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Beitragsbild für die Bonusgeschichte "Ein Kuchen für Papa" zum Kinderbuch "Die Hüterin des Gemüsegartens", ein Bilderbuch ab 3 Jahren über Gemüse und gesunde Ernährung von Jacky Praefke und Zwergenstark

Ein Kuchen für Papa

🎯 ab 3 Jahren

🕔 ca. 9 Minuten

📚 Bonusgeschichte zum Bilderbuch: Die Hüterin des Gemüsegartens

Darum geht's

Amaya möchte ihren Papa mit einem selbstgebackenen Apfelkuchen überraschen. Doch beim Pflücken der Äpfel auf der Wiese wartet eine kleine Herausforderung auf sie: Die Äpfel hängen viel zu hoch! Mit der Hilfe einer ganz besonderen Kuh erlebt Amaya ein kleines Wunder und lernt, dass gemeinsam alles leichter geht.

Als Amaya am Morgen aufwachte und noch etwas verträumt im Bett lag, hatte sie eine ganz besondere Idee: Heute backe ich einen Kuchen für Papa!

Amayas Papa musste nämlich oft lange arbeiten. An manchen Tagen war Papa nach der Arbeit etwas grummelig. Darum sollte es heute eine ganz besondere Überraschung geben, wenn er nach Hause kommt.

Amaya blieb noch einen Moment liegen, die Decke bis zur Nase gezogen und dachte nach.

Ein Apfelkuchen ist genau das Richtige für Papa, dachte sie.

Beim Frühstück erzählte sie Mama von ihrer Idee.

„Ein Apfelkuchen für Papa? Das ist ja wunderbar!“, sagte Mama und lächelte. „Ich helfe dir später beim Ofen. Aber den Rest schaffst du bestimmt allein, meine kleine Küchenfee.“

Amaya grinste stolz.

Nach dem Frühstück putzte sie sich schnell die Zähne, kämmte sich die Haare und packte sich eine Schürze um. In der Küche stellte sie sich auf ihren kleinen Hocker, um besser an die Arbeitsfläche zu kommen.

Sie sammelte alles, was sie brauchte: Mehl, Hefe, Zucker, etwas Butter und warmes Wasser. Alles stand griffbereit. Sie fand sogar eine hübsche runde Kuchenform mit gewellten Rändern. Nur die Äpfel – die fehlten jetzt noch.

„Cora!“, rief sie, und die Hündin, ein kuscheliger Labradoodle und Amayas beste Freundin, kam schwanzwedelnd in die Küche getappt.

„Komm, wir holen die Äpfel!“

Den Weg hinter der Scheune entlang standen die alten Apfelbäume zwischen den Feldern und Weiden auf einer großen Wiese. Dort wuchsen die süßesten Äpfel, die Amaya kannte – knackig und rot mit kleinen gelben Sprenkeln. Sie nahm ihren kleinen Korb in die Hand und stapfte mit Cora los.

Auf der Wiese glänzten die Äpfel im Sonnenlicht, als hätte jemand sie poliert – doch die Äpfel hingen viel zu hoch.

„Oh nein!” murmelte Amaya. „Wie soll ich denn da nur drankommen?“

Sie hüpfte, streckte sich und versuchte, an einen Apfel zu gelangen. Doch selbst auf den Zehenspitzen waren die Äpfel unerreichbar. Auch mit einem langen Ast konnte sie nur einen einzigen Apfel herunter angeln, und der war leider schon wurmig.

Amaya seufzte. Sie sah sich um. Doch weit und breit war niemand in der Nähe. Nur das gelegentliche Muhen der Kühen auf der Nachbarwiese war zu hören.

„Wie soll ich bloß an die Äpfel kommen, Cora?“ flüsterte sie. Die Hündin sah sie mit schrägem Kopf an, als überlegte sie selbst.

Und da… es bewegte sich etwas auf der Nachbarwiese. Eine große braune Kuh trottete gemütlich näher. Amaya kannte sie: Es war Mathilda, die gemütlichste Kuh vom ganzen Hof. Ihre Ohren wackelten bei jedem Schritt, und ihre Augen waren groß und braun wie Schokodrops.

„Hallo Mathilda“, sagte Amaya freundlich. Die Kuh blieb am Zaun stehen und schaute sie an. „Ich will Papa einen Apfelkuchen backen. Aber ich komm nicht an die Äpfel ran.“

Mathilda kaute langsam. Dann blinzelte sie – einmal, zweimal – und trat plötzlich durch das Gatter, das einen Spalt offen stand.

„Oh!“, machte Amaya überrascht.

„Hallo du“, sagte Amaya. „Weißt du, wie ich an die Äpfel herankommen kann?“
Die Kuh blinzelte und – wie von Zauberhand – begann ihre Glocke am Halsband zu leuchten. Amaya hielt den Atem an. Plötzlich spürte sie ein Kribbeln, das wie ein Wirbelwind um sie herum sauste, und schwupps – saß sie plötzlich auf dem Rücken der Kuh.

„Muuuh!”, brummte die Kuh freundlich. „Komm, ich helfe dir.“

Mit einem Zwinkern stapfte die Kuh zu einem tief hängenden Ast, schüttelte ihn vorsichtig mit ihren Hörnern, und plopp, plopp, plopp – landeten die Äpfel direkt in Amayas Korb.

