Logo vom Kinderbuch "Waldi bei den Bergwichteln", ein Vorlesebuch ab 6 Jahren von Andrea Herold über Natur, Freundschaft und Umweltschutz
Illustration von Waldi mit Mütze und Schal zur Bonusgeschichte "Eine besondere Aufgabe" zum Kinderbuch "Waldi bei den Bergwichteln", ein Vorlesebuch ab 6 Jahren von Andrea Herold über Natur, Freundschaft und Umweltschutz

Eine besondere Aufgabe

🎯 ab 6 Jahren

🕔 ca. 6 Minuten

📚 aus dem Kinderbuch: Waldi bei den Bergwichteln

Darum geht's

Nach einem langen Winterschlaf erwacht Waldi in seiner Höhle. Nachdem er so richtig wach ist, macht er sich auf zur Waldlichtung. Denn dort verkündet der Oberwichtel, welche Aufgabe jeder einzelne Wichtel in diesem Jahr erfüllen soll…

Waldi erwacht vom Zwitschern der Vögel und von den Sonnenstrahlen, die in seine Höhle dringen und ihn an der Nase kitzeln. Der Waldwichtel gähnt herzhaft. Dann reckt und streckt er seine Glieder.

Wie alle Waldwichtel hat Waldi nach seinem Waldeinsatz den ganzen Winter über geschlafen. Das ist für die Waldwichtel sehr wichtig. Denn so sammeln die kleinen Gesellen Kraft für die neuen Aufgaben, die vom Frühling bis in den Herbst hinein vor ihnen liegen. Nach seinem ersten selbstständigen Waldwichteleinsatz, der ihn in den Werdauer Wald führte, konnte Waldi lange nicht einschlafen. Seine Zeit dort war so aufregend gewesen.

Er hatte dort die Zwillinge Lotta und Elsa sowie andere Waldkinder kennengelernt. Sogar der knurrige Karl entdeckte seine Liebe zur Natur. So konnten sie gemeinsam dafür sorgen, dass es dem Wald und seinen Bewohnern gut geht.

Am Ende hat er vom Oberwichtel Moosi dafür sogar die Waldwichtelmedaille bekommen. Waldi fasst sich an den Hals. Da ist sie. Mit der Medaille um den Hals hat er seinen Winterschlaf gehalten. Rasch nimmt er sie ab und legt sie auf sein Kopfkissen. Sonst denken die anderen Waldwichtel nachher bei der Versammlung noch, er sei ein Angeber.

Waldi ist neugierig. Welches Waldgebiet wird Moosi ihm zuteilen? Wird er nochmals für den Werdauer Wald verantwortlich sein? Er würde sich darüber freuen. Er verspürt Sehnsucht nach dem Wald, seinen Bewohnern und den Kindern.

Voller Vorfreude tritt Waldi aus seiner Höhle und gesellt sich zu den anderen Wichteln. Seine Eltern Birka und Tanner treten aus der Nachbarhöhle heraus. Mama Birka umarmt Waldi und drückt ihm einen dicken Kuss auf die Wange. Wie peinlich! Schließlich ist Waldi kein Wichtelkind mehr!

Die Waldlichtung füllt sich immer mehr. Die Waldwichtel kommen nacheinander aus ihren Höhlen. Alle begrüßen sich herzlich. Dann verteilen sie sich auf der Wiese. Manche setzen sich ins Gras, andere nehmen auf einem Baumstamm Platz. Wieder andere lehnen einfach an einem Baum. Waldi setzt sich neben seine Eltern auf die Wiese.

Schlagartig verstummt das muntere Schwatzen, als der Oberwichtel Moosi auf seinem Baumsessel Platz nimmt. Gleich wird er verkünden, wo die Reise hingeht. Doch wo ist Moosis Frau? Schläft sie noch? Ist sie krank? Die Waldwichtel tuscheln leise miteinander. Der Oberwichtel erhebt sich und beginnt mit seiner Ansprache.

