlung ist insgesamt sehr gut verstĂ€ndlich und die Lösung des Konfliktes wird eindeutig. Eine Abwesenheit des Vaters wird unverstĂ€ndlicherweise nicht begrĂŒndet bzw. aufgelöst, jedoch kehrt dieser am Ende der Geschichte zurĂŒck.
Weiterhin verwendet der Autor hĂ€ufig die direkte Rede und GesprĂ€che mit der Mutter und der Lehrerin werden sehr lebhaft und einprĂ€gsam zum Ausdruck gebracht. Die Umgebung der Handlung, wie das Dorf oder der Wald, werden mit vielen Adjektiven lebhaft beschrieben, wodurch beim Lesen die Fantasie angeregt wird. AuĂerdem finden sich in dem Kinderbuch immer wieder schöne Illustrationen von SchlĂŒsselsituationen, welche die Handlung dadurch sehr gut unterstĂŒtzen.
Die vier Kapitel des Buches weisen einen sehr unterschiedlichen Umfang auf. Daher sollte sich beim Lesen in mehreren zeitlichen AbstÀnden nicht an den Kapiteln orientiert werden. Eine Einteilung in sinnvolle Abschnitte, die das Pausieren des Lesens ermöglichen, lassen sich jedoch einfach finden.
Fazit
Insgesamt hat der Autor es geschafft, ein Buch mit einer starken und wirklich bedeutenden Message zu veröffentlichen. Das Thema von Integration und Inklusion ist in den Zeiten der DiversitĂ€t & Kulturvielfalt sehr aktuell und behandelt ein Problem, welchem wohl viele Kinder heutzutage gegenĂŒberstehen.
Das Buch eignet sich daher, Kinder fĂŒr die Akzeptanz von Kindern und Menschen im Allgemeinen zu sensibilisieren, welche im ersten Augenblick anders als die bekannte âNormalitĂ€tâ erscheinen. Es eignet sich dazu, Kindern auf ihrem Weg durch Inklusion und Integration Mut zuzusprechen.
Somit kann das Buch an alle Eltern empfohlen werden und erzÀhlt mehr als nur eine simple Geschichte. Aufgrund der etwas anspruchsvolleren Thematik empfehlen wir ein Lesealter von etwa 6 Jahren.
Das Buch ist in jedem Falle einen Kauf wert, da der Autor es schafft, eine bedeutende Botschaft in einer wundervollen und kindgerechten Geschichte darzustellen. Den inneren Konflikt des kleinen Egons konnte man beim Lesen mitempfinden und der Abschluss bringt ein gutes GefĂŒhl, da der Protagonist nun frei von Unsicherheit und Selbstzweifeln ist. Damit schafft es der Autor den Leser mit auf eine kleine Reise zu nehmen.