Logo vom Kinderbuch "Weihnachten im Traumland – Die verlorenen Wünsche", ein E-Book für Kinder ab 5 Jahren zum Vorlesen mit einer Gute-Nacht-Geschichte für Weihnachten zum Entspannen, Träumen und Einschlafen
Beitragsbild zum ersten Kapitel "Der Weihnachtsmann im Traumland" aus dem Kinderbuch "Weihnachten im Traumland – Die verlorenen Wünsche", ein E-Book für Kinder ab 5 Jahren zum Vorlesen mit einer Gute-Nacht-Geschichte für Weihnachten zum Entspannen, Träumen und Einschlafen

Kapitel 1: Der Weihnachtsmann im Traumland

🎯 ab 5 Jahren

🕔 ca. 8 Minuten

📚 aus dem E-Book: Weihnachten im Traumland

Darum geht's

Im Traumland bereiten die Traumel voller Freude das Weihnachtsfest vor, als während der großen Versammlung plötzlich der Weihnachtsmann auftaucht. Er bittet um Hilfe – und Toni spürt sofort, dass etwas Schlimmes passiert sein muss …

Wenn die Schlafenszeit für die Menschen beginnt, startet auch heute ein neuer Tag im Traumland. Toni Traumel ist noch ein wenig verschlafen, als ein kleiner Windstoß durch sein Fenster huscht und ihn an der Nase kitzelt.

Der kleine Traumel streckt sich und schlägt die Augen auf – mit dem Gefühl, dass ein Abenteuer in der Luft liegt. Seit Toni das Chaos auf den Traumstationen wieder in den Griff bekommen hat und seine neuen Freunde Mo und Mona ihren Platz im Traumland gefunden haben, läuft im Traumland alles nach Plan. Gemeinsam hatten die Traumel es geschafft, genug von jeder Energie zu sammeln und die Traumgläser bis zum Rand zu füllen. Noch immer denkt Toni stolz an den großen Traumtanz und den Moment, als sich alle Traumenergien in der großen Traumfabrik magisch verbunden haben.

Toni seufzt glücklich, als er seine kleinen, flauschigen Pfoten aus seinem Bettchen streckt. Draußen glitzert es. Nicht vom Sonnenlicht – sondern von den winzigen Traumflocken, die sich in dieser Jahreszeit überall niederlassen.
Denn es ist Weihnachtszeit.
Auch im Traumland.

Es ist nicht irgendeine Weihnachtszeit.
Es ist die erste, seit Toni Traumel offiziell Traumsammler ist – und die erste, seit er die sieben Stationen besucht, Chaos überwunden und neue Freunde gefunden hat.

“Ach, Weihnachten”, murmelt Toni und öffnet die Tür seines gemütlichen Traumel-Hauses.

Schon strömt ihm ein Duft entgegen, der nach warmem Traumelplätzchen, süßen Zimtträuen und leise rieselnden Traumflocken riecht. Es ist ein besonderer Duft, der nur zu dieser Zeit durch das Traumland weht – ein Duft, der von dem Weihnachtszauber getragen wird, der aus den Träumen der Kinder strömt.

Überall sind die Traumel bereits unterwegs.
Ein paar rollen riesige Schneebälle aus Wattewolken, um daraus Schneemänner zu bauen. Andere hängen glitzernde Sternchen in die Bäume. Wieder andere stehen auf Leitern und befestigen Lichterketten, die in allen Farben des Regenbogens funkeln und glitzern.

Toni lächelt.
Jeder Traumel arbeitet mit Liebe – und jeder will, dass diese Weihnachtszeit unvergesslich wird.

Toni läuft den Weg hinunter zur Traumfabrik. Die Häuser am Wegesrand sind bereits weihnachtlich geschmückt. Einige sehen aus wie Lebkuchenhäuschen, bedeckt mit schimmernden Zuckersternen. Andere wirken eingeschneite Winterhäuschen – funkelnd, klar und voller weicher Wattewolken.

Einige Traumel stehen vor ihren Fenstern und malen kleine Muster in die Frostschicht, die sich jede Nacht neu bildet. Die Muster erzählen Geschichten: von warmen Familienmomenten, von kuscheligen Wintertagenund von Wünschen, die in den Himmel steigen.

“Es ist so schön”, sagt Toni leise zu sich selbst.
Und es stimmt. Denn Weihnachten im Traumland ist nicht einfach nur ein Fest. Es ist eine Mischung aus allem, was die Traumel am meisten lieben: Zusammenhalt, Hoffnung, leuchtende Wunder und die Wärme guter Träume.

Als Toni die große Traumfabrik erreicht, entdeckt er Mo und Mona auf einer Leiter.
Mo hat eine blinkende Weihnachtsmütze auf – sie blinkt so unkontrolliert, dass andere Traumel jedes Mal kichern müssen, wenn sie Mo nur anschauen. Aber das ist eben typisch Mo. Mona hingegen hat sich für eine elegante, sehr ordentlich gefaltete Schneeflocken-Schürze entschieden, in deren Taschen sie alles wichtige dabei hat – typisch Mona eben.