„Meine lieben Waldwichtel. Ich freue mich, euch alle gesund und munter wiederzusehen. Gleich ist es wieder so weit. Die Reise zu eurem Einsatzort beginnt.“

Alle lauschen gespannt, als Moosi verkündet, dass alle Wichtel in ihren Wald vom vorigen Jahr reisen werden. Waldi freut sich sehr. Doch zu seinem Erstaunen wendet sich Moosi nun direkt an ihn. Alle Wichtelaugen sind neugierig auf Waldi gerichtet, als sich der Oberwichtel an ihn wendet. „Der Werdauer Wald bleibt in diesem Jahr wichtelfrei. Dort ist alles in bester Ordnung. Du hast gute Arbeit geleistet. Die Waldkinder kümmern sich immer noch vorbildlich um den Wald. Es reicht, wenn Linder aus dem Thüringer Wald ab und zu vorbeischaut. Auf dich wartet eine andere, sehr wichtige Aufgabe!“

Zuerst ist Waldi sehr enttäuscht. Doch dann siegt die Neugier. Gespannt lauscht er, welche Aufgabe sich Moosi für ihn ausgedacht hat.

Der Oberwichtel schaut ernst in die Runde. Dann erklärt er den neugierigen Zuhörern:

„Unsere Verwandten, die Bergwichtel, haben um Hilfe gebeten. Sie benötigen Unterstützung von einem mutigen Wichtel mit Zauberstaub. Ich habe lange überlegt, wem ich diese Aufgabe übertrage. Meine Wahl ist auf Waldi gefallen. Er wird die Reise antreten, um ihnen zu helfen!“

Ein Raunen geht durch die Wichtelversammlung. Waldi reckt stolz seinen Kopf mit dem Fliegenpilzhut in die Höhe. Er bekommt eine besondere Aufgabe übertragen! Was für eine Ehre! Papa Tanner ist der Stolz auf seinen Sohn anzusehen. Seine Mama Birka hingegen wirkt erschrocken.

„Zu den Bergwichteln, die hoch über der Baumgrenze leben? Ist das nicht zu gefährlich für meinen Kleinen? Und ist es da nicht sehr kalt?“

Waldi könnte im Erdboden versinken. Was denkt sich Mama Birka nur? Sie hat ihn tatsächlich als ‚meinen Kleinen‘ bezeichnet! Dabei hat er gerade eine sehr wichtige Aufgabe erhalten.

Der Oberwichtel lächelt. „Mach dir keine Sorgen, Birka. Ich habe an alles gedacht.“

Wie auf Kommando tritt Moosis Frau aus ihrer Höhle ins Freie. Über dem Arm trägt sie mehrere Kleidungsstücke aus Schafwolle.

„Fertig“, verkündet sie und reicht die Sachen an Waldi weiter. „Da, zieh an. Ich habe den halben Winter lang daran gestrickt, damit du bei den Bergwichteln nicht frieren musst.“

Waldi staunt. Eine Jacke, Handschuhe, ein Schal und dicke Socken. Er streift alles über. Passt. Ihm wird schnell warm. Artig bedankt er sich bei Moosis Frau.

Wie jedes Jahr erhalten die Wichtel den Beutel mit dem wertvollen Zauberstaub. Waldi erhält zusätzlich noch einen zweiten Beutel für die Bergwichtel. Sorgfältig bindet er beide an seinem Gürtel fest. Er erinnert sich noch genau daran, wie am Ende seines Waldwichteleinsatzes der Zauberstaub verschwunden war. Zum Glück hatte Karl die Idee, dass er am Brombeerstrauch hängt und hat ihn dort gefunden. So etwas wird Waldi garantiert nicht noch einmal passieren. Aus Fehlern wird man klug!

Schon nehmen die Waldwichtel Aufstellung. Moosi murmelt den Zauberspruch, den nur der Oberwichtel kennt. Waldi strengt sich an und hört tatsächlich, was Moosi murmelt.

„Zauberstaub, es ist so weit.
Wind verliere keine Zeit.
Trage meine Wichtel fort,
bring sie sicher zum Einsatzort.“

Kinderbuch zur Geschichte

Waldi bei den Bergwichteln

Kinderbuch ab 6 Jahren über Natur, Freundschaft und Umweltschutz. Zauberhafte Geschichte zum Vor- und Selbstlesen, die Abenteuer und Umweltbewusstsein verbindet.

Mit Freunden teilen