Anne-Katrin Paulke im Autoren-Interview

Erhalte einen exklusiven Einblick in das Leben & die Arbeit der Kinderbuchautorin Anne-Katrin Paulke.

Anne-Katrin Paulke

Beitragsbild Kinderbuchautorin Anne-Katrin Paulke

Anne-Katrin Paulke

Jede wahre Geschichte ist eine unendliche Geschichte” ~ Michael Ende

Jede wahre Geschichte ist eine unendliche Geschichte” ~ Michael Ende

Beitragsbild Kinderbuchautorin Anne-Katrin Paulke

Anne-Katrin folgen auf:

Das Interview

Was bedeutet das Schreiben
für dich persönlich?

Feder in pink und rot

Durch das Schreiben stille ich meine kreative Neugier, nehme die Welt für mich ein, indem ich mit Hilfe ihrer Schönheit neue Welten schaffe.

Mein Blick auf die Welt um mich herum ist wacher, aufmerksamer. Er bleibt an scheinbaren Kleinigkeiten hängen und macht aus ihnen Besonderheiten. Was für eine Bedeutung haben sie?, Was für eine Wirkung rufen sie hervor?, Welche Gefühle lösen sie aus? So kann ich sie in die Handlungsstränge meiner Geschichten einflechten und damit etwas ganz Bekanntes und doch Neues schaffen.

Dass ich auf dieser Reise nie alleine bin, sondern kleine und große Leser an meiner Seite weiß, die meine geschaffenen Landschaften mit leuchtenden Augen sehen, sich mutigen Herzens bei schwierigen Aufgaben als Freunde an die Seite meiner Protagonisten stellen, mit ihnen lachen und mitfiebern, vielleicht dank meiner Geschichten etwas über sich hinauswachsen, macht mich unheimlich glücklich.

Anne-Katrin Paulke

Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Gab es ein prägendes Erlebnis oder lag es dir schon immer im Blut?

Schon das Bücherregal in meinem Kinder- und Jugendzimmer hat sich unter der Last meiner Bücherschätze gebogen. Ich hatte immer eine Geschichte vor der Nase oder im Kopf. So kam es auch nicht überraschend, dass ich als Studienfach die Literaturwissenschaft gewählt habe.

Ich wollte besonderen Versen aber nicht nur lauschen, sondern auch selber schreiben. Dabei musste es jedoch etwas sein, das mich von meinem Schreibtisch weg, nach draußen, wo etwas Spannendes, Neues passiert, locken würde: der Journalismus sollte es also sein.

Ich absolvierte Praktika in einigen Redaktionen, woraus sich eine Freie Mitarbeit bei einer lokalen Tageszeitung und Kindermagazinen ergab.

Dabei habe ich festgestellt, dass mir das Schreiben für die kleinen Leser besonders Freude macht. Neben dem Verfassen von Wissensartikeln, Spiel- und Bastelideen, versuchte ich mich in dem Schreiben von Kurzgeschichten. All die Anfänge von tollen Abenteuern, Reden von pelziggefiederten, tollpatschigen, mutigen, zauberhaften und auch herrlich schrecklichen Wesen, haben mit den geschriebenen Worten endlich Gestalt angenommen. Der Stift flog nur so über das Papier und ich hatte das Gefühl, meine Herzensaufgabe gefunden zu haben – habe ich selbstverständlich immer noch :-).

Anne-Katrin Paulke

Welche Geschichte/welches Buch hat dich als Autorin am meisten geprägt?

Cornelia Funke ist für mich die Meisterin der fantastischen Literatur für Kinder und Jugendliche. Sie hat die besondere Gabe, dass ihre Geschichten vom Leser nicht nur gespannt bei einer Tasse Kakao, eingemummelt in die Kuscheldecke, verfolgt werden, sondern ihm das Gefühl geben, mit dabei zu sein – zu sehen, was die Protagonisten durchleben und fühlen. Wie in ihrem großartigen Roman “Tintenherz” wird das Buch zum Leben erweckt – man liest sich in das Buch hinein.

Anne-Katrin Paulke

Wie oder wo findest du deine Inspiration für die Geschichten?