“Mo, nicht da!” ruft Mona streng, aber liebevoll.
“Doch da! Genau da!” ruft Mo gleichzeitig und hängt die Lichterkette schräg, aber sehr fröhlich, an die Fenster.

Die Lichterkette blinkt. Zuerst chaotisch. Dann rot. Dann gold. Dann in einem Rhythmus, der aussieht, als würde sie tanzen. Mo strahlt. Mona seufzt. Toni lacht.

“Es ist perfekt”, sagt Mona, nachdem sie alles nochmals kontrolliert hat.
“Fast perfekt”, ergänzt Mo und pustet eine Seifenblase in die Luft.

Doch diese Seifenblase ist keine gewöhnliche. Sie schimmert wie eine kleine Weihnachtskugel. Rot. Gold. Grün. Und in ihrer Mitte glüht ein winziger, warmer Punkt.

“Fürs Gefühl”, erklärt Mo stolz.
Mona verdreht die Augen – aber sie lächelt.

Ein paar Schritte weiter liegt die große Traumlichtung – der Ort, an dem die Träume entstehen und in den Himmel steigen. Heute weht eine warme Weihnachtsbrise darüber. Sogar die Traumfunken tanzen langsamer, als ob sie den Moment genießen.

“Ich liebe diese Zeit”, sagt Toni, als er die funkelnden Linien in der Luft verfolgt.
“Die Träume werden weicher. Und irgendwie … leiser.”

Mo nickt.  “In der Weihnachtszeit,” sagt er, “träumen die Kinder von warmen Dingen. Von Lichtern. Von Geborgenheit. Von Überraschungen. Und manchmal von Keksen!”

Mona fügt hinzu:  “Und wir Traumel helfen ihnen dabei. Wir verstärken die guten Träume und machen sie noch schöner.”

Toni sitzt einen Moment still und lauscht dem sanften Surren der Traummaschinen. Jeder Traum, der entsteht, trägt einen winzigen Funken Weihnachtsmagie in sich.

Wie jeden Morgen versammeln sich die Traumel nun auf dem großen Platz. Der Platz sieht heute besonders schön aus: Überall hängen funkelnde Sterne, und in der Mitte strahlt ein großer Weihnachtsbaum, dessen Zweige wie gefrorene Fäden aus Licht aussehen. Der Obertraumel steht schon auf dem Podest. Er trägt eine lange, glitzernde Robe, die heute mit kleinen Schneesflocken verziert ist.

“Liebe Traumel,” beginnt er ernst und zugleich freundlich, “es ist wieder Weihnachtszeit. Eine Zeit der Ruhe, der Wärme und der gemeinsamen Träume. Wir wollen die Weihnachtszeit auch dieses Jahr besonders schön machen.”

Die Traumel nicken eifrig. Manche halten ihre Weihnachtsmützen in die Höhe. Andere trommeln und klatschen. Und wieder andere haben so viel Glitzer an sich, dass sie bei jeder Bewegung kleine Funken versprühen. Doch mitten in der Rede passiert es. Ein Geräusch. Ein Klingeln. Nicht das übliche Klingeln der Glocken der Traumfabrik. Nicht das Geräusch einer Maschine. Nicht das Glucksen einer Seifenblase. Es ist ein anderes Klingeln. Eines, das niemand je zuvor gehört hat.

Toni blinzelt. Er hört es zuerst als leises Läuten – wie winzige Glöckchen. Dann sieht er es. Ein Licht. Ein helles, warmes Licht, das über die Traumwolken hinweg auf sie zusteuert. Zuerst denkt Toni, er träumt noch halb. Aber dann hebt auch Mo den Kopf. Und dann Mona. Und schließlich alle. Das Licht kommt näher. Es glitzert. Es schneit – aber nicht normaler Schnee. Es schneit kristallklaren Schneeglitzer, der als zarte Flocken vom Himmel fällt. Und dann – als wäre es das Natürlichste der Welt – landet plötzlich ein Schlitten mitten auf dem großen Platz. Ein Schlitten mit goldenen Kufen. Mit glühendem Licht. Mit einem riesigen Sack. Ein Schlitten mit … Rentieren. Und darauf sitzt er. Groß. Warm. Freundlich. Und ein bisschen müde: Der Weihnachtsmann.

Die Traumel schnappen nach Luft. Einige juchzen. Andere klatschen. Mo fällt fast von seiner Schneebank. Toni fühlt, wie sein Herz ganz warm wird. Denn im Traumland weiß jedes Traumel-Kind: Der Nordpol und das Traumland sind über eine geheime Brücke der Magie verbunden. Aber der Weihnachtsmann ist noch nie selbst gekommen.

“Ho ho ho … ihr lieben Traumel”, sagt er mit schwerem Atem.
“Ich brauche eure Hilfe. Eine Hilfe, die nur ihr geben könnt.”

Und da spürt Toni es: Etwas stimmt nicht. Etwas ist passiert. Etwas Großes. Und dieses Weihnachten wird ganz anders werden, als irgendeiner der Traumel es sich vorgestellt hat.

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