Mia & Tim ziehen um

Benjamin Jäger

Ein Umzug kann ganz schön aufregend sein…

Nach Alter: Ab 6 Jahre

Nach Lesedauer: Ca. 10-15 Minuten

Umzugskartons zum Umzug
Mia & Tim ziehen um | Seite 1/3

Schon eine ganze Weile geht die Fahrt nur geradeaus. Seit mindestens einer sich ewig anfühlenden halben Stunde liegt der monotone Klang des Motors in den Ohren. Draußen sieht alles gleich aus. Links und Rechts ist weit und breit nur grün zu sehen, Bäume, Wiesen, Felder und ab und an ein Teich oder Bach. Der Anblick von großen Häusern, bunten Reklametafeln und vielen umher laufenden Menschen liegt schon weit zurück.

Die Stadt liegt nun schon mehrere Kilometer im Rücken der gefühlt längsten Straße die existiert.

Mia und Tim sitzen auf der Rückbank des blauen Autos und schauen traurig aus dem Fenster. Außer ihnen ist kaum ein anderes Auto auf der Straße, nur vor ihnen dieser riesige weiße LKW. Das ganze Kinderzimmer von Mia und Tim, welches sich die beiden teilten und sowieso alles aus ihrer Wohnung in der Stadt ist in diesem Laster.

Denn Mia und Tim müssen mit ihren Eltern umziehen, auch wenn sie darauf eigentlich überhaupt gar keine Lust haben. Aus der großen aufregenden Stadt mit all ihren Freunden geht es nun in ein kleines Dorf namens Miniatura. Dort waren sie schon häufig Oma und Opa besuchen und es war immer schön, aber nur für ein Wochenende. Aber jetzt müssen sie dort für immer bleiben.

Mia und Tim erinnern sich noch ganz genau an den Tag als ihre Eltern diese schreckliche Nachricht verkündet haben.

Es war Freitag nach der Schule, Mia und Tim waren schon beide am spielen, als Mama und Papa plötzlich im Zimmer standen.

An ihren so sonderbaren Blicken merkte man gleich, dass etwas los war: “Wir möchten gerne etwas mit euch beiden besprechen”, sagte Mama.

“Wir werden umziehen, dorthin wo auch eure Großeltern wohnen, weil ich eine neue Arbeit gefunden habe. In ein Haus wo wir dann ganz viel Platz haben werden”, erzählte Papa.

Mia und Tim waren beide überhaupt nicht froh über diese Nachricht. Sie wollten nicht mehr Platz haben, sondern bei all ihren tollen Freunden bleiben. Doch da war nichts zu machen, weil Mia und Tim nunmal nur Kinder sind.

“So ein riesiger Mist” dachten sie beide.

Und als sie zwei Wochen später dann alles zusammen packten und ins Auto stiegen dachten sie es immernoch und ließen fast die ganze Fahrt ihre Köpfe hängen.

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Tim war mittlerweile eingeschlafen, als Mia noch aus dem Autofenster sah und plötzlich etwas ganz anderes sah als die ewig grüne Landschaft.

Etwas knallrotes blitzte immer wieder zwischen den Bäumen im Wald neben der Straße auf. Es bewegte sich in die gleiche Richtung wie ihr Auto, das rote Etwas war aber viel schneller. Mia kniff ihre Augen zusammen und verfolgte es mit ihrem Blick um mehr erkennen zu können. Und was war das “ein knallrotes Bobbycar” schoss dort durch den Wald, mit einem Kind darauf, dass sie über das Lenkrad duckte.

“Seht ihr das”, sagte Mia.

“Ja Mia, wir sind fast da” erwiderte Mama und zeigte nach vorne.

Mia war ganz aufgeregt und sah worauf ihre Mama deutete. Da war ein großes Schild auf dem “Willkommen in Miniatura” stand.

Schnell schaute Mia wieder zu den Bäumen, doch es war nichts mehr Rotes zu sehen. “Das ist falsch Mama!”.

“Ich weiß du bist noch sauer wegem des Umzuges, aber das wird unser neues Zuhause.” Mia rieb sich nochmals die Augen, doch es war nichts zu sehen.

Mia wollte gerade erzählen was sie gesehen hatte, als ihr schon die Äuglein zufielen.

