Nina rettet ihre Freundinnen
Birka Alruna
Nina geht mit zwei Freundinnen in den Wald, um sich dort auszutoben. Sie haben viel Spaß, bis Unerwartetes geschieht und Nina schnell handeln muss!
Nach Alter: Ab 6-8 Jahre
Nach Lesedauer: Ca. 10-15 Minuten
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Nina war heute ein bisschen gelangweilt. Ihre Geschwister Ava und Timo spielten mit Duplo im Wohnzimmer, aber darauf hatte sie keine Lust. Ihre Mama war mit dem Haushalt beschäftigt und hatte keine Zeit, obwohl Nina ganz gerne eine Runde Mensch Ärgere dich nicht gespielt hätte. Ihr Papa war nicht zu Hause. Grummelnd saß Nina also allein in ihrem Zimmer und überlegte, was sie tun sollte. Da hörte sie es unten plötzlich an der Haustür klingeln. Mama öffnete und zwei aufgeregte Kinderstimmen drangen zu Nina herauf. Waren das etwa Kaja und Mia? Eilig stand sie auf und stürmte nach unten. Da standen ihre beiden Freundinnen tatsächlich im Vorraum vom Flur und strahlten, als sie Nina kommen sahen.
„Kommst du mit uns spielen?“, fragte Kaja. Draußen schien die Sonne und es war für den Mai schon sehr warm. Die Vögel zwitscherten fröhlich, als wollten sie Nina nach draußen locken.
Nina wollte sehr gern mit nach draußen. „Darf ich mitgehen, Mama?“, fragte sie erfreut, umarmte ihre Mama und schaute treuherzig zu ihr herauf. Ihre Freundinnen warteten gespannt ab.
„Na klar“, antwortete Mama und reichte Nina ihre Schuhe. „Aber lauft nicht zu weit weg, ja?“ Die drei Mädchen versprachen es und waren wie der Blitz durch die Haustür nach draußen verschwunden. Die Mama winkte ihnen noch hinterher.
Ninas schlechte Laune war wie weggeblasen, als sie mit ihren Freundinnen die Straße entlang rannte. „Wo wollen wir denn hingehen?“, fragte sie, aber Kaja und Mia hatten keine gute Idee. Sie waren erst einmal zufrieden damit, dass Nina mit ihnen spielen wollte.
„Wir können ja in den Wald gehen“, schlug Nina deshalb vor und führte die beiden anderen durch die Stadt zum Waldrand, als sie begeistert zustimmten. Hier war es schattig und schön kühl und die Sonne schien freundlich durch die Zweige der Kiefern hindurch. Der Boden war mit Moos und Kiefernnadeln bedeckt und dämpfte ihre Schritte. Die drei Mädchen schlichen durch die Wald wie drei Indianer, sammelten Zweige auf und spielten Verstecken und Ich-sehe-was-was-du-nichtsiehst. Dabei gerieten sie immer tiefer in den Wald. Um sie herum herrschte Stille und man konnte nicht einmal mehr die auf der Landstraße vorbei brausenden Autos hören.
„Schaut mal, ich bin eine Königin“, rief Nina und zeigte ihren Freundinnen eine Krone aus Blätterranken, die sie gerade gebastelt hatte. Sie sah ein bisschen aus wie ein Lorbeerkranz.
„Ich möchte auch eine Krone!“ Mia fand den Kranz wunderschön. „Dann bin ich eine Prinzessin.“
Kaja wollte auch eine Prinzessin sein und Nina brachte ihnen bei, wie man Blätterkränze machte.
Kurz darauf stürmten drei schöne Königskinder unter den Bäumen entlang und nannten sich gegenseitig Majestät und Hoheit. Es machte einen Heidenspaß.
„Wir sollten auch ein Schloss haben“, meinte Kaja und drehte sich im Kreis, als würde sie ein Kleid herum schwingen lassen. „Wir können ja aus den Ästen ein Haus bauen.“ Alle fanden, dass das ein sehr guter Einfall war.
„Es kann ja auch ein Erdhaus sein“, schlug Nina vor.„Wir graben ein großes Loch und legen dann Zweige als Dach oben drüber.“
„Das ist eine richtig tolle Idee“, sagte Mia begeistert und klatschte in die Hände. Also machten sich die Mädchen daran, ein großes, tiefes Loch in den Waldboden zu graben. Das war mit bloßen Händen gar nicht so einfach, der Boden war fest und kalt und überall ragten Wurzeln hervor. Aber schließlich hatten sie eine tiefe Grube gebuddelt und suchten nach langen Ästen, um daraus das Dach zu bauen.
