Sabine Houtrouw im Autoren-Interview

Erhalte einen exklusiven Einblick in das Leben & die Arbeit der Kinderbuchautorin Sabine Houtrouw.

Sabine Houtrouw

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Sabine Houtrouw

„Geschichten sind wie Seifenblasen, die für den Moment dein Herz erfreuen.“

„Geschichten sind wie Seifenblasen, die für den Moment dein Herz erfreuen.“

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Das Interview

Was bedeutet das Schreiben
für dich persönlich?

Schreiben ist für mich Entspannung und Ausgleich zum stressigen Alltag. Eintauchen in eine andere Realität, in der einfach alles möglich ist. Sprechende Waldtiere und ihre kleinen Abenteuer, ein Alien, der sich als Mensch tarnt oder ein Streifenhörnchen mit magischen Seifenblasen. Alles darf sein und nichts ist zu verrückt. Wenn ich dann auch noch Kindern Spaß beim Lesen oder Zuhören schenken kann, ist es perfekt.

Sabine Houtrouw

Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Gab es ein prägendes Erlebnis oder lag es dir schon immer im Blut?

Tatsächlich war es nicht meine Idee zu schreiben und auch nicht meine Absicht Kinderbücher zu veröffentlichen. Ich konnte immer gute Geschichten erzählen und im Herbst 2020 haben meine Söhne gefragt, ob ich nicht eine Geschichte für sie schreiben könnte. An Weihnachten habe ich meinen Kindern, meinem Mann, den Schwiegereltern und meiner Mutter einen leeren Charakterbogen gegeben. Sie sollten ihn ausfüllen aber den anderen nichts über ihre Figur verraten. Am nächsten Tag habe ich angefangen, jeden Tag ein Kapitel zu schreiben und es am Abend vorzulesen. Schnell war klar, dass es ein Detektivfall wird. Am Ende wurde dann aufgelöst, von wem welche Figur war. Die Geschichte habe ich an die Chefin des Elvea Verlages geschickt, weil wir uns kannten. Ja, ich hatte mit einer Rückmeldung gerechnet, aber nicht mit der Aussage, dass sie die Geschichte veröffentlichen will und ich Band 1 der Steinstraßendetektive wenige Monate später in den Händen halten würde. Tja und danach habe ich einfach weitergeschrieben.

Sabine Houtrouw

Welche Geschichte/welches Buch hat dich als Autorin am meisten geprägt?

Zum Lesen hat mich Marion Zimmer Bradley gebracht und ich habe sehr viel Fantasy Literatur gelesen. Interessanterweise reizt es mich aber gar nicht fremde Welten selbst zu erfinden. Ich mag lieber den kleinen Rahmen, der überall seinen Platz findet. Einen kleinen Wald, eine Steinstraße, die es in so ziemlich jeder Stadt gibt, das reicht mir.

Die Drei ??? habe ich bereits als Kind geliebt und tue es auch heute noch. Daher kommt wohl auch meine Leidenschaft für Detektivgeschichten. Derzeit verschlinge ich alles von Sebastian Fitzek und mein nächstes Buch wird ein Thriller für Kinder und Jugendliche werden. Fitzek ist eine unglaubliche Inspiration und ich freue mich sehr, mich an diesem Genre zu versuchen.

Sabine Houtrouw

Wie oder wo findest du deine Inspiration für die Geschichten?

Überall, aber der Zoo ist einer meiner Lieblingsorte. Nach einer Stunde Präriehunden beim Fressen zusehen steht die Idee. Der Rest kommt dann Stück für Stück.

Sabine Houtrouw

Fällt es dir immer leicht,
Geschichten zu schreiben?

Tatsächlich ja. Ich habe einen Idee, baue mir ein Grundgerüst und lege los. Ich bin mir sicher, dass sich noch einige Geschichten finden werden.

Sabine Houtrouw

Bist du auf eine Geschichte oder ein Buch von dir besonders stolz?

Ja, Balduins Abenteuer. Das liegt aber nicht in erster Linie an meinem Text. Es liegt an den Menschen, die dieses Buch möglich gemacht haben. An Claudia Heimann, die alle Bilder und das Cover mit Aquarell gemalt hat und das Hörbuch aufgenommen hat, an Andreas und Lea Glahn sowie Andi September, die drei Lieder für dieses Buch geschrieben und professionell aufgenommen haben. Und natürlich an Barbara Bär, vom Elvea Verlag, die immer hinter mir steht und an mich glaubt. Balduins Abenteuer hat seine eigene kleine Familie und darauf bin ich stolz.

Sabine Houtrouw

Gibt es persönliche Erlebnisse, die sich in deinen Geschichten wiederfinden?

Ja. Ich arbeite hauptberuflich in einer Bildungskindertagesstätte und in Balduins Abenteuern sind Themen bearbeitet, die die Kinder in diesem Alter beschäftigen. Streiten und Vertragen, gemeinsam musizieren, einen doofen Tag erleben, helfen wollen und vieles mehr. Aber ohne den moralisch erhobenen Zeigefinger, den gibt es im Leben genug.

Sabine Houtrouw

Wie sieht bei dir üblicherweise der Weg von der ersten Idee bis zu der fertigen Geschichte/dem fertigen Buch aus?

Idee haben, die sich wie eine Klette festsetzt. Dann ein grobes Gerüst entwerfen, auch plotten genannt, dieses Gerüst weiter ausbauen und dann schreiben. Ich bearbeite meine Texte im Anschluss sofort, was einfach Geschmackssache ist. Dann geht der Text zum Verlag und dort den normalen Gang weiter zu Lektorat, Layout etc. Meine Cover gestalte ich teilweise selbst oder habe zumindest sehr viel Einfluss darauf, was ich sehr zu schätzen weiß. Das ist der Vorteil eines kleinen Verlags. Und irgendwann kommt dann ein Paket mit meinen Büchern bei mir an, die ich für Lesungen brauche. Das ist jedes Mal ein besonderer Moment.

Sabine Houtrouw

Lebst du als Autorin deinen Traum?

Noch kann ich von meiner Tätigkeit als Autor nicht lesen, aber ich stehe auch ganz am Anfang. Zudem würde mir die Arbeit mit den Kindern sehr fehlen, wenn ich mich nur noch aufs Schreiben konzentrieren würde. Die Zukunft wird zeigen, wie es weitergeht.

Sabine Houtrouw

Was möchtest du unbedingt noch erreichen?

Ich möchte gerne Schreibworkshops in Schulen oder anderen Bildungseinrichtungen geben und Kinder zum Schreiben animieren. Besonders diejenigen mit großer Fantasie, die glauben, aufgrund von Legasthenie oder anderen Schwächen nicht gut genug dafür zu sein.

Sabine Houtrouw

Gibt es etwas, dass du in deinem Leben unbedingt noch machen/erleben möchtest?

Ich möchte noch ganz viel von der Welt sehen.

Sabine Houtrouw

Hast du eine Lebensweisheit/ein Lebensmotto, welche/welches du verfolgst?

„Es muss mich nicht jeder lieben“

Das hat mich ein Lehrer in der Erzieherausbildung gelehrt und es stimmt. Auch wenn der Satz im ersten Moment vielleicht hart klingt. Das Leben ist deutlich einfacher, wenn man nicht mehr meint, es jedem Recht machen zu müssen. Das klappt ohnehin nicht. Man könnte auch sagen: „Sei du selbst!“, aber Pädagogen sind nun einmal Fans der Ich-Botschaften.

Sabine Houtrouw

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