Papas Stimme war zu hören als Mia und Tim langsam ihre Augen aufmachten: “Aufwachen ihr Schlafmützen, wir sind da”.

Mia und Tim steigen aus dem Auto aus und sehen ihre Großeltern vor einem großen Haus stehen und winken. Tim rennt direkt los und springt vor Freude in ihre Arme. Mia schüttelt sich einmal und fragt sich, ob sie wohl doch alles nur geträumt hatte.

Noch verwirrt geht sie zu ihren Großeltern und begrüßt sie. “Aber das ist doch gar nicht euer Haus Oma und Opa.”

“Das stimmt mein kleiner Tim, das ist euer neues Haus.”, sagt Oma. Da staunten Mia und Tim nicht schlecht, so ein großes Haus.

“Geht schon mal rein und die Treppe hoch, dort wartet eine Überraschung auf euch” sprach Papa.

Auf einmal waren Mia und Tim schon gar nicht mehr so schlecht gelaunt, sondern stürmten ins Haus und rasten die Treppe hoch. Die ersten zwei Zimmer waren völlig leer. Doch dann konnten sie ihren eigenen Augen nicht trauen.

In dem einen Zimmer stand ein Hochbett das aussah wie ein Hockeytor und im anderen ein Himmelbett und da neben ein Tisch mit einem echten Mikroskop. Die beiden Zimmer mussten für Tim und Mia sein. Aber sonst hatten sie sich doch immer ein Zimmer geteilt.

“Überraschung, das sind eure Zimmer” riefen Mama und Papa die plötzlich auf dem Flur vor den Zimmern standen.

Mia und Tim konnten es nicht glauben und sprangen vor Freude auf und ab. Endlich ein eigenes Zimmer!

“Und jetzt kommt mal mit uns runter in den Garten!”, sagte Papa.

“Wir haben einen Garten?”, fragte Tim mit großen Augen. Als sie runter gingen, konnten sie ihren Augen nicht glauben, als sie durch die großen Fenster am Ende des Flurs guckten.

“Ein Spielplatz!” schrie Tim.

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Draußen im Garten stand ein großes Klettergerüst mit einer Rutsche, Hangelstangen und zwei Schaukeln. Daneben war noch ein Sandkasten und etwas weiter sogar ein Hockeytor. Beide rannten los und rasten das Klettergerüst hinauf und sausten die Rutsche hinunter.

“Das ist euer neuer Garten” sagte Opa der lachend auf einer Bank saß.

“Ist das unser Spielplatz?” fragten Mia und Tim gleichzeitig.

Opa nickte nur und lachte weiter.

Vielleicht ist umziehen ja doch nicht so blöd. Immerhin hatten sie jetzt ein eigenes Zimmer und einen eigenen Spielplatz, dachten die beiden Geschwister.

Den Rest des Tages spielten Mia und Tim im Garten und hatten eine Menge Spaß, sodass sie ganz vergessen hatten, dass sie eigentlich gar nicht umziehen wollten. Am Abend fielen beide müde und zufrieden in ihre Betten.

“Umziehen ist vielleicht doch gar nicht so blöd”, sagte Mia.

“Finde ich auch!” rief Tim aus seinem Zimmer hinüber als Mama und Papa gerade in Mias Zimmer Gute Nacht sagten.

“Jetzt aber Augen zu ihr beiden”, sagte Mama und machte die Tür zu.

Mia kuschelte sich unter ihre Decke, guckte aus ihrem Fenster auf das große Feld hinter dem Haus und dachte über den Tag nach.

Er hatte so doof angefangen, aber war dann doch noch ein toller Tag.

Dann erinnerte sie sich an das rote Bobbycar, das sie während der Fahrt gesehen hatte. Da sah sie plötzlich am Ende des Feldes zwischen den Bäumen wieder etwas rotes in der untergehenden Sonne glitzern und Mia könnte schwören, es war ein Bobbycar. Also hatte sie doch nicht geträumt!

Mias Entdeckergeist war geweckt, vielleicht war Miniatura doch gar nicht so langweilig, wie sie dachte. Morgen würde sie der Sache direkt auf den Grund gehen.

“Das bleibt erstmal mein Geheimnis” murmelte Mia als ihre Augen zu fielen und sie mit einem Lächeln einschlief.

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