„Das wird das beste Haus, das es in diesem Wald je gegeben hat“, prahlte Kaja. Über die Äste legten sie Sand und große Stücke aus Moos, um das Erdhaus zu tarnen. Von oben konnte man jetzt kaum noch erkennen, dass da eine tiefe Grube im Waldboden war.
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Die Mädchen schlüpften durch den kleinen Eingang, den sie gelassen hatten und machten es sich in ihrem Schloss bequem. Eine Weile spielten sie Prinzessinnen, tranken Tee aus unsichtbaren Tassen und aßen Kuchen aus Sand.
„Oje, der Kuchen ist alle“, stellte Königin Nina fest. „Ich suche was anderes zum Essen. Ihr bleibt hier, meine Prinzessinnentöchter.“ Sie kletterte aus der Erdhöhle und machte sich auf die Suche nach Beeren und Blättern, die sie zum Spielen mit nach unten bringen konnte. Ein leichter Wind fuhr durch ihre zerzausten Locken. Ein paar Meter entfernt raschelte es im Gebüsch. Ob da wohl eine Maus entlang huschte? Nina bückte sich, aber sie konnte nichts entdecken. Ein Specht hämmerte hoch oben an einem Baum, um Insekten zum Fressen in der Rinde zu finden.
An ein paar Büschen hingen dunkle Beeren und Nina streckte gerade die Hand aus, um sie abzupflücken, als sie plötzlich ein Poltern und dann einen spitzen Schrei hörte. Sie fuhr herum. Das kam von ihrem Erdhaus!
Sofort rannte Nina zurück zu ihren Freundinnen. Schon von weitem hörte sie Kaja und Mia laut jammern. Dann hatte sie die Grube erreicht und sah, was passiert war. Die Äste vom Dach der Erdhöhle waren nach unten gefallen und hatte mitsamt der Erde und dem Moos darauf die beiden Mädchen unter sich begraben. Kaja und Mia weinten vor Angst und riefen um Hilfe.
„Ich bin hier! Ich rette euch!“, rief Nina ihnen zu und eilte auf das Loch zu. Sie packte die Äste und zog einen nach dem anderen heraus. Der Sand rieselte dabei immer weiter auf die beiden gefangenen Mädchen herab und sie hielten sich die Hände vor die Augen. Endlich hatte Nina es geschafft und alle Äste weggezogen, sodass ihre Freundinnen aus der Grube krabbeln konnten. Sie weinten noch ein bisschen und rieben sich die schmutzigen Gesichter, aber sie waren unglaublich froh, dass Nina sie so schnell befreit hatte.
„Danke“, schnieften sie und umarmten Nina.
Danach hatte keiner mehr Lust zum Spielen. Sie klopften sich den Sand von den Kleidern und machten sich auf den Heimweg. Die zerstörte Spielhöhle ließen sie lieber ganz schnell hinter sich. „Was ist denn eigentlich passiert?“, fragte Nina und legte ihren Arm um Mia, die immer noch ein bisschen schniefte. Sie verstand nicht, wie die Höhle hatte einstürzen können.
„Ich bin mit dem Kopf gegen die Äste geknallt, als ich aufstehen wollte“, murmelte Mia beschämt. „Ich hatte vergessen, dass es so niedrig ist. Tut mir echt leid, dass ich unser Schloss kaputtgemacht habe.“ Sie sah ganz unglücklich aus und Nina drückte sie schnell. „Ist doch nicht schlimm.
Hauptsache, euch ist nichts schlimmes passiert. Die Höhle können wir ja irgendwann wieder neu machen. Und dann machen wir sie gleich so tief, dass man stehen kann.“ Die Mädchen lachten.
Als sie den Wald verließen, stand die Sonne schon viel tiefer am Himmel. Sie hatten stundenlang im Wald gespielt und kaum bemerkt, wie die Zeit vergangen war. Hoffentlich waren ihre Eltern nicht sauer. An Ninas Haus verabschiedeten sich Kaja und Mia und liefen weiter. Ninas Mama öffnete die Tür. „Oh, wer so dreckig ist, muss auf jeden Fall ganz viel Spaß gehabt haben. Stimmt’s?“ begrüßte sie Nina und lachte.
„Die meiste Zeit schon“, antwortete sie und zog sich die Schuhe aus. „Aber nächstes Mal nehme ich lieber eine Schaufel mit.“
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