
Sally und die Blumenwiese
Darum geht's
Sally erkennt, dass ihre kleinen Schmetterlingsflügel gar nicht so doof sind und Vorteile hat. Sie kommt an Nektar, den sonst kein anderer Schmetterling erreicht.
Nicht nur Fritz das Flattertier war einmal traurig, dass er nicht genauso ist, wie seine Artgenossen. Auch Sally, der kleine Schmetterling, musste erst einmal lernen, dass klein zu sein auch etwas ganz Tolles ist…
Es war einmal ein Schmetterling namens Sally. Sie hatte wunderschöne, pinke Flügel, flog damit tagein, tagaus über die Wiesen der Welt und naschte vom köstlichen Nektar der Blumen. Und genauso, wie sie jeden Tag flog, flogen auch die anderen Schmetterlinge von Blume zu Blume. Jeden Tag sah Sally ihnen zu, wie sie über die blühenden Wiesen flogen.
Eines Tages bemerkte sie, dass die Flügel der anderen Schmetterlinge viel größer als ihre Flügel waren, und sie darum nur einen großen Schwung brauchten, um von Blume zu Blume zu gleiten. Sally dagegen musste mit ihren kleinen Flügeln mindestens dreimal schwingen, um an der nächsten Blume anzukommen. „Die sind viel schneller als ich!“, dachte sie. Als Sally dies bemerkte, war sie plötzlich gar nicht mehr glücklich, sondern traurig.
In den nächsten Tagen träumte sie davon, große Flügel zu haben, damit sie genauso schnell fliegen kann wie die anderen Schmetterlinge.
Eines Tages hatte keine Blume auf der Wiese noch Nektar und so zogen die Schmetterlinge weiter. Nach langer Zeit erreichten sie eine große, grüne Wiese, auf der viele bunte Blumen wuchsen. Dort blieben sie, um ihre hungrigen Bäuche mit Nektar zu füllen.
Doch als sie auf den Blumen landen wollten, bemerkten die Schmetterlinge, dass die Blumen viel kleiner waren als auf der anderen Wiese. Die Blumen waren sogar so klein, dass ihre Blütenblätter den großen Schmetterlingen viel zu eng waren, um hineinzuschlüpfen und vom Nektar zu naschen.
Für Sally, den kleinen Schmetterling, war es jedoch ganz einfach. Ihre Flügel hinderten sie nicht daran, den Nektar der Blumen zu erreichen. Sie bekam von den Problemen der anderen Schmetterlinge nichts mit und naschte vergnügt von ein paar Blumen.
Plötzlich kamen ein paar der großen Schmetterlinge zu ihr und sagten: „Sally, die Blütenblätter der Blumen sind so eng beieinander, dass wir mit unseren großen Flügeln gar nicht an den Nektar kommen! Du hast viel kleinere Flügel als wir und kommst ganz leicht in die Blume hinein. Kannst du uns helfen, den Nektar herauszubekommen?“ Sally betrachtete die Blumen und erkannte, dass die Schmetterlinge Recht hatten. Mit ihren kleinen Flügeln konnte sie tatsächlich mühelos durch die engen Blüten schlüpfen. „Natürlich helfe ich euch!“, freute sich Sally entschlossen.
Von diesem Moment an begann Sally, ihre besonderen Flügel zu schätzen. Sie flog von Blume zu Blume und holte den Nektar hervor, sodass alle Schmetterlinge satt wurden. Dabei genoss sie jeden Moment.
Sally erkannte, dass sie mit ihren kleinen Flügeln einzigartig war und dass ihre Flügel ihr besondere Fähigkeiten verliehen. Ohne sie hätten die Schmetterlinge eine neue Wiese suchen müssen. Sie waren Sally sehr dankbar und rieben sich genüsslich ihre vollen Bäuche.
An diesem Tag verwandelte sich Sallys Traurigkeit in Stolz. Sie war stolz darauf, anders zu sein und dadurch etwas zu können, das außer ihr niemand konnte. Die anderen Schmetterlinge bewunderten sie für ihre Fähigkeit, auch die kleinsten Blüten zu erreichen, und Sally war endlich wieder glücklich und fröhlich.
Von nun an flog Sally mit einem Lächeln durch die Welt – wissend, dass sie gut war, genauso, wie sie war: mit ihren besonderen, kleinen Flügeln.
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Fritz das Flattertier: Sag – wie ist es, anders zu sein?
Bilderbuch für Kinder ab 3 Jahren: eine rührende Tiergeschichte über Anderssein & Einzigartigkeit, inkl. positiven Affirmationen.