Türchen 3: Der Kompass des Herzens
Darum geht's
Am dritten Dezembertag findet Tim einen kleinen Kompass im Adventskalender. Doch es ist kein gewöhnlicher Kompass. Auf dem Zeiger pulsiert ein kleines Herz. Als sie in einem Labyrinth aus Eis landen, müssen Mia und Tim auf ihr Herz hören.
Als der Morgen des 3. Dezember anbrach, konnten Mia und Tim es kaum erwarten, das nächste Türchen ihres magischen Adventskalenders zu öffnen. Die Abenteuer der letzten beiden Tage hatten sie so verzaubert, dass sie unbedingt herausfinden wollten, was der Kalender heute für sie bereithielt.
„Ich bin dran!“, rief Tim aufgeregt, als er vorsichtig das Türchen Nummer drei öffnete. Dahinter entdeckte er einen kleinen Kompass. Doch dieser Kompass sah anders aus als gewöhnlich – auf der Nordspitze befand sich ein kleines rotes Herz, das sanft pochte.
„Oh, wie schön!“, sagte Mia, während sie den Kompass genauer betrachtete. „Schau, das Herz pocht ganz leicht. Was denkst du, bedeutet das?“
Neben dem Kompass lag ein Zettel mit einer Nachricht, die Tim laut vorlas:
„Finde den wahren Norden in deinem Herzen.“
„Was für ein Rätsel!“, überlegte Mia laut. „Was ist wohl der wahre Norden des Herzens?“
Doch bevor sie weiter darüber nachdenken konnten, begann der Kompass zu rotieren und wurde schneller und schneller. Das rote Herz auf dem Kompass pulsierte auch immer schneller, und plötzlich spürten die Zwillinge, wie sie in einen Strudel aus Licht und Farben gezogen wurden.
Als sie die Augen wieder öffneten, standen sie in einem Labyrinth, dessen hohe Hecken aus glitzernden Eiskristallen bestanden. Es war still – kein Geräusch war zu hören, nur das sanfte Knistern des Eises unter ihren Füßen.
„Wo sind wir jetzt gelandet?“, fragte Tim verwirrt und schaute sich vorsichtig um.
Mia hielt den Kompass fest in der Hand. „Ich glaube, wir müssen diesem Kompass folgen, um hier herauszufinden“, sagte sie. „Vielleicht zeigt uns das Herz den Weg.“
Langsam setzten sie einen Fuß vor den anderen und folgten der Richtung, in die das glühende Herz des Kompasses zeigte. Doch das Labyrinth war verwirrend, und immer wieder standen sie vor Sackgassen, die den Weg blockierten.
“Der Kompass führt uns nur im Kreis!”, beschwerte sich Tim. “Ich glaube er ist kaputt.”
Mia schaute hoch in Tims verzweifeltes Gesicht. “Ich glaube, es liegt an mir. Ich kann mich einfach nicht auf mein Herz konzentrieren, weil mir so viel durch den Kopf geht. Ich versuche es weiter!”
Nach einer Weile hörten sie ein leises Wimmern. Neugierig gingen sie um eine Ecke und fanden dort einen kleinen Kobold, der verzweifelt auf und ab lief. Er war grün wie ein Smaragd und hatte eine winzige Laterne, die kaum noch Licht spendete.
„Oh nein!“, rief der Kobold, als er Mia und Tim sah. „Ich habe mich verirrt! Dieses Labyrinth ist so groß, und meine Laterne ist fast erloschen. Ohne sie kann ich den Weg nicht finden.“
„Wir können dir helfen!“, sagte Tim sofort. „Vielleicht zeigt uns unser Kompass jetzt den richtigen Weg.“
Der Kobold – der sich als „Glitz“ vorstellte – nickte hoffnungsvoll.
Mia hielt den Kompass hoch und versuchte nur darauf zu hören, was ihr Herz sagte. “Ich will nur, dass wir alle heile hier raus finden”, flüsterte sie leise.
Plötzlich begann das Herz heller zu leuchten. Mia fühlte nun, dass das Herz auf dem Kompass nicht nur den Norden anzeigte, sondern auch die Richtung, die sich richtig anfühlte, tief in ihrem Inneren.
„Kommt, ich glaube, ich weiß, wo es langgeht“, sagte Mia voller Zuversicht.
Gemeinsam machten sie sich auf den Weg, wobei der Kompass sie sicher durch das Labyrinth führte. Glitz erzählte ihnen dabei, dass das Labyrinth jeden Tag seine Form änderte und nur mit einem reinen Herzen der Ausgang gefunden werden konnte.
„Was bedeutet das, mit einem reinen Herzen?“, fragte Tim neugierig.
„Es bedeutet, dass man dem Herzen vertraut“, erklärte Glitz. „Manchmal wissen wir tief in uns, was richtig ist, auch wenn der Kopf uns verwirrt. Der wahre Norden des Herzens zeigt immer den Weg.“
Nach vielen Windungen und Wendungen erreichten sie schließlich eine große, funkelnde Eiskristalltür am Ende des Labyrinths. „Das ist der Ausgang!“, rief Glitz glücklich. „Ihr habt es geschafft!“
„Nur weil wir dem Kompass gefolgt sind“, sagte Mia bescheiden.
„Oder vielleicht eher dem, was dein Herz dir gezeigt hat”, ergänzte der Kobold.
Glitz strahlte sie an und reichte Mia eine kleine, herzförmige Münze, die wie ein funkelnder Diamant schimmerte. „Diese Herzmünze ist ein Geschenk für euch“, sagte er. „Sie wird euch immer daran erinnern, dem Weg eures Herzens zu folgen, besonders wenn es schwierig wird.“
Mia und Tim nahmen die Münze dankbar an. „Danke, Glitz!“, sagten sie im Chor.
„Nein, ich danke euch“, antwortete Glitz, „dass ihr mir geholfen habt, meinen Weg zu finden. Ich hoffe, ihr findet immer euren eigenen.“
Dann, in einem Wirbel aus Licht und Schnee, wurden Mia und Tim zurückgezogen. Sie standen wieder in ihrem Zimmer vor dem Adventskalender. Das Herz auf dem Kompass leuchtete noch einmal auf, bevor es erlosch und wieder zu einem normalen Kompass wurde.
„Wow, das war ein echtes Abenteuer!“, sagte Tim begeistert.
„Und wir haben etwas sehr Wichtiges gelernt“, fügte Mia hinzu und hielt die Herzmünze hoch. „Dass wir immer auf unser Herz hören sollten.“
Die Zwillinge legten die Münze behutsam neben das Federzeichen von Lumi. „Was für ein wunderbarer Adventskalender“, flüsterte Mia. „Ich frage mich, wohin uns die nächsten Türchen führen werden.“
Mit dieser Vorfreude verbrachten sie noch den ganzen Tag. Am Abend schliefen sie ein und träumten von neuen Abenteuern, während die Magie des Kalenders leise über sie wachte.
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