Kapitel 1: Nichts wie weg
Darum geht's
Gefangen in einem Käfig, träumt ein brillanter Affe von der Freiheit. Nacht für Nacht forscht er an einer genialen Erfindung, bis ein gestohlenes Handy und die wärmende Sonne ihm die entscheidende Idee liefern.
Eine Neonröhre flackert auf. Dann ist es dunkel im Raum mit den vielen Käfigen. Doch plötzlich geht in einem kleinen Käfig ein kleines Licht an. Es ist das Licht einer geklauten Taschenlampe, die ein Affe schon seit Längerem gemeinsam mit anderen gefundenen und gestohlenen Sachen versteckt hält.
Dort in dem Käfig sitzt der Affe und isst nicht Bananen. Dort hangelt er nicht. Dort macht er nicht, was Affen so machen. Stattdessen forscht er wie jede Nacht an seiner neuen Erfindung. Er verbindet Drähtchen und Röhrchen, Metallstäbchen und Knöpfe, alles gesammelte Zeugs mit seinem Wissen, das er von den Menschen erlernt hat. Auf dem Kopf trägt er einen Metallhelm mit Leitungen, die sein Gehirn mit einem Computer verbinden können. Daher hat er sein gesammeltes Wissen.
Der Affe tüftelt bis in die Nacht hinein. Er tüftelt bis zum Morgen, an dem etwas völlig Unerwartetes passiert und das Unmögliche möglich wird.
Zwei grüngekleidete Assistenten kommen und tragen seinen Käfig ins Freie. Dort wird er abgestellt. Dabei fällt dem Einen ein Handy aus der Hosentasche. Er bemerkt es nicht und geht mit seinem Kollegen in das Gebäude zurück. Der Affe hat noch nie das Labor verlassen und ist überwältigt.
Er entdeckt das Handy, das direkt neben dem Käfig in Reichweite liegt. Ohne darüber nachzudenken, angelt er sich das Telefon. Gleichzeitig ist er geblendet vom Sonnenlicht, das er noch nie zuvor gespürt hat. Licht fällt auf alle „Schätze“, die der Affe in seinem Käfig gesammelt hat. Doch der größte Schatz ist das Sonnenlicht selbst.
Es wärmt sein Fell, es umarmt ihn und lässt ein Kribbeln durch seinen Körper strömen. Der Affe vergisst für einen Moment, wo er ist. Er fühlt sich durch die Sonnenstrahlen wie durch Leitungen zum ersten Mal mit dem echten Leben verbunden. Und da hat er eine Idee. Schnell baut und baut er, bis seine Erfindung die Sonnenenergie einfängt und bündelt.
Der Affe nimmt das Handy. Die Aufnahmefunktion hat er oft bei den Forschern in Verwendung gesehen. Denn so machen das die Menschen: dokumentieren, protokollieren, kontrollieren.
Der Affe will keine Zeit verlieren. Er drückt den Knopf seiner Erfindung. Im Inneren seines Helms wird es warm. Sein Körper vibriert. Irgendetwas passiert und gleichzeitig macht er seine erste Aufnahme. Er wird es allen zeigen.
Hollala! Es funktioniert. Hier Nr. 47- Protokoll 1.
Meine geniale Erfindung- der WEIT-WEIT-WEG-BEAMER!
Mir reichts. Ich hau ab. Ich verzieh mich, verkrümmel mich, versteck mich, verschanz mich, verdünnisier mich, dorthin wo ich hingehöre, back to the roots, in die Tieflandregenwälder, Süßwassersumpfwälder, Nebelwälder… Uuu. Was soll ich hier?
Asantis quana matsch banana ui ui gu nu bi ni banana…
Das heißt, dass du ein Affe bist und ich nicht – hab ich gelernt…
Und dann passiert es! Der Affe ist weg, raus aus dem Käfig. Und so beginnt die Geschichte.