Guten Morgen, Hexe Petunia
Ab 4 Jahre | Ca. 7 Minuten | Anne-Katrin Paulke
Darum geht's
Hast du dich auch schon einmal gefragt, was eine Hexe dafür tun muss, um richtig fit und gut gelaunt in den Tag zu starten? Ja? Na dann findest du in dieser Bewegungsgeschichte ganz bestimmt die Antwort darauf! Begleite die kleine Hexe Petunia durch ihren Morgen! Mach kräftig mit, wenn es heißt: Beine für Froschblubberblasen ausschütteln und die Arme für den richtigen Zauberdreh schwingen!
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Guten Morgen, Hexe Petunia | Seite 1/2
„Haaaatschiiiie!“ Aus der zerbrochenen Fensterscheibe des schiefen Hexenhüttchens flog eine kleine Bettdeckenfeder in den Zauberwald hinaus. Ein erschrockenes „Kraaahhh!“ folgte ihr. Erneut raschelten Federn. Doch diese Federn waren lang und von einem tiefen Schwarz. Karl Krähe war von dem lauten Nieser der kleinen Hexe Petunia unsanft aus seinem Schlaf gerissen worden. Aufgebracht breitete er in seinem Nest auf der hohen Fichte die Flügel aus, flog zu ihr ans Bett und klapperte extra laut mit dem Schnabel. Wenn das Hexlein ihn schon so unsanft aus seinen luftigen Träumen gerissen hatte, sollte sie gefälligst auch aufstehen!
Die kleine Hexe Petunia kratze sich an der kribbeligen Nase. Sie brummelte: „Karl! Ich finde es ja ganz toll, dass du den neuen Tag kaum erwarten kannst, aber lass mich bitte erst einmal richtig wach werden!“ Erst machte das Hexlein das linke Auge auf, dann das rechte, kniff sie aber sofort wieder zu. „Ui, ist das hell!“, murmelte Petunia und gähnte noch einmal wie ein Löwe. Dann schlug sie mit großem Schwung die bunte Flickenbettdecke beiseite. „Ihr müden Arme und Beine! Macht euch auf etwas gefasst!“, rief sie mit einem lustigen Kichern. „Jetzt gibt es eine Runde Morgensport! Strengt euch gefälligst an, damit es ein guter Tag wird!“
Rutschiger Schneckenschleim, flinkes Krötenbein und los!
Die kleine Hexe strampelte erst einmal locker mit den Beinen. Das musste sie gut können, denn die Frösche wollten heute Nachmittag wieder Blubberblasen im Teich haben. Und das geht nur mit einer großen Menge Strampelkraft! Danach zeigte sie erst mit dem einen und dann mit dem anderen Arm an die Decke. Kräftige Arme sind wichtig! So ein Zauberstab schwingt sich nicht von alleine!
Petunia nahm die Hände über dem Kopf zusammen und beugte dann den Oberkörper nach links und rechts. Halt! Ihre Finger hatten auf der rechten Seite etwas Kratziges berührt. Schnell schüttelte sie die Hände kräftig aus! Das gehörte aber nicht zum Morgensport! Verärgert schaute Petunia zur Seite. Die Sommersprossen auf ihren Wangen tanzten, als sich ihr Mund zu einem breiten Lächeln verzog. „Ach du bist es nur, mein Puschelchen“, sagte sie und strich ihrem Besen sanft über den knorrigen Stiel. Dass sie ihn eigentlich dort immer abstellte, hatte das zerstreute Hexlein wieder einmal vergessen….
Die Sonne hatte ihre Morgenrunde schon längst beendet. Ihre Strahlen tauchten das schiefe Hexenhäuschen im Zauberwald in ein warmes Licht. Petunia war nun bereit aufzustehen. Sie ließ ihre Beine aber noch etwas über der Bettkante baumeln. Dabei rutschten ihre bunten Ringelsocken fast von ihren Füßen. „Halt! Hiergeblieben!“, kicherte sie und zog sie schnell wieder hinauf.
Petunia holte Schwung und sprang auf die knarzenden Dielen. Erschrocken von dem Knall, stand ihr Kater Herr Mauz sofort auf allen Vieren. Er knurrte leise, drehte sich dreimal um sich selbst und kuschelte sich wieder in die warme Bettdecke ein. „Du bist vielleicht ein Faulpelz!“, schimpfte die kleine Hexe. „Jetzt ist es Zeit für das Frühstück!“
Guten Morgen, Hexe Petunia | Seite 2/2
Das allerliebste Lieblingsfrühstück der kleinen Hexe waren Pfannkuchen mit grüner Brennnesselsoße. Selbstverständlich bereitete sie diese auf Hexenart zu. „Wo hab ich denn nur meinen Zauberstab?“, fragte sich Petunia und kratzte sich am wuscheligen Hexenkopf. „Ahhh, da bist du ja!“, jauchzte sie und griff tief in ihren großen, schweren Hexenkessel hinein. Es konnte losgehen:
Krötenschleim und Schlangenei,
Mehl, Eier, Zucker, Rührbeslein:
Kommt rasch herbei!
