Logo zum Kinderbuch "Der magische Reisekoffer", ein fantasievolles Vorlesebuch ab 6 Jahren über Reisen und Entdecken von Mella Lisitano, Jana Sommerfeld und Zwergenstark
Beitragsbild zur Kindergeschichte "Der feucht-fröhliche Wassermontag" als Bonusgeschichte zum Kinderbuch "Der magische Reisekoffer", ein fantasievolles Vorlesebuch ab 6 Jahren über Reisen und Entdecken von Mella Lisitano, Jana Sommerfeld und Zwergenstark

Der feucht-fröhliche Wassermontag

🎯 ab 6 Jahren

🕔 ca. 6 Minuten

📚 Kindergeschichte zum Buch: Der magische Reisekoffer

Darum geht's

Am Ostermontag hat Lilli eine fabelhafte Idee. Gemeinsam mit ihrem Bruder Mika möchte sie mit dem magischen Reisekoffer nach Polen reisen und dort den berühmten Wassermontag feiern – eine riesige und spaßige Wasserschlacht. Doch als sie in einem kleinen Dorf landen, müssen sie feststellen, dass das ganze Wasser verschwunden ist. Für die beiden Abenteurer ist klar, dass sie der Sache auf den Grund gehen …

„Hey Mika! Weißt du, was heute am Ostermontag in Polen gefeiert wird?“, fragt Lilli ihren großen Bruder und lächelt. „Der Wassermontag! Ein feucht-fröhlicher Brauch! Alle bespritzen sich gegenseitig mit Wasser, weil das Glück bringen soll.“

„Das klingt ja ultra witzig!”, ruft Mika. „Oma ist am Montagmorgen immer zum Kaffee trinken mit Leonor verabredet, oder? Dann wird sie gar nicht bemerken, dass wir heimlich da waren …“

Die beiden machen sich schnurstracks auf den Weg zu Oma und steigen die Treppen zum Dachboden hinauf, wo der magische Reisekoffer schon auf sie wartet. Das Licht des frühen Morgens schimmert durch das Dachfenster und taucht alles in ein sanftes, goldenes Licht. Mika und Lilli fassen sich an den Händen, nicken sich noch einmal kurz zu und sagen gemeinsam den Zauberspruch auf:

Koffer auf,
der Zauber beginnt,
führ’ uns dorthin,
wo Abenteuer sind!

Kurz darauf landen die Geschwister mitten in einem kleinen, lebhaften Dorf in Polen. Überall stehen Eimer und Gießkannen bereit, aber die Dorfbewohner wirken besorgt und ratlos.

„Seltsam“, murmelt Mika. „Wo sind denn all die fröhlichen Wasserspritzer?“

Da bemerken sie eine ältere Dame, die einsam am Brunnen sitzt und immer wieder den Kopf schüttelt. Mika und Lilli gehen vorsichtig auf sie zu.

„Entschuldigen Sie“, beginnt Lilli höflich das Gespräch, „wir sind hier, um den Wassermontag zu feiern. Gibt es irgendein Problem?“

Die Dame lächelt freundlich und stellt sich als Frau Mazur, die Bürgermeisterin des Dorfes, vor. „Wie schön, dass ihr da seid! Du hast Recht, normalerweise würden wir jetzt den Wassermontag zelebrieren. Aber im Fluss befindet sich seit gestern kein Tröpfchen Wasser mehr. Auch alle Brunnen sind leer und die Wasserhähne funktionieren ebenfalls nicht.“

„Ohje!“, sagt Mika nachdenklich. „Wie soll denn der Wassermontag ohne Wasser stattfinden?“

Die Bürgermeisterin seufzt. „Wir vermuten, dass Wodnik dahintersteckt. Er ist ein polnischer Wassergeist und kontrolliert den Fluss und alle unsere Wasserquellen.“

„Wodnik?“, fragt Lilli neugierig. „Können wir vielleicht mit ihm sprechen? Möglicherweise ist er wegen irgendeiner Sache verärgert und hält deshalb das Wasser zurück?“

Die Bürgermeisterin nickt und zeigt den beiden Reisenden den Weg zum Fluss.
„Spaziert bis zur alten Weide am Flussufer. Dort wird Wodnik manchmal gesichtet. Bis jetzt hat es allerdings noch nie jemand geschafft, mit ihm zu sprechen. Er ist sehr schüchtern und gerne für sich. Ich wünsche euch viel Erfolg!“

Mika und Lilli bedanken sich und machen sich sofort auf den Weg. Schon bald erreichen sie die große, alte Weide, die ihre Äste über den Fluss ausbreitet. Doch anstelle einer glasklaren Strömung finden sie nur ein trockenes Flussbett vor. Kein Wasser weit und breit – wie Frau Mazur sie vorgewarnt hat.

