Wo ist Monty?
🎯 ab 8 Jahren
🕔 ca. 6 Minuten
📚 zum Kinderbuch “Der Fluch aus der Flasche”
Darum geht's
Taio zeigt Aleya, wie man Steine über das Wasser flitschen lässt, als die beiden Kinder bemerken, dass Monty verschwunden ist. Das kleine Äffchen weicht Taio sonst nie von der Seite. Schnell machen sie sich auf, um ihren Freund wieder zu finden.
„Oh nein, der Stein ist sofort untergegangen.“ Enttäuscht lässt Aleya die Schultern hängen und schaut auf die spiegelglatte Meeresoberfläche. „Kannst du mir nochmal zeigen, wie du die Steine hüpfen lässt?“
„Das ist gar nicht schwierig. Die brauchst einen glatten und flachen Stein“, erklärt Taio seiner Freundin. „Dann klemmst du ihn zwischen Daumen und Zeigefinger wirfst ihn möglichst flach über die Wasseroberfläche. Mit dem Zeigefinger gibst du ihm richtig kräftig Schwung, damit sich der Stein im Flug dreht. Guck, so geht das.“
Taio geht in die Hocke und wirft seinen Stein. Titsch, titsch, titsch, titsch … springt der Stein fröhlich über das Wasser.
„Ich versuch es gleich nochmal“, ruft Aleya vom Ehrgeiz gepackt. Sie sucht einen passenden Stein und macht alles genauso, wie Taio es vorgemacht hat.
Titsch, titsch, titsch …
„Juhu! Drei Sprünge!“, jubelt das Mädchen begeistert.
„Das war klasse! Monty, hast du das gesehen? Aleya hat den Dreh raus!“, ruft auch Taio voller Freude, doch Montys Antwort bleibt aus. „Monty?“, ruft der Junge verwundert und schaut sich nach seinem Äffchen um. Normalerweise ist Monty sein ständiger Begleiter und immer in seiner Nähe. Nun kann er seinen kleinen Freund nirgends entdecken.
„Aleya, hast du Monty gesehen?“ Das Mädchen schüttelt den Kopf.
Gemeinsam suchen sie in jedem Strauch und in jeder Palme, aber das Äffchen bleibt verschwunden.
„Wo kann er nur sein. Monty ist noch nie weggelaufen.“
„Vielleicht war ihm das Steinewerfen zu langweilig?“
„Wir müssen ihn finden. Komm mit!“, ruft Taio und läuft eilig dem großen Stadttor entgegen. Aleya bleibt ihm dicht auf den Fersen. In den engen Gassen der Goldenen Stadt müssen sie ihr Tempo allerdings drosseln. Es ist Markttag und alle Bewohner scheinen auf den Beinen zu sein.
„Hier finden wir Monty nie!“, ruft Taio verzweifelt.
„Kopf hoch! Lass uns mal überlegen … Was sind Montys liebste Plätz?“, fragt Aleya, um ihrem Freund ein wenig Mut zu machen.
„Er liebt den Hafen … Und den Markt, weil er von den Händlern hin und wieder eine Leckerei bekommt.“ Bei dem Gedanken, wie Monty jedes Mal vor Freude quiekt, muss Taio lächeln.
„Dann los! Auf zum Markt!“
Gesagt getan. Auf dem Marktplatz angekommen, erregt ein Tumult die Aufmerksamkeit der Kinder. Die beiden nähern sich einem Stand mit wunderschönen Krügen, Vasen und Tellern. Einige Vasen liegen zerbrochen am Boden. Laut schimpfend kehrt der Händler die Scherben zusammen.
„Was ist denn hier passiert?“, fragt Taio.
„Ach, es war ein Unglück. Ein Turmfalke wollte eine Maus ergreifen. Da kam ein Äffchen und hat die Maus im letzten Moment gepackt und zur Seite gestoßen. Die beiden sind in meinen Vasen gelandet. Meine schönen Vasen! So ein Jammer!“
„Das war bestimmt Monty!“
Aleya und Taio helfen dem Händler, den Schaden wegzuräumen.
„Ich fürchte, es war unser Äffchen, das dieses Chaos angerichtet hat“, gibt Taio betroffen zu. „Was bekommen Sie für die Vasen?“
Der Händler winkt ab. „Lasst gut sein, Kinder. Es war ein Unfall und euer Äffchen hat es ja gut gemeint.“
Die Kinder bedanken sich und wollen sich schon verabschieden. Da fällt Taio noch etwas ein: „Haben sie gesehen, wohin das Äffchen gelaufen ist?“
„Es ist Richtung Hafen verschwunden.“
„Nichts wie hinterher!“ Und schon bahnen sich die beiden Kinder weiter ihren Weg durch die Menschenmassen. Am Hafen fragen sie die Fischhändler und Matrosen, doch keiner hat Monty gesehen.
„Wo kann er nur hingegangen sein?“, fragt Taio verzweifelt. Gemeinsam lassen sie ihren Blick über das bunte Treiben schweifen, da fällt Aleya etwas ins Auge.
„Sieh nur! Der Junge dort trägt ein Tuch am Handgelenk. Das sieht aus wie Montys rotes Halstuch.“
„Du hast recht!“ Sofort eilen die beiden los und rufen: „Entschuldigung! Warte bitte!“
Die umstehenden Passanten drehen sich verwundert um. Auch der Junge bleibt erstaunt stehen und schaut sie fragend an.
„Woher hast du dieses Tuch?“, fragt Taio geradeheraus.
„Das Tuch? Warum? Das hab ich gefunden.“
„Wo hast du es gefunden?“, fragt Aleya ganz aufgeregt.
„Da hinten neben dem Strauch. Was ist damit?“
„Wir suchen Monty, unser Äffchen. Das Tuch an deinem Arm sieht genauso aus wie sein Halstuch“, erklärt Taio.
„Achso, dann gehört das wohl euch.“ Der Junge löst den Knoten und reicht den beiden Kindern das Tuch.
„Wenn du möchtest, kannst du das Tuch behalten. Als kleines Dankeschön. Wir wollen nur Monty wiederfinden.“
„Danke, aber eurem Äffchen steht es sicher besser als mir.“ Mit diesen Worten springt der Junge gut gelaunt weiter und verschwindet in der Menge.
Taio und Aleya verlieren keine Zeit. So schnell sie können laufen sie zu dem Strauch.
Sie sind noch gar nicht richtig angekommen, da beschleunigt Taio auch schon seine Schritte und ruft erleichtert: „Monty, da bist du ja!“
Nun entdeckt auch Aleya den kleinen Ausreiser, der ausgelassen mit einer kleinen Maus von Stein zu Stein hüpft. Als er die beiden erblickt, springt er freudig in Taios Arme.
„Du hast uns einen riesigen Schrecken eingejagt.“ Der Junge drückt das Äffchen fest an sich. „Mit wem spielst du denn hier? Hast du einen neuen Freund gefunden?“, fragt Aleya und krault das kleine pelzige Köpfchen.
Monty nickt und die kleine Maus piepst zustimmend. Amüsiert beobachten Taio und Aleya, wie die Tiere herumtollen. Sie sind froh, Monty wiedergefunden zu haben. Und wie es aussieht, haben sie noch einen weiteren Freund dazugewonnen.
Kinderbuch zur Geschichte
Der Fluch aus der Flasche
Kinderbuch ab 8 Jahren über Seefahrer, Zauberer und einen mystischen Fluch. Eine Abenteuergeschichte voller Mut, Zusammenhalt und Freundschaft.
14,95 € | Softcover
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