Hase Willi ist besonders

Ab 3 Jahren | ca. 5 Minuten | Nina Kwee

Darum geht's

Als Willi nach Hause kommt, erzählt er seiner Mama von Kalle, dem Hasenkind mit den kurzen Ohren. Er wünscht sich, ebenso besonders zu sein wie Kalle. Zum Glück ist er das für seine Mama schon längst, und so dauert es nicht lange, bis auch Willi versteht, was ihn einzigartig macht.

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Hase Willi ist besonders

Hasenkind Willi hat einen spannenden Nachmittag auf der Waldlichtung erlebt. „Kalle ist wirklich ein besonderer Hase“, denkt er auf dem Weg nach Hause und lächelt bei dem Gedanken an Kalles kurze Ohren. Wie gut er sich verstecken kann! Und wie selbstbewusst Kalle ist! Willi kann es kaum erwarten, seiner Mama von seinem neuen Freund zu berichten. 

Als er in seiner Sasse ankommt, wartet sie schon auf ihn.

„Hallo Willi, wie schön dich zu sehen!“, ruft sie und breitet ihre Arme aus.

Willi kuschelt sich an ihr weiches Fell und schließt die Augen. Plötzlich fängt er an zu weinen.

Seine Mama bekommt einen Schreck. Besorgt sieht sie ihn an und fragt: „Was ist los, mein kleiner Hase? Hattest du keinen schönen Nachmittag?“

Anfangs kann Willi gar nicht antworten, so sehr schluchzt er. Erst nach einer Weile hat er sich beruhigt und beginnt zu erzählen: „Heute war ein neues Hasenkind auf unserer Waldlichtung. Er heißt Kalle und, Mama, weißt du was? Kalle hat ganz kurze Ohren.“ Willi schnieft noch einmal und fährt dann fort. „Beim Versteckenspielen ragten seine Ohren nicht aus seinem Versteck hervor und es dauerte so lange, bis ich ihn gefunden hatte.“ Willis Mama hört ihm aufmerksam zu. Sanft streichelt sie ihm dabei übers Fell. „Er hat uns dann einen Trick verraten, damit wir uns auch so gut verstecken können wie er“, sagt Willi und legt seine Ohren ganz flach an seinen Rücken. „Wir müssen einfach nur daran denken, unsere Ohren ganz nah am Körper zu behalten, damit sie nicht aus dem Versteck herausragen.“

Mama nickt. „Das klingt nach einem wirklich besonderen Häschen“, stimmt sie zu.

Daraufhin fängt Willi erneut leise an zu weinen. „Ich wünschte, ich wäre auch so besonders wie Kalle“, murmelt er und lässt enttäuscht seinen Kopf hängen. 

„Aber Willi!“, entgegnet Mama empört und wischt ihm die Tränen von seinen Wangen. „Ich möchte dir etwas zeigen. Komm mit!“ Schon hoppelt sie aus der Sasse heraus und Willi hüpft ihr hinterher. Was hat seine Mama bloß vor?

Gemeinsam laufen die beiden über das Feld zum Waldrand. „Oh, mehr Brombeeren sind reif!“, freut sich Willi, als er die kleinen schwarzen Beeren entdeckt. Vorsichtig streckt er seine Pfötchen in den Busch und pflückt sich hier und da eine Brombeere ab. Er passt dabei auf, dass er sich nicht an den Dornen piekst. Mama lacht über Willis roten Mund.

„Hast du schon mal einen anderen Hasen gesehen, der Brombeeren nascht?“, fragt sie ihn schmunzelnd. Willi schüttelt den Kopf, denn zum Antworten ist sein Mund zu voll. „Siehst du“, sagt Mama, „das macht dich besonders.“

Dann fordert sie ihn auf: „Komm, du kleiner Feinschmecker!“ Sie zeigt auf den kleinen Fluss, der ein Stückchen weiter in den Wald hineinfließt. Eifrig folgt Willi ihr. Er muss sich ein bisschen beeilen, um mit den großen Sprüngen seiner Mama mithalten zu können. Atemlos kommt er kurz nach ihr beim Fluss an. 

Eine Weile lang beobachten sie das Wasser, das leise plätschert. Schließlich flüstert Willi: „Warum hast du mich hierhin gebracht, Mama?“

„Hasen können nur in eine Richtung hüpfen, ähnlich wie das Wasser hier, das nur in die eine Richtung fließt. Aber du, mein lieber Willi, kannst rückwärts hüpfen und das macht dich besonders.“ Stolz sieht sie ihn an.

„Echt? Kannst du etwa nicht rückwärts hüpfen?“, fragt er voller Erstaunen.

„Nein“, sie lacht herzlich, „sonst wäre ich schon längst mit dir zusammen rückwärts irgendwohin gehüpft.“ Die Vorstellung findet auch Willi lustig.

Inzwischen ist es fast ganz dunkel geworden. Die Sonne verschwindet langsam hinter den Baumkronen und taucht die Wiese in einen dunklen Schatten. „Lass uns zur Sasse zurückkehren“, schlägt sie vor und so hoppeln sie Seite an Seite zu ihrem Lieblingsplatz.

Zusammen springen sie in die Sasse hinein und machen es sich gemütlich. Willi gähnt und reibt sich die Augen. Liebevoll küsst Mama seine Stirn und wispert: „Dass du Brombeeren isst und rückwärts hüpfen kannst, macht dich zu einem ganz besonderen Hasen.“

Willi schließt die Augen. „Danke, Mama“, erwidert er schläfrig.

„Aber weißt du was? Auch wenn du die Dinge nicht tun würdest, wärest du für mich jemand ganz Besonderes. Du bist mein Kind und ich liebe dich von ganzem Herzen.“ Sie hält ihren kleinen Willi fest in ihren Armen. 

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