„Das ist wirklich sonderbar …“, flüstert Mika.

Da fällt Lilli etwas auf. Zwischen den Steinen im Flussbett stecken einzelne Plastikverpackungen, zerknüllte Dosen und allerlei Müll. „Schau nur, Mika! Hier hat jemand einen ganzen Haufen Abfall hingeworfen. Vielleicht ist das der Grund, warum Wodnik sauer ist.“

„Du hast Recht“, antwortet Mika. „Wir müssen den Fluss schleunigst vom vielen Müll befreien.“

Die beiden knien sich hin und beginnen alles aufzusammeln. Stück für Stück reinigen sie das gesamte Flussbett, bis es wieder sauber ist.

Als sie gerade die letzte Tüte aufheben, hören sie aus dem Gebüsch ein leises Rauschen. Die beiden drehen sich um – und sehen ein schlankes, geheimnisvolles Männchen mit langem, grünlichem Haar. Seine Augen schimmern wie klares Wasser und seine Stimme klingt wie das sanfte Plätschern eines Baches.

„Hallo. Ich bin Wodnik, der Hüter des Wassers“, sagt er mit einem freundlichen Lächeln. „Ich sehe, ihr habt meinen Fluss gereinigt.“

Mika und Lilli nicken. „Ja. Wasser ist ein Geschenk und wir dürfen es nicht mit Abfall verschmutzen“, betont Lilli.

„Genau!“, freut sich Wodnik. „Wisst ihr, ich habe das Wasser verzaubert und versteckt, um die Menschen daran zu erinnern, dass sie die Natur respektieren müssen. Der angesammelte Müll hat bereits alle Lebewesen im Wasser bedroht. Ich wollte, dass das Wasser – die Quelle des Lebens – wieder mehr wertgeschätzt wird. Ihr habt ein gutes Herz und euch um den Fluss gekümmert. Als Dank werde ich das Wasser wieder freigeben.“

Wodnik hebt seine Arme und wirbelt sie durch die Luft, während er ein paar magische Worte aufsagt. Plötzlich beginnt das Wasser wieder durch das Flussbett zu rauschen. Glasklares Wasser plätschert über die Steine, bis der ganze Fluss wieder lebendig sprudelt. Mika und Lilli sehen begeistert zu, wie das Wasser fröhlich tanzt und funkelt.

„Danke, Wodnik!“, rufen die beiden glücklich im Chor.

Zurück im Dorf staunen die Bewohner, als sich endlich wieder Wasser in den Brunnen sammelt und es unaufhörlich aus den Hähnen sprudelt. Alle Kinder beginnen sofort, lachend mit Wassereimern und Gießkannen durch die Straßen zu rennen.

„Wasser marsch!“, verkündet Frau Mazur feierlich und drückt Mika und Lilli riesige Wasserpistolen in die Hand. „Diese zwei Wasserpistolen werden jedes Jahr neu zugeteilt – an die fleißigsten Helfer unseres Dorfes. Dank euch ist der nasse Montag, wie wir ihn hier gerne nennen, gerettet!“

Mika und Lilli verabschieden sich nach ihrem feucht-fröhlichen Abenteuer und werden klitschnass in den Wirbel des magischen Reisekoffers hinein gesaugt.

ZACK!
WUMM!
KRRR!

Der magische Reisekoffer befördert Mika und Lilli schnurstracks wieder zurück auf Omas Dachboden. Und was entdeckt Mika da in seiner Hosentasche? Einen Magneten vom Wassergeist Wodnik, den er daheim vorm Einschlafen stolz an seine Weltkarte pinnt.

Polen? Check!

Kinderbuch zur Geschichte

Der magische Reisekoffer

Kinderbuch zum Vorlesen ab 6 Jahren über Reisen, Entdeckungen, Zusammenhalt und Mut. Spannendes Kinderbuch für Kids mit Abenteuer- und Entdeckerlust.

18,00 €

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