Das kleine gelbe Haus
Darum geht's
Das Haus von Felix ist voller Geheimnisse und hinter einem bunten Teppich hat er etwas entdeckt, das er sich nicht erklären kann. Jetzt kann er an nichts anderes mehr denken – was könnte sich hinter der verschlossenen Tür verbergen?
Das Haus von Felix, Mama, Papa und Picasso ist wirklich kunterbunt. Und es gibt dort so viel zu entdecken, dass man manchmal gar nicht weiß, wohin man zuerst schauen soll. Natürlich gibt es in dem Haus zuallererst einmal die Sachen, die man in fast jedem Haus findet: einen Esstisch mit Stühlen, ein Sofa, ein großes Bett für Mama und Papa und ein kleines Bett für Felix, Schränke, Regale, solche Sachen eben.
Aber dann sind da noch ganz viele andere Dinge. Ein riesengroßer Globus zum Beispiel, auf dem Felix mit dem Finger schon die ganze Welt bereist hat. Ein echtes Samuraischwert und ein Fernrohr – kein langweiliges, sondern so eins, das echte Piraten benutzen! Bunt verzierte Dosen und Schatullen in allen Formen und Größen und bunte Porzellanschalen voll mit großen und wunderschönen Muscheln. Felix hält sie sich gerne ans Ohr und lauscht dem Rauschen, das er dabei hört. Das klingt fast so, als wäre er am Meer.
Es gibt Gemälde und Fotos von Menschen, die Felix kennt, und von solchen, die er nicht kennt, und von Orten überall auf der Welt. Eine Gitarre, die wunderschön aussieht und noch viel wunderschöner klingt, wenn Mama darauf spielt und dazu singt. Und Bücher, unendlich viele davon. In allen Zimmern stehen sie in den Regalen oder liegen auf den Kommoden und Tischen, sogar in der Küche und auf dem Klo.
Manche davon sehen so alt aus, dass Felix sich sicher ist, dass es die ersten Bücher sind, die jemals geschrieben wurden. Überprüfen konnte er das aber noch nicht. Er hat ein bisschen Angst, dass die Bücher einfach zu Staub zerfallen, wenn er sie anfasst. Mama und Papa wären dann bestimmt schrecklich sauer auf ihn, weil er aus lauter Neugier einfach so die ersten Bücher, die jemals geschrieben wurden, kaputt gemacht hat. Also schaut er sie nur an, wie sie in den Regalen stehen oder auf den Kommoden und Tischen liegen, und stellt sich vor, wovon sie wohl handeln.
Durch die vielen verrückten Dinge und die unendlich vielen Bücher ist es in dem kleinen Haus überall bunt und fröhlich und irgendwie gemütlich. Jedes Zimmer sieht so aus, als ob man ein ganz neues Haus betritt. Alle Wände haben unterschiedliche Farben und die Teppiche sind bunt und wild gemustert. Außerdem liegen sie nicht auf dem Boden, so wie bei Felix’ bester Freundin Lina zuhause, sondern hängen an den Wänden. Felix stellt sich oft vor, dass es fliegende Teppiche sind und dass Mama und Papa sie deswegen an der Wand festgenagelt haben, weil sie sonst einfach davonfliegen würden, wenn man nicht genau aufpasst.
Aber das Spannendste an den Teppichen ist, dass sich hinter einem davon ein Geheimversteck befindet. Davon darf Felix eigentlich gar nichts wissen. Aber einmal hat er Mama dabei beobachtet, wie sie etwas dort hineingelegt hat. Tagelang ist er danach um den Teppich herumgeschlichen und als Mama und Papa dann im Garten waren und er sich endlich getraut hat nachzuschauen, war dort nur eine kleine verschlossene Tür in der Wand und daneben ein Tastenfeld. Na toll!
Bestimmt lässt sich die Tür mit den Zahlentasten öffnen, doch Felix wusste nicht, mit welchen davon. Er hatte den Geburtstag von Mama probiert, dann seinen und den von Papa und ihre Hausnummer und natürlich hatte nichts davon funktioniert. Dann war Mama wieder ins Haus gekommen.
Seitdem muss Felix immer wieder an das Geheimversteck hinter dem Teppich denken und stellt sich die verrücktesten Dinge vor, die sich darin befinden könnten. Denn wozu braucht man sonst ein Geheimversteck, wenn man nicht etwas unglaublich Besonderes oder Verrücktes oder Wertvolles darin verstecken will? Und wer fliegende Teppiche und die ersten Bücher, die jemals geschrieben wurden, einfach so herumliegen lässt, der muss etwas wirklich, wirklich Wertvolles besitzen. Da ist sich Felix absolut sicher.
Nun, so sieht es also in etwa aus in dem kleinen gelben Haus mit den grünen Fensterläden und dem dicken, alten Apfelbaum im Garten und den vielen verrückten Dingen in den Zimmern. Und obwohl Felix jetzt schon neun Jahre, elf Monate, zwei Wochen und sechs Tage in dem Haus wohnt, entdeckt er immer wieder etwas Neues an den bunten Wänden und in den vollgestellten Schränken und Regalen.
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