Sprach sie und machte kleine Kreise mit ihrem Zauberstab in der Luft. Schon flogen die Zutaten für die Pfannkuchen aus allen Richtungen auf sie zu. Das Hexlein duckte sich, aber es half nichts: Die Mehltüte schüttete sich über ihrem Kopf aus. Die Milch landete auf ihrem Rock. Die Zuckerdose gab eine Prise auf ihre Nase und das Ei zerbrach – PLATSCH- auf ihrer Stirn. Damit nicht genug, tanzte der Rührbesen auf ihren Haaren und zwirbelte sie zu kleinen Schneckenhäusern.
Petunia schaute grimmig aus ihrem Teigchaos heraus. „Ich habe anscheinend was vergessen“, grummelte sie. Erst einmal ein Saubermachspruch:
Klauen, mausen und stibitzen,
ich möchte wieder sauber blitzen!
Petunia fasste sich in das Gesicht. Ja, es fühlte sich nicht mehr klebrig an. Doch als sie in den Spiegel sah, konnte sie vor lauter buntem Blitzen gar nichts erkennen: Das Hexlein leuchtete in den schönsten Farben. „Heute ist wohl nicht mein Hextag… Ich hexe das später wieder zurück. Sieht doch eigentlich ganz schön aus. Jetzt habe ich erst einmal Hunger“, stellte sie fest und hopste zu ihrem Zauberbuch. Laut las sie nun den richtigen Spruch vor:
Schüsselchen ohne Rüsselchen,
in dich hinein kommen:
Mehl, Milch, Eier, Zucker geschwind,
Rührbeslein, rühr wir der Wind!
Wieder kamen die Pfannkuchenzutaten von allen Seiten geflogen. Aber diesmal landeten sie brav in der Rührschüssel und der Rührbesen vermischte sie zu einem glatten Teig.
„Lieber Ofen, lass mich nicht im Stich! Hitze für die Pfanne brauche ich für mich!“ , sagte Petunia und schaute ihr Öflein besonders lieb an. Der konnte nicht anders, als ein kleines Feuer zu entfachen und puffte fröhlich aus seinem Ofenrohr. Petunia sprang jauchzend in die Luft und klatschte dreimal in die Hände: „Was für ein schöner Hexenmorgen!“
Der erste Pfannkuchen brutzelte in der Pfanne. Aber Petunia wäre keine richtige Hexe, wenn ihr nicht schon ein neuer Schabernack eingefallen wäre. „Wie oft kann sich mein Pfannkuchen wohl in der Luft drehen? Was denkst du mein Katerchen?“, wandte sie sich an Herrn Mauz. Der klappte nur ein Auge auf und dann schnell wieder zu. „Du wirst schon sehen“, sagte Petunia und schnappte den Stiel der Pfanne. Ein kräftiger Schwung und…. es musste ja so kommen: Der Pfannkuchen klebte an den Decke zwischen Kräutern, Töpfen und Fledermäusen. Petunia musste den Kopf ganz weit nach hinten biegen, um ihn sehen zu können. Die kleine Hexe stieß einen großen Enttäuschungsschnaufer aus. Dann aber, erschien auf ihrem Gesicht ein klitzekleines Grinsen, das zu einem echten Hexenlachen wurde, weil heute einfach alles so herrlich schief ging. Petunia musste sich den Bauch festhalten, so sehr wackelte er. Auch Kater Mauz und Karl Krähe schienen das lustig zu finden, denn sie stimmten mit einem lauten „Miauuuuu“ und „Kraaahhh“ mit ein.
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Rezensionen zu dieser Geschichte
Leserbewertungen
Echt lustig und tolle Bildsprache
Ich lese fast jeden Abend einigen Freunden über Whatsapp eine Geschichte vor, Ich google dafür immer nach lustigen Geschichten. Gestern wie die kleine Hexe Petunia dran. Da ich die Geschichten vorher nicht lese und mich dadurch auch immer überraschen lasse, musste ich ein paar mal beim Vorlesen laut lachen.
Vielen Dank für die Gute Laune
Toll auch mein Sohn war begeistert
Tetailliert wunderschön geschrieben.. spannend und man möchte nicht aufhören zu zuhören
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