Ein Brief, der nach Abenteuer riecht

🎯 ab 8 Jahren

🕔 ca. 3 Minuten

📚 aus dem Kinderkrimi: Die Baumhaus-Agenten – Im Visier der Spinne

„So, jetzt lass uns aber langsam mal was essen, ich bin am Verhungern!“ Papa dreht sich um und geht in die Küche. „Wie klingen Spiegeleier mit Speck?“

Felix nickt begeistert.

„Ach, und bringst du bitte noch die Zeitung mit rein?“

„Hmm“, grummelt Felix und sofort ist die schlechte Laune wieder zurück. Widerwillig schlurft er zum Briefkasten. Sogar an seinem Geburtstag muss Papa die doofe Zeitung lesen! Eigentlich hatte Felix ja gehofft, dass er ihm heute beim Frühstück von seinem Schulprojekt erzählen kann. Vielleicht würde Papa ihm dann endlich etwas über Mamas Arbeit verraten. Immerhin geht es um eine Aufgabe für die Schule und dass Felix da nicht mit irgendwelchen Vermutungen ankommen kann, das muss Papa ja wohl verstehen. Aber Papa will immer nur Zeitung lesen.

Auf der anderen Seite des Heckenwegs geht ein Fenster auf. „Guten Morgen, Felix, und alles Gute zum Geburtstag“, ruft die neugierige, alte Nachbarin von gegenüber, als Felix gerade den Briefkasten öffnet. Der ist heute mal wieder so voll, dass der Deckel gar nicht mehr richtig zu geht.

„Danke, Frau Spitzbacher“, ruft Felix zurück und beginnt den Inhalt des Briefkastens auszuräumen.

Ganz oben steckt die Zeitung. Darunter jede Menge Werbung. Obwohl Papa extra ein Schild an den Briefkasten geklebt hat, auf dem steht, dass man „Keine Werbung“ einwerfen soll. Aber das ist schon ein paar Jahre her und inzwischen steht da nur noch „ine Werbu“ und das versteht vermutlich keiner.

Unter den Supermarktprospekten liegen ein paar Briefe für Papa, wahrscheinlich Rechnungen und anderer Erwachsenenkram, so genau kennt Felix sich da auch nicht aus. Eine Postkarte von Oma Marlies. Eine Zeitschrift über schöne Gärten.

So ein Quatsch, denkt sich Felix. Als ob ihr Garten nicht schon schön genug wäre. Er fischt alles aus dem Briefkasten und stapelt es sich auf seine Arme.

Auf einmal stutzt er. Ganz unten liegt noch etwas, ein großer, dicker Umschlag. Kein langweiliger weißer oder brauner, sondern ein bunter. Mit umgeknickten Ecken und Falten und Flecken von Staub und Regenwasser. Einer, der nach Abenteuer riecht.

In der oberen Ecke des Umschlags entdeckt Felix zwei verschnörkelte Buchstaben. „FF“ steht dort. „FF“ wie Felix Fuchshuber. Oder aber … Felizitas Fuchshuber! Felix’ Herz klopft schneller. Das kann nur eines bedeuten: Der Brief ist von Mama!