Träume verleihen Flügel
„Ach, wenn ich doch nur fliegen könnte“, seufzt Pippa, streicht über ihr gelbes Kleid und betrachtet den hölzernen Gartenzaun. Da landet eine Feldlerche neben ihr. „Hallo, wo kommst du her?“, fragt Pippa.
„Moin, ich komme vom Meer. Dort glitzert das Wasser wie tausend Funkelsterne und der sanfte Wind trägt mich, ohne dass ich auch nur einen Flügel schlagen muss“, schwärmt die Lerche.
„Das klingt wunderbar.“ Pippas Augen leuchten. „Ich möchte so gerne fliegen und das Meer sehen.“
„Fliegen?“, krächzt der Vogel und starrt Pippa an. „Das wird nie und nimmer klappen! Das sag ich dir! Du hast keine Flügel.“ Die Lerche breitet majestätisch ihre braun gefleckten Flügel aus. „Ohne Flügel, kein Herumflattern, das kannst du mir glauben. Ich bin ein Profi im Fliegen.“ Dann schnappt sie zu und fliegt mit einem Wurm im Schnabel davon.
„Ich weiß ja“, antwortet Pippa kleinlaut und schaut in den Himmel. Kleine bauschige Wolken ziehen über sie hinweg. „Aber das ist mein allergrößter Traum!“
„Ach, wenn ich doch nur fliegen könnte“, seufzt Pippa und zählt die gezahnten Blätter um sie herum. Da nimmt ein Marienkäfer auf einer Blume neben ihr Platz. „Hallo, wo kommst du her?“, fragt Pippa.
„Guten Tag, ich komme aus dem Wald. Dort ragen mächtige Bäume in den Himmel und kühle Luft rauscht durch ihre Blätter“, erzählt der Marienkäfer.
„Das klingt traumhaft.“ Pippa breitet ihre Blätter aus. „Ich möchte so gerne fliegen und den Wald sehen. Das ist mein allergrößter Traum.“
„Hm“, überlegt der Marienkäfer. „Gib mir eins deiner Blätter.“ Er zieht und zieht, doch Pippa rührt sich kein bisschen von der Stelle. „Wenn du im Erdboden verwurzelt bist, kannst du nicht fliegen. Das kannst du mir glauben. Ich bin ein Meister im Fliegen.“
„Ich weiß ja“, erwidert Pippa und ihre Blätter sacken zusammen.
„Lass deinen Traum auf- und davonfliegen und such dir lieber einen neuen“, brummt der Marienkäfer zum Abschied und saust davon.
„Ach, wenn ich doch nur fliegen könnte“, seufzt Pippa und zupft an ihrer Wurzel.
„Warum bist du so niedergeschlagen?“, fragt ein Schmetterling, der elegant neben ihr flattert.
„Ich möchte so gerne das Meer und den Wald sehen. Ich möchte mich vom Wind tragen lassen und zwischen den mächtigen Bäumen segeln. Das ist mein allergrößter Traum“, antwortet Pippa.
„Glaub an deinen Traum!“, entgegnet der Schmetterling sanft.
„Aber die Lerche sagt, dass ich ohne Flügel niemals fliegen werde und der Marienkäfer meint, ich soll meinen Traum aufgeben.“ Pippa lässt ihren Kopf hängen. „Vielleicht sollte ich das wirklich tun.“
„Du brauchst keine Flügel, um zu fliegen. Glaub an deinen Traum und halt dich gut an ihm fest. Eines Tages wird er dich durch die Lüfte tragen.“ Der Schmetterling lächelt und flattert davon.
Hoffnung steigt in Pippa auf. Als die Sonne untergeht, macht sie ihre Augen zu und stellt sich vor, eines Tages hoch in die Lüfte zu steigen. Sie lächelt bei diesem Gedanken und schon bald gleitet sie in die Welt der Träume.
Am nächsten Morgen wird Pippa von einem sanften Windstoß geweckt. Sie fühlt sich schwerelos – und frei. Was ist hier los? Pippa öffnet ihre Augen. Ihr gelbes Kleid hat sich in ein weißes flauschiges Gewand verwandelt. Unter ihr ziehen rauschende Baumwipfel vorbei und am Horizont sieht sie tausend glitzernde Funkelsterne. Der Wind trägt sie und zeigt ihr all die schönen Orte, von denen sie immer geträumt hat.
Pippa Pusteblume fliegt.
Keine Lust mehr auf Vorlesen?
Kindergeschichten anhören mit kostenlosem Konto.
Der Zwergenstarke Newsletter
Das erwartet dich:
- 5€ Gutschein für unsere Kinderbücher
- Updates über neue Geschichten & Bücher
- News zu Gewinnspielen & Aktionen
Lust auf mehr Lesespaß?
Rezensionen zu dieser Geschichte
Leserbewertungen
Es gibt noch keine Bewertungen. Schreibe selbst die erste Bewertung!
Teile deine Meinung zu der Kindergeschichte
Zwergenstark
Mitglied werden
Kinderbücher entdecken
Klick & los geht’s
Newsletter abonnieren
Zur Anmeldung