Die Unterwasserwelt
Darum geht's
Als Lilli am Montagmorgen aufwacht, hat sie einen riesigen Schreck. Ihr liebstes Alien-Stofftier Wobi ist verschwunden und nirgendwo zu finden. Wobi hat Lilli erzählt, dass er gerne ein eigenes Abenteuer mit dem magischen Reisekoffer erleben würde. Darum schauen die beiden Geschwister auf dem Dachboden ihrer Oma nach. Dort finden sie Wobi beim Koffer, als Funkelsterne aus dem Koffer steigen und Lilli & Wobi umkreisen …
An diesem Montagmorgen wacht Lilli mit einem mulmigen Gefühl auf. Irgendetwas ist seltsam. Oh nein! Ihr Alien-Stofftier Wobi ist verschwunden! Noch im Schlafanzug stürmt sie panisch in Mikas Zimmer.
„Mika, ich kann Wobi nicht mehr finden!“ nuschelt sie besorgt und rutscht nervös auf seinem Schreibtischstuhl hin und her.
Mika blickt von seinem Notizbuch auf. „Hast du ihn vielleicht gestern bei deiner Freundin Marlie vergessen?“
Lilli schüttelt den Kopf, bleibt dann aber nachdenklich. „Weißt du, Wobi hat mir letztens erzählt, dass er auch mal ein eigenes Abenteuer mit dem magischen Reisekoffer erleben will.“
„Wobi hat dir das erzählt?“, fragt Mika und zieht skeptisch eine Augenbraue hoch.
„Ja, natürlich! Er erzählt mir jeden Tag spannende Dinge!“ Lilli macht eine bedeutungsvolle Pause. „Jetzt bin ich mir fast schon sicher, dass er das ernst gemeint hat. Ich wette, er hat sich heimlich auf Omas Dachboden geschlichen!“
Mika seufzt und krempelt die Ärmel seines Pullovers hoch. „Na gut, dann lass uns schnell vor der Schule bei Oma vorbeischauen. Vielleicht finden wir Wobi ja tatsächlich!“
Die Luft fühlt sich seltsam warm an und ein rötlicher Schimmer liegt über der ganzen Stadt, als Lilli und Mika zu Oma Annabells Haus laufen.
„Das ist Sahara-Staub“, erklärt Mika sachlich und deutet in den Himmel.
„Quatsch! Das sind eindeutig außerirdische Partikel!“, behauptet Lilli entschieden. „Das hat bestimmt mit Wobis Verschwinden zu tun …“
Als sie endlich Omas Haus erreichen, stürmen die beiden die knarrende Treppe zum Dachboden hinauf.
„Da bist du ja, Wobi!“, ruft Lilli erleichtert. Wobi lehnt lässig mit seinem linken Arm am magischen Reisekoffer. Seine Knopfaugen strahlen und er grinst das Geschwisterpaar schelmisch an – so sehr, wie ein Stofftier eben schelmisch grinsen kann.
Da öffnet sich plötzlich der Deckel des magischen Reisekoffers. Winzige Funkelsterne steigen aus seinem Inneren empor und umkreisen Lilli.
„Mika, schau nur! Das heißt bestimmt, dass der Koffer diesmal nur mich mitnehmen will!“
„Dann wird es wohl Zeit für dein erstes Solo-Abenteuer!“, sagt Mika grinsend.
„Traust du dich, den Zauberspruch alleine aufzusagen?“
Lilli drückt Wobi fest an sich und nickt mutig. „Natürlich traue ich mich! Wobi und ich sind schließlich ein unschlagbares Team!“
Mit festem Blick legt sie Wobis Hand auf den Koffer und ruft:
Koffer auf,
der Zauber beginnt,
führ’ WOBI UND MICH dorthin,
wo Abenteuer sind!
Ein Strudel aus Licht und Funkelsternen umgibt Lilli und Wobi. Mit einem leisen Summen verschwinden sie – und landen mitten in der Area 51 in den USA!
Die Luft fühlt sich warm an. Der seltsame rote Schimmer im Himmel liegt auch hier über der Wüste. Vor Lilli und Wobi schwebt ein oval geformter Ballon, der wie ein riesiger Planet aussieht.
„Schnell! Komm rein, bevor dich jemand sieht!“, ruft plötzlich eine aufgeregte Stimme vom Eingang des Ballons. Eine Frau mit silber gefärbten Haaren und einer Jacke voller bunter Sternen-Aufnäher winkt Lilli zu.
„Hi, ich bin Evie Starr!“, stellt sich die quirlige Frau vor. „Ich leite die schwebende Sternwarte hier in der Area 51. Und wer bist du?“
„Ich bin Lilli. Und das hier ist Wobi“, sagt sie stolz.
„Wobi, hm?“ Evie sieht das Stofftier neugierig an. „Irgendwie kommt er mir bekannt vor …“
Die Sternwarte ist atemberaubend. Hologramme von Galaxien schweben durch die Luft und überall blinken kleine Lichter. Da deutet Evie auf eine gigantische Steinplatte in der Mitte des Raumes, in die einzelne Figuren eingeritzt wurden.