„Du bist ja eine Zauberkuh!“, rief Amaya begeistert und fiel Mathilda um den Hals.

Mit einem weiteren Glockenläuten und magischen Leuchten stand Amaya wieder mit beiden Füßen auf der Wiese. Sie winkte der Kuh zum Abschied: „Du bekommst auch ein Stück Kuchen, versprochen.“

Mathilda schnaubte zufrieden, trottete zurück auf ihre Weide und ließ sich im Schatten nieder.

Dann machte sie sich mit dem Korb voller Äpfel und Cora auf den Rückweg.

Zurück in der Küche stellte Amaya ihren Apfelkorb auf den Tisch. Einige der Äpfel hatten Dellen vom Herunterfallen, aber das war nicht schlimm – die besten Apfelkuchen waren immer ein bisschen schief und krumm.

Zusammen mit Mama wusch sie die Äpfel mit kaltem Wasser, bis sie glänzten, und begann sie mit einem kleinen Kindermesser zu schälen. Cora lag wieder auf ihrem Platz in der Ecke und beobachtete alles sehr genau – vor allem, wenn mal ein Stück Apfelschale auf den Boden fiel. Mama half ihr beim Schneiden und zeigte, wie man den Hefeteig schön weich knetet.

„Wie fühlt sich der Teig an, Amaya?“, fragte sie.

„Wie meine bunte Knete“, antwortete Amaya und lachte.

Nachdem der Teig einige Zeit geruht hatte – „Damit er träumen kann“, sagte Mama – durfte Amaya ihn in die Kuchenform drücken. Die Apfelstücke legte sie in einer kreisrunden Spirale darauf, und in der Mitte kam ein kleines Apfelherz, das Mama ihr aus einer Scheibe ausgeschnitten hatte.

Als der Kuchen endlich im Ofen war, roch es schon nach kurzer Zeit im ganzen Haus verführerisch gut. Es dauerte nicht lange, dann kam auch Papa endlich nach Hause.

„Was riecht denn hier so himmlisch?“, fragte er und ein großes Lächeln strahlte in seinem Gesicht.

Amaya sprang auf.

„Nicht gucken! Es ist eine Überraschung!“

Papa hob die Hände und legte sich auf seine Augen. „Na gut, ich bin gar nicht da!“, sagte er und ging langsam ein paar Schritte rückwärts aus der Küchentür.

Amaya kicherte und legte die Küchenschürze ab. Während der Kuchen die letzten Minuten im Ofen war, deckte sie den Tisch – mit einer bunten Tischdecke, die eigentlich Omas war, und einer Kerze, die nach Zimt roch. Cora bekam ihren Napf auch direkt daneben, mit ein paar extra Stückchen Apfel.

Als der Kuchen fertig war, holte Mama ihn vorsichtig aus dem Ofen. Die Oberfläche war goldbraun und knusprig, die Apfelstücke weich und glänzend, und der Duft war wie eine duftende Umarmung.

Papa kam herein – und diesmal durfte er gucken.

„Für dich“, sagte Amaya stolz. „Weil du immer so viel arbeitest. Und weil du der allerbeste Papa bist.“

Papa sagte erst gar nichts. Dann nahm er sie in den Arm und drückte sie fest an sich.

„Danke, mein Schatz“, flüsterte er ihr leise ins Ohr.

Anschließend setzten sich alle an den gedeckten Tisch und naschten zusammen den leckeren Apfelkuchen. Mama schnitt große Stücke, und Cora bekam ein kleines Stück vom Rand ab. Als sie fertig gegessen hatten, war es schon spät geworden. Darum nahm sich Amaya vor, gleich morgen früh bei Mathilda auf der Weide vorbeizuschauen.

“Ich muss Mathilda morgen noch ein Stück vorbeibringen, ich habe es ihr versprochen”, erklärte Mathilda.

“Der Kuchen ist leider nichts für unsere liebe Kuh Mathilda. Aber du kannst ihr die Apfelschalen vorbeibringen. Darüber wird sie sich freuen”, erklärte Mama liebevoll.

Am nächsten Morgen, als die Sonne gerade aufging und das Licht glitzernd durch ihr Fenster fiel, machte sich Amaya schnell fertig. Dann ging sie mit den übrig gebliebenen Apfelschalen über den Hof, zwischen den Feldern entlang zur Weide von Mathilda.

„Mathilda?“, rief sie schon von Weitem.

Und da kam die große, gemütliche Kuh langsam vom Weidehang herunter getrottet.

Amaya hielt ihr die Apfelschalen hin. „Es ist nicht das versprochene Kuchenstück, aber ich habe trotzdem etwas Leckeres für dich dabei.“

Mathilda beschnupperte die Apfelschalen, dann schlabberte sie mit ihrer langen Zunge vorsichtig ein kleines Stück Schale. Ihre Augen blinzelten zufrieden auf. Dann landeten mit einem großen Haps nach und nach die Apfelschalen in ihrem Mund. Während sie zufrieden mampfte, schloss Mathilda genussvoll die Augen.

Amaya lächelte. „Magisch“, flüsterte sie. „Du bist wirklich magisch.“

Mathilda kaute langsam – und sah aus, als hätte sie das schon längst gewusst.

Die Hüterin des Gemüsegartens

Bilderbuch ab 3 Jahren über Gemüse, Natur & Garten. Kinderbuch voller Magie, Abenteuer und Wissen über Gemüse und Gartenarbeit.

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