In der fantastischen Welt fühle ich mich am wohlsten. Und die tollsten Abenteuer, schillerndsten Wesen und beeindruckendsten Kulissen finde ich zwischen Buchdeckeln. Ich verschlinge die Geschichten, lege sorgfältig mein Lesezeichen zwischen das raschelnde Papier und spinne die Handlung weiter, verändere Pfade, wandere noch einmal gedanklich durch den Burghof, den finsteren Wald oder die tiefe Höhle. Wer oder was könnte sich darin noch verbergen? Was ist seine eigene Geschichte?

Zudem interessiere ich mich für die nordische Mythologie und das Alltagsleben im Mittelalter.

Wirklich gute Serien und Filme müssen für mich ebenfalls mythisch aufgeladen sein oder einen historischen Hintergrund haben. Auch hier fallen mir Details ins Auge, wie die Einrichtung einer Bauernhütte, die Krone einer Königin oder der Gesichtsausdruck eines wütenden Bergtrolls.

Anne-Katrin Paulke

Fällt es dir immer leicht,
Geschichten zu schreiben?

Ganz wichtig ist für mich, dass ich dranbleibe. Wirklich mein Schreibprogramm aufmache oder meine Notizen hervorhole, auch wenn ich an diesem Tag gerade keine Idee habe, wie die Handlung konkret weitergehen könnte. Das Blatt bleibt nie ganz weiß, denn es gibt immer irgendeinen Stichpunkt, eine kleine Beschreibung, die ich später vielleicht noch einmal verwenden könnte.

Anne-Katrin Paulke

Bist du auf eine Geschichte oder ein Buch von dir besonders stolz?

Natürlich verteile ich auf alle meine Geschichten mein ganz eigenes Zauberfunkeln und freue mich riesig, wenn es auf die Kinder überspringt. Bei Geschichten, in denen die Protagonisten weit über sich selbst hinaus wachsen, funkelt es allerdings noch ein bisschen heller. Wie zum Beispiel bei der Seefee Loreli, die sich allein in den Düsterwald voller finsterer Gestalten wagt, dort treue Gefährten findet und mit ihnen der fiesen Moorhexe gegenübertritt. Oder für Maximilian, einen einfachen Jungen, der sich ohne zu zögern dazu bereit erklärt, den zerbrochenen Waldkristall in der Quelle des Seins wieder zusammenzufügen. Dafür muss er in einen tiefen Berg hinabfahren und sich den Rätseln der Mondmagie stellen.

Anne-Katrin Paulke

Wie sieht bei dir üblicherweise der Weg von der ersten Idee bis zu der fertigen Geschichte/dem fertigen Buch aus?

Meine Ideen fließen mit der Tinte des Stifts auf das Papier. Bevor ich also meine Geschichte, beziehungsweise Teile davon, auf dem Computer abtippe, habe ich sie erst einmal in groben Absätzen in mein Notizbuch geschrieben.

Zuerst kommt natürlich die Idee für die Handlung, dann gehe ich Stück für Stück mit meinen Protagonisten den Weg. Aber auf dem gibt es auch Abzweigungen, die dann wieder zu einer Veränderung der am Anfang gedachten Handlung führen können. Also muss an einigen Stellen hier und da noch etwas weggenommen oder eingeflochten werden. Manchmal ist es gar nicht so leicht, den roten Faden festzuhalten, um sich nicht zu verirren. Das genaue Ende ist mir vorher nie bekannt, dafür macht es einfach zu viel Spaß, sich treiben zu lassen.

Anne-Katrin Paulke

Was möchtest du unbedingt noch erreichen?

Bis jetzt kann man meine Geschichten auf dem Computerbildschirm und Magazinen lesen oder in einem Podcast hören. Mein großer Traum als Autorin wäre es, wenn kleine und große Leser ein Buch mit meinem Namen auf dem Einband im Regal der nächsten Buchhandlung finden, und mit vor Vorfreude klopfendem Herzen nach Hause tragen könnten.

Anne-Katrin Paulke

Hast du eine Lebensweisheit/ein Lebensmotto, welche/welches du verfolgst?

„Nichts ist entspannender, als das anzunehmen, was kommt.”

                                                                       Dalai Lama

Ein einfacher Rat, dessen Umsetzung einiges an Arbeit an sich selbst fordert. Doch der Lohn ist innere Stärke. Kein Ankämpfen, kein Weglaufen ist mehr nötig. Fest mit sich selbst und der Welt verbunden, kann man Herausforderungen mit klarem Blick entgegen sehen.

Anne-Katrin Paulke

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