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Beitragsbild der Geschichte "Fantasien in Gefahr", SoulStory Schreibwettbewerb von dem Soulbuddies e.V.

Fantasien in Gefahr

eine Geschichte aus dem SoulStory Schreibwettbewerb, geschrieben von Sola Brese (10 Jahre) und Nele Humpert (10 Jahre)

Die böse Überraschung

Es war einmal ein Land namens Fantasien. In diesem waren viele Fantasiegestalten zu Hause: Der Schlangendrache, lustige Aliens, Roboter aus Blech und die kleinen Wolken-Schäfchen. Fantasien war in zwei Teile geteilt: eine fröhliche Seite und eine böse Seite. In diesem Land gab es keinen Streit. Bis plötzlich ein kleines schwarzes Haus aus der Schattenseite neben Fantasien auf dem Hügel landete. Alle Fantasiegestalten erschraken und eine dunkle schwarze Wolke schob sich vor die lachende Sonne.  

Als alles still war, kam eine schwarze Gestalt aus dem Haus geflogen. Es war dunkel und nichts mehr war zu sehen, außer die feuerroten Augen von der schwarzen Gestalt. Alle rannten in Panik in ihr Haus am Fluss. Als die Fantasiewesen nach draußen traten, war die schwarze Gestalt in seinem Haus am Schlafen und nichts mehr war wie vorher. Die Bäume waren gefällt, der Springbrunnen war zerbrochen und der Regenbogen war in zwei geteilt und die Hüpfburg war geplatzt.

Das große Abenteuer

Nur einer wagte sich, den Hügel hinaufzuklettern und sich dem Monster zu stellen, und zwar der Roboter aus Blech. Als er vor der großen, dunklen Tür stand, hatte ihm sein Gefühl gesagt: „Ich muss die Tür jetzt öffnen.“ Natürlich tat er es dann auch. Die Tür quietschte gewaltig. Als der Roboter aus Blech einen Schritt über die Schwelle des Hauses tat, ging auf einmal ein grelles Licht an und gruselige Statuen starrten ihn an. Die Wände waren kalt und ohne Farben. Ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken, aber er wusste, was seine Aufgabe war, und das Abenteuer begann! Plötzlich kam eine Schriftrolle aus der Wand geschossen. Darauf stand: „Das Abenteuer wird dich erwarten und es wird eine lange Reise! Tipp: Löse die Rätsel, um oben anzukommen und die lachende Sonne zu befreien und Fantasien zu retten.“ Erst jetzt bemerkte der Roboter, warum es so dunkel war. Die lachende Sonne war verschwunden. Nun beschloss er, sich zum ersten Rätsel aufzumachen.

Das Rätsel

Nun ging der Roboter aus Blech zum ersten Rätsel. Jetzt fragte er sich aber: „Wo ist das Rätsel?“ Bis plötzlich wieder eine Schriftrolle aus der Wand geschossen kam. Darauf stand mit einer schnörkeligen Schrift: „Das erste Rätsel lautet: Was geht morgens auf vier Beinen, mittags auf zwei Beinen und abends auf drei Beinen? Schreibe mir die Lösung unter das Rätsel!“ Der Roboter aus Blech überlegte lange: „Was soll das denn sein?“ Das kann doch kein Roboter sein, denn diese haben keine vier Beine und welches Lebewesen kann über den Tag hinweg seine Beine vermehren und verringern? „Das ist doch fake!“, grübelte er. Warte! Ein Elefant! Oh, das muss es sein! Morgens steht er auf und da steht er immer auf vier Beinen! Mittags kann er ja auf zwei Beinen laufen, wenn er im Zirkus ist und dann macht er ein echtes Kunststück, er läuft auf drei Beinen! Das ist es, das muss es sein! Er trug es ein. Doch eine Weile geschah nichts. Bis er plötzlich eine Stimme hörte: „Die Antwort ist leider falsch!“

„Oh man, das schaffe ich ja nie“, dachte sich der Roboter. Doch dann schoss ihm ein Gedanke in den Kopf. Es könnte ja ein Smiley sein, der könnte morgens aus seinem Bett krabbeln. Mittags könnte er dann aufgestanden sein und laufen, aber abends kann er mit dem Einrad fahren. Er trug es ein. Doch es war wieder falsch. Die Stimme sagte: „Wenn du das Rätsel nicht löst, ist Fantasien bald Geschichte!“ Was soll der Roboter nur tun? Doch es kam ihm eine Idee. Vielleicht ist es das Wolken-Schäfchen. Kann das wirklich sein? Nein. Vielleicht ist es ein Mensch? Erst krabbelt er, mittags läuft er und abends vielleicht nach einem Unfall auf Krücken? Er trug es mit großer Angst ein. Die Stimme sprach: „Dieses Mal hast du Erfolg gehabt. Die Antwort ist richtig! Nun mach dich auf zu deinem nächsten Rätsel.“

Der große Schrecken

Die Stimme sagte: „Du hast nur eine Chance, das Rätsel zu lösen und an die Sonne zu kommen, sonst ist Fantasien Geschichte!“ Dem Roboter lief ein eiskalter Schauer über den Rücken. Plötzlich lief ihm eine Spinne über das Bein und der Roboter erschrak: „IH! Was willst du denn hier?“ Die Spinne sagte: „Ich bringe dir das nächste Rätsel: Manchmal bin ich rot. Oft auch grün, sogar in gelb kannst du mich sehen. Süß oder sauer, zaubere ich dir ein Lächeln auf die Lippen. Wer bin ich?“ 

„Was kann das nur sein?“, fragte sich der Roboter. „Ist es der Smiley? Nein, das passte nicht. Moment mal: Ist es vielleicht Obst? Eine Banane? Nein, die ist nicht rot. Ich habe es! Es ist ein Apfel. Er kann grün sein, rot sein und manchmal auch gelb. Er kann süß sein und auch sauer.“ Er tippte es mit Spannung ein. Die Stimme ertönte: „Schlau gelöst! Gehe durch die nächste Tür. Ich erwarte dich. 

Die Rettung

Der Roboter überlegte nicht lange und trat über die Schwelle. Auf einmal flüsterte eine gruselige Stimme: „Löse noch eine weitere Aufgabe und du erhältst die Sonne!“ „Nur zu, ich bin eh viel schlauer als du!“ Die Stimme sagte: „Übermut tut selten gut!“ Die Stimme sagte: „Suche mir den Gegenstand, der mir ein Lächeln aufs Gesicht zaubert. Wenn du gut aufgepasst hast, wirst du das Rätsel lösen. Und Achtung, ich lache sehr selten.“ Was konnte das nur sein? Der Roboter ging alle Rätsel durch. Bis er wieder an den Apfel dachte.

„Natürlich, der ist es! Aber wo finde ich hier einen Apfel?“ Der Roboter wollte gerade aufgeben, als er plötzlich vor einem Apfelbaum stand. Er suchte nach dem schönsten, größten und saftigsten Apfel. Er rief das Monster und steckte ihm den Apfel in den Mund. Es wurde plötzlich ganz hell, denn das Monster fing an zu lächeln. „Du hast es geschafft! Ich bin glücklich! Als Dank ist hier die Sonne und du hast Fantasien gerettet! Du bist nicht nur mein Held, sondern auch der von Fantasien!“ 

Bevor er sich bedanken konnte, war das Monster auch schon weg. Die Sonne lachte wieder am Himmel und er war auf ewig der Held von Fantasien.

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