Der schönste Ort der Welt
Darum geht's
Felix und seine beste Freundin Lina verbringen ihre Freizeit gerne an dem schönsten Ort der Welt – ihr selbstgebautes Baumhaus in einer alten Eiche. Auch heute sind sie wieder mit ihren Fahrrädern auf dem Weg dorthin.
Nach einer Viertelstunde sind Felix und Lina am Waldrand angekommen und lehnen die Fahrräder gegen zwei alte Bäume. Nicht irgendwelche Bäume, sondern Onkel Chrissis Bäume. Das Waldstück, zu dem sie gefahren sind, gehört nämlich Papas Bruder, was für sich genommen schon ziemlich cool ist. Aber noch viel cooler ist, dass er Felix und Lina erlaubt hat, sich in einer der alten Eichen ein Baumhaus zu bauen.
Hinter einem dichten Strauch zieht Felix ein Tarnnetz hervor und wirft es über die Fahrräder. Jetzt kann man sie vom Waldweg aus nicht mehr sehen – perfekt!
„Hilf mir mal“, sagt Felix und Lina macht ihm eine Räuberleiter. Mit Schwung drückt Felix sich hoch, greift nach einem dicken Ast und zieht sich nach oben.
„Vorsicht!“, ruft er und lässt eine Strickleiter nach unten fallen.
Während Lina die Leiter hinaufsteigt, klettert Felix geschickt von Ast zu Ast in Richtung Baumkrone. Im Klettern ist er nämlich richtig gut, eine der vielen coolen Sachen, die er von Mama gelernt hat. Oben angekommen zieht er ein weiteres Tarnnetz zur Seite. Dahinter kommt eine kleine Luke zum Vorschein, gerade groß genug, dass ein Kind in Felix’ Größe hindurchpasst.
Felix krabbelt als Erster nach innen. Kurz danach kriecht Lina schnaufend durch die Luke. „Können wir nicht doch mal einen Aufzug ans Baumhaus bauen?“, mault sie wie jedes Mal und lässt sich wie ein Käfer auf den Rücken fallen. Felix lacht.
Mit einem kräftigen Schwung zieht er die dunklen Decken vor den Fenstern herunter und die Sonne durchflutet das Baumhaus. Nun, die Bezeichnung „Haus“ ist wahrscheinlich übertrieben, aber für Felix und Lina gibt es keinen schöneren Ort auf der ganzen Welt. In wochenlanger Arbeit haben sie die vielen Holzbretter zusammengesammelt – in Onkel Chrissis Schuppen, auf dem Reststücke-Haufen der Schreinerei Linzmeier, die Linas Papa gehört, und auf dem Sperrmüll. Dann haben sie die ganzen Sachen mit einem dicken Seil den Baum hinaufgezogen und noch zusammengenagelt. Dadurch sieht zwar alles ein bisschen krumm und schief aus, aber das macht überhaupt nichts. Das Baumhaus hat eben „Charakter“, würde Mama sagen.
Über das Dach haben sie eine große Plane gespannt, damit es nicht hineinregnet, und auf dem Boden liegt ein alter Teppich, der das Baumhaus so richtig gemütlich macht. Außerdem ist es das perfekte Versteck: Durch die dichte Baumkrone der alten Eiche kann man das Baumhaus von unten fast nicht erkennen. Aber Felix und Lina sehen durch ihr Fernrohr, das sie an einem der Fenster angebracht haben, sofort, wenn sich jemand vom Feldweg aus nähert.
Das Beste am Baumhaus ist allerdings, dass niemand außer ihnen beiden davon weiß. Gut, außer Onkel Chrissi, denn der hat ihnen ja schließlich die „Baugenehmigung“ erteilt und außerdem auch ein bisschen beim Bauen geholfen. Aber Onkel Chrissi ist echt in Ordnung und hat ihnen hoch und heilig versprochen, niemandem ein Sterbenswörtchen zu verraten. Und was Onkel Chrissi verspricht, das hält er auch.
„Also“, sagt Lina und zieht zwei Flaschen kalte Limo und den Kuchen aus ihrem Rucksack, „wo fangen wir an?“
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