„Schau dir das hier an!“, sagt sie zu Lilli und zeigt auf eine kleine Figur, die Wobi zum Verwechseln ähnlich sieht. „Diese Steinplatte ist schätzungsweise über zwei Millionen Jahre alt. Eine der Legenden von Area 51 besagt, dass alle dort abgebildeten Wesen eigene Sternenboten sind. Sternenboten sollen immer dann hier auftauchen, wenn ein neuer Stern geboren wird, mit dem wir dann möglicherweise Kontakt aufnehmen können. Und dein Stofftier sieht genau wie dieses kleine Männchen hier aus, findest du nicht?“
Lilli staunt. „Er sieht ihm tatsächlich sehr ähnlich. Was müssen wir nun tun?“
„Wenn Wobi wirklich ein Sternenbote ist, müssen wir ihn an einen ganz besonderen Ort bringen.“ Evie deutet aus dem Fenster auf eine markante Plattform in der Ferne. „Siehst du den flachen Gipfel dort drüben? Das ist der Skycrest. Wir gehen davon aus, dass er für himmlische Begegnungen geschaffen wurde. Auf dem Skycrest können wir testen, ob Wobi ein echter Sternenbote ist.“
Die drei machen sich sofort auf den Weg. Evie führt sie durch einen geheimen Ausgang aus der Sternwarte, der direkt zur Plattform führt.
„Stell Wobi bitte genau hier ab“, erklärt sie der kleinen Abenteurerin. „Wenn er wirklich ein Sternenbote ist, wird die Astralis-Karte in der Sternwarte etwas Unglaubliches anzeigen.“
„Die Astralis-Karte?“ fragt Lilli neugierig.
Evie nickt. „Die Astralis-Karte ist ein uraltes Hologramm. Sie zeigt das gesamte Universum in einer detaillierten, lebendigen Projektion. Wenn Wobi tatsächlich ein Sternenbote ist, wird auf der Karte ein neuer Stern geboren.“
Das klingt aufregend! Lilli stellt Wobi nervös auf eine markierte Stelle in der Mitte des Skycrests. Zuerst passiert nichts. Doch dann beginnt der rote Himmel über ihnen grün zu strahlen.
„Wobi schwebt!“ Lilli schlägt die Hände über dem Kopf zusammen, als Wobi von der Plattform abhebt und zu leuchten beginnt. Ihr Alien-Stofftier ist wirklich ein Sternenbote!
Auch Evie beobachtet fasziniert das Geschehen.
Zurück in der Sternwarte beginnt die holografische Astralis-Karte sofort zu pulsieren. Ein neuer, leuchtender Punkt erscheint auf der Karte und gleich danach auch dessen Name: Nexus Riwira.
„Dieser neue Stern ist Dank euch nun Teil unseres Universums. Jetzt können wir versuchen, mit seinen Bewohnern Kontakt aufzunehmen. Vielleicht werden wir ja schon bald Nachrichten von „Nexus Riwira“ erhalten!“
Evie kniet sich vor Wobi und bedankt sich herzlich. „Kleiner Sternenbote, du hast heute etwas wirklich Unglaubliches vollbracht. Ohne dich und deine Besitzerin hätten wir diesen neuen Stern nie entdeckt! Selbst Stofftiere können scheinbar große Magie in sich tragen, wer hätte das gedacht? Lilli, du und Wobi seid wahrlich ein fantastisches Team.“
Lilli nickt, verabschiedet sich von Evie und drückt Wobi fest an sich. „Ich wusste schon immer, was in dir steckt. Ab nach Hause, kleiner Sternenbote!“
ZACK!
WUMM!
KRRR!
Wobi und Lilli landen wieder sicher auf Omas Dachboden.
Abends, kurz vor dem Schlafengehen, spaziert Mika in Lillis Zimmer. „Und? Wie war euer erstes Solo-Abenteuer?“, fragt er neugierig.
Lilli strahlt. „Es war unglaublich, Mika! Ich habe die Area 51 besucht und gelernt, dass in jedem etwas Besonderes steckt – selbst in denen, von denen man es am wenigsten erwartet.“ Sie schielt zu Wobi hinüber und zwinkert ihm zu.
Ihr Bruder grinst. „Sehr cool! Hast du mir denn auch einen Magneten für meine Weltkarte mitgebracht?“
„Etwas viel besseres!“, kichert Lilli und zerrt Mika ans Fenster. „Siehst du diesen hellgrünen Stern dort oben am Nachthimmel? Das ist Nexus Riwira!“
Mika reißt erstaunt die Augen auf. „Ehrlich jetzt? Ihr habt einen neuen Stern erschaffen?“
Lilli nickt stolz. „Naja, eigentlich war Wobi das. Aber ich war dabei und habe auf ihn aufgepasst – also Teamarbeit!“ Sie tätschelt ihrem geliebten Stofftier den Kopf, als wolle sie ihn für seinen heroischen Einsatz loben.
„Das ist ja echt abgefahren.“ Mika lehnt sich ans Fensterbrett und starrt fasziniert
nach oben. „Du hast wirklich Recht, Lilli. Man sollte niemanden unterschätzen – selbst ein kleiner Kerl wie Wobi kann Großes bewirken. Und jetzt schlaf gut, kleine Sternenforscherin.“
Draußen am Nachthimmel funkelt Nexus Riwira heller als alle anderen Sterne, während Lilli mit Wobi im Arm einschläft und vom nächsten galaktischen Abenteuer träumt.
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