
Kapitel 3: Eine super Überraschung
Darum geht's
Als Bens Mama endlich wieder zu Hause ist, kann sie endlich seine selbst gebackenen Marmeladeecken probieren. Außerdem hält seine Mama eine riesen Überraschung für Ben bereit.
Die Schachtel mit den Marmeladeecken hielt Ben wie einen wundervollen Schatz in Händen. Er stieg die Stufen zur Dachgeschosswohnung hinauf und schloss die Tür auf. Seine Mama war noch nicht von der Arbeit zurück. Die Schultasche pfefferte er in die Ecke im Flur. Ben ging in die Küche und stellte die Schachtel mit den Backwaren auf den Küchentisch. Wie gerne hätte er jetzt sofort seiner Mama berichtet, was er heute Schönes erlebt hatte, aber sie war nicht da. Er fühlte sich fürchterlich alleine. Ben war traurig und wütend zugleich. Er hätte losheulen können oder schreien, oder heulen und schreien abwechselnd.
Da hörte er, wie die Wohnungstür aufging. Er lief los und direkt in die Arme seiner Mama. Ben weinte hemmungslos, während er in den tröstenden Armen seiner Mama lag. Sie streichelte ihm über den Kopf.
»Ich kann so gut nachfühlen, wie es dir geht. Ich könnte auch jeden Tag nur weinen. Ich vermisse deinen Papa und unser Zuhause, aber wir können es jetzt nicht ändern. Wir haben schließlich uns. Wir zwei halten zusammen.« Und sie drückte ihn noch fester an sich.
Ben stöhnte und ächzte. »Mama!«, presste er hervor. »Du wirst mich gleich nicht mehr haben, weil du mich erdrückt hast.«
Sie ließ etwas locker und beide mussten lachen.
Auf einmal erhellte sich Bens Gesicht. »Komm, Mama. Ich muss dir etwas zeigen.«
»Jetzt bin ich aber gespannt«, war seine Mama neugierig.
Stolz streckte Ben ihr die Schachtel entgegen.
»Was ist das?«, wollte seine Mama wissen.
»Probier mal!«, forderte er sie auf.
Sie biss von einer Marmeladeecke ab und war hingerissen. »Mhm, das schmeckt ja himmlisch. Wo hast du die her?«
»Die habe ich unter Anleitung von Frau Feuerfleck selbst gebacken«, erzählte Ben voll Stolz.
Seine Mama konnte es kaum glauben. Sie lobte Ben sehr für seine außergewöhnlichen Backkünste. Vor Freude hüpfte dieser auf und ab.
»Ja«, rief er. »Ich kann schon backen.« Er freute sich, dass er seiner Mama ein Lächeln auf die Lippen gezaubert hatte.
Gemeinsam kochten sie Spaghetti mit Tomatensoße. Ben und seine Mama streuten kräftig geriebenen Käse darüber. Lecker! Dann klingelte das Telefon. Ben stürmte davon. Vielleicht war es sein Papa.
»Guten Tag, Frau Kleister. Ja, Moment …«, sagte Ben ins Telefon. »Mama«, rief er. »Frau Kleister ist am Telefon und will mit dir sprechen.«
Bens Mama nahm den Telefonhörer auf. »Ja, hallo, Frau Kleister.«
Ben hörte genau zu. »Ja« und »Mhm«, machte seine Mama andauernd.
»Aber selbstverständlich. Da wird Ben sich riesig freuen. Das halte ich für eine ausgezeichnete Idee. Nein, nein, das macht überhaupt keine Umstände«, sagte Bens Mama ins Telefon.
Gleich würde Ben platzen vor Neugierde. Von einem Bein aufs andere tretend, konnte er es kaum erwarten, bis seine Mama das Telefonat beendete.
Endlich legte sie auf und strahlte ihn an. »Stell dir vor, wer das Wochenende bei uns verbringen wird?«
Beinahe fielen Ben die Augen aus seinem Kopf. »Pia bleibt das Wochenende bei uns?«, fragte er vorsichtig.
»Jap«, gab seine Mama zur Antwort. »In ungefähr einer halben Stunde werden sie hier sein.«
»Juhu«, brüllte Ben. Vor Freude war er ganz aus dem Häuschen.
Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor, aber schließlich klingelte es an der Wohnungstür. Als er die Tür öffnete, sah er in das Gesicht von Pia, die vor Glück strahlte.
Frau Kleister war sich immer noch unsicher, ob sie die Aufsicht ihrer Tochter ein ganzes Wochenende lang Bens Mama zumuten konnte. Aber diese versicherte ihr, dass sie sich keine Gedanken darüber machen brauchte.
»Das war das Beste, was dieses Wochenende passieren konnte.«
Nachdem sich Frau Kleister ungefähr tausendmal bedankt hatte, ging sie endlich.
Ben baute in seinem Zimmer den Schlafsessel zu einem Bett um. Seine Mama brachte die Bettwäsche. Pia legte ihren Bären auf ihren Schlafplatz und Ben setzte seinen Kuschelhund dazu. Jetzt war alles perfekt.
In der Küche spielten sie noch viele Runden Uno, und aßen Chips und Nüsse dazu. Weil es ein Tag zum Feiern war, gab es ausnahmsweise für jeden ein Glas Cola. Solche Tage waren einfach wunderbar.