Volker Hilbt im Autoren-Interview
Erhalte einen exklusiven Einblick in das Leben und die Arbeit des Kinderbuchautors Volker Hilbt.
Das Interview
Was bedeutet das Schreiben
für dich persönlich?
Freizeit kreativ nutzen, spielen mit der Sprache.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Gab es ein prägendes Erlebnis oder lag es dir schon immer im Blut?
Ich bin direkt nach dem Abitur freier Mitarbeiter bei einer großen Regionalzeitung geworden und habe erfreut festgestellt, dass die Entscheider meinen Stil so gut fanden, dass sie mich erst als Volontär und dann als Redakteur behalten wollten. Später habe ich mich selbstständig gemacht und auch für Magazine und den Hörfunk gearbeitet, ehe ich in die Chemieindustrie wechselte, Pressesprecher und Chefredakteur wurde (und das mit einer Deutsch-Durchschnittsnote von 4 und keinem einzigen Kurs in Chemie).
Da mir in exakt vier Jahrzehnten Journalismus sowohl unterhaltsame Texte als auch humorvolle Überschriften und Slogans leichtfielen und ich unheimlich gerne Cartoons anschaue/lese, kam mir zum Wechsel in die Altersteilzeit der Gedanke, es doch selbst zu versuchen, und habe meinen malerischen Künstler-Freund zum Mitmachen begeistert. Wir haben als DOUBLE-WAN (ein Duo aus Wanne-Eickel) unheimlich Spaß und müssen Gottseidank nicht von den Ergebnissen leben.
Vor einem Jahr sind darüber hinaus humorvolle Gedichte für Jung und Alt zu 101 Tieren (mit exzellenten Fotos) entstanden, die den Weg in ein weiteres Buch gefunden haben. Wer wissen möchte, warum dem Fuchs die Gans gestohlen bleiben kann, die Ameise die Straßenverkehrsordnung blöd und die Mücke den Tod findet – klitzekleine wie riesengroße Lebewesen von A wie Adler bis Z wie Ziege verblüffen bei „Wenn Delfine flippern gehen“ mit Eigenarten, die kein Tierfilmer, kein Forscher und kein Naturwissenschaftler je herausgefunden haben. So erfährt man auch, dass der kleine Bär das Fischen ein wenig zu lachs nimmt, der Biber wieder aufm Damm ist, der Dachs ständig fällt, der Igel Schmetterlinge im Bauch hat, der Hammerhai beim Unterwasser-Baumhausbau die Rettung ist, eine Maus der Eule den Kopf verdreht, die Forelle blau macht, die Kreuzspinne mit ihrem Tattoo Eindruck schindet, der Habicht einen Schlag bei Tauben hat und die Drachen den Flammkuchen erfunden haben.
Welche Geschichte/welches Buch hat dich als Autor am meisten geprägt?
Geprägt ist zu viel gesagt, aber ich liebe fast alles von Loriot und Heinz Erhardt.
Wie oder wo findest du deine Inspiration für die Geschichten?
Meistens beim Gassigehen mit unserer Kleinen Münsterländerin, aber auch während einer Unterhaltung oder beim Lesen. Ich sehe/höre etwas, verbinde es mit etwas anderem, und so entstehen Texte (und Bilder im Kopf) für die Cartoons oder Teile der Tiergedichte.
Fällt es dir immer leicht,
Geschichten zu schreiben?
Ja. Müsste ich mich ständig quälen, würde ich sofort aufhören. Mitunter ist es aber wie beim Puzzlen: Manchmal passiert länger nichts, und beim nächsten Anlauf fallen die Teile wie von selbst an die richtige Stelle.
Bist du auf eine Geschichte oder ein Buch von dir besonders stolz?
Bei zwei Cartoonbänden und einem Tiergedichtbuch – nein. Die Cartoons machen schon deshalb Spaß, weil ich sie mit meinem langjährigen Freund bastel und veröffentliche.
Wie sieht bei dir üblicherweise der Weg von der ersten Idee bis zu der fertigen Geschichte/dem fertigen Buch aus?
Es sind die Assoziationen, die zum Wortspiel führen. Bei den Cartoons muss mein Freund dann überlegen, ob sich meine Vorstellungen so oder überhaupt malen lassen.
Lebst du als Autor deinen Traum?
Nein – es macht einfach tierischen Bock, die Texte/Cartoons entstehen zu lassen. Und noch mehr, wenn sie als Aquarelle fertig sind. Und noch viel mehr, wenn sie anderen gefallen. Dasselbe gilt für die Delfine.
Was möchtest du unbedingt noch erreichen?
Eine Schwarze Null nicht nur bei den Cartoons.
Was möchtest du in deinem Leben unbedingt noch erleben?
Wale und Bären in freier Natur erleben.
Hast du eine Lebensweisheit/ein Lebensmotto, welche/welches du verfolgst?
Es gibt einen DOUBLE-WAN-Cartoon, bei der eine Biene auf einer Sonnenblume liegt: „Bee happy!“