Schlafenszeit auf der Weide

Ab 3 Jahre | ca. 9 Min. | Felix IsenbĂŒgel

Darum geht's

Paul Pauke kann nicht einschlafen. Um zur Ruhe zu kommen, hilft es ihm, auf seine Pauke zu schlagen. Doch das weckt alle anderen Schafe auf und Ă€rgert sie….

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Schlafenszeit auf der Weide | Seite 1/2

Heute war ein wundervoller Tag auf der Weide der Schlaf-schön-Schafe. Zusammen mit der kleinen Betty haben alle Schafe ein klangvolles Orchester der TrÀume gespielt. 

Paul Pauke hat den Takt vorgegeben, zu dem Gundula Geige ihren Bogen schwang und eine traumhafte Melodie spielte. Bruno Bratsche stimmte mit den tiefen Tönen seines Instrumentes mit ein und Chan Cello tat es ihm gleich. Mit ihrem Klavier spielte Klara die Melodie und Konrad Kontrabass fĂŒgte im richtigen Takt die Basstöne hinzu. Mit hohen Tönen stieg Hannah Harfe ganz sanft in die Melodie ein. Zu guter Letzt kamen Olga Oboe und Tristan Trompete mit ihren Blasinstrumenten hinzu. Gemeinsam klangen die Schafe einfach zauberhaft und alle hatten große Freude daran, fĂŒr Betty ein Konzert zu geben. Denn so konnten sie Betty beim Einschlafen helfen. Darauf waren die Schafe besonders stolz.

Nachdem ihr Konzert vorbei und Betty eingeschlafen war, wurde es auch fĂŒr die Schafe Zeit ins Bett zu gehen. In einem so großen Orchester zu spielen, ist nĂ€mlich ganz schön anstrengend. MĂŒde und mit einem breiten Grinsen im Gesicht verließen die Schafe die grĂŒne Weide. Gemeinsam machten sich die Schafe mit ihren Instrumenten auf den Weg zu ihren SchlafplĂ€tzen in der Scheune. Dort wurden die Instrumente sorgfĂ€ltig in einer Reihe aufgestellt. 

Langsam wurde es dunkel und die Schafe kuschelten sich in das weiche und warme Stroh in der Scheune. Es dauerte nicht lange und alle Schafe waren eingeschlafen – bis auf Paul. Paul lag noch wach und schaute durch eine Luke im Dach der Scheune die Sterne an. Ihm fiel das Einschlafen nicht immer leicht. So viele Gedanken kreisten in seinem Kopf umher, wĂ€hrend er in den Himmel blickte. Paul konnte einfach keine Ruhe finden.

Doch eine Sache gab es, die ihn beruhigte und schlĂ€frig werden ließ: PaukenschlĂ€ge zĂ€hlen. Auf leisen Hufen tapste Paul zu den Musikinstrumenten und nahm sich seine Pauke. Er dachte, mit sanften PaukenschlĂ€gen wĂŒrde er die anderen Schafe wohl nicht aufwecken. Ganz vorsichtig holte er aus und zĂ€hlte dabei im Kopf: „Erster Schlag“. Als sein SchlĂ€gel auf die Pauke traf, erfĂŒllte ein tiefes „Pauuuu“ die ganze Scheune. Die Pauke war ein großes und krĂ€ftiges Instrument. Selbst ein sanfter Schlag brachte die Halme des Strohes in der ganzen Scheune zum Vibrieren.

Schlagartig wurden alle Schafe wach und schreckten auf. „Was ist passiert!“, fragte Gundula ganz erschrocken. „Es ist Paul mit seiner Pauke“, antwortete Bruno ganz verĂ€rgert. „Lass das Paul, wir wollen schlafen“, ermahnte Klara ihn mit ernster Stimme. „Ja, Ruhe jetzt! Es ist Schlafenszeit”, sagte Chan mit einem sehr bestimmten Ton.

Paul hatte ein schlechtes Gewissen, weil er alle seine Freunde aufgeweckt hatte. Doch damit er endlich Ruhe finden konnte, musste er PaukenschlĂ€ge zĂ€hlen. Also nahm Paul die Pauke ĂŒber die Schulter und tapste damit nach draußen vor die Scheune. Er startete einen weiteren Versuch. Wieder holte Paul ganz vorsichtig aus und zĂ€hlte dabei im Kopf: „Zweiter Schlag“. Als sein PaukenschlĂ€gel auf die Pauke traf, war das ertönende „Pauuuu“ krĂ€ftiger, als er dachte. Es brachte sogar die lockeren Bretter der Scheune zum Vibrieren. 

„Das ist zu laut“, rief Hannah aus der Scheune heraus. „So schlafen wir nie wieder ein“, ergĂ€nzte Tristan wĂŒtend. Pauls schlechtes Gewissen wurde noch grĂ¶ĂŸer. Es musste doch eine Lösung geben. Er schaute sich um und sein Blick fiel auf den kleinen Schuppen, der zur Scheune gehörte. „Da hört mich bestimmt keiner und ich kann meine PaukenschlĂ€ge zĂ€hlen“, dachte er sich. Gesagt, getan und Paul setzte sich mit seiner Pauke in den kleinen Schuppen neben der Scheune.

Er startete einen letzten Versuch. Noch vorsichtiger schwang Paul seinen SchlĂ€gel und zĂ€hlte dabei im Kopf: „Dritter Schlag“. Doch als sein PaukenschlĂ€gel wieder auf die Pauke traf, war das tiefe „Pauuu“ erneut lauter als gedacht. Es drang durch die Bretter des Schuppens und die Bretterwand der Scheune ins Innere. Paul hörte, wie das Tor der Scheune aufging. „Jetzt reicht es, Paul.“, sagte Olga. „Wir wollen wirklich gerne schlafen“, fĂŒgte Konrad hinzu und nahm die Pauke. Olga nahm Paul am Huf und gemeinsam gingen sie zurĂŒck in die Scheune. „Jetzt kuschle dich ins Stroh und dann schlĂ€fst du auch ein, Paul“, ermutigte Olga ihn. Konrad stellte die Pauke zurĂŒck in die Reihe der Musikinstrumente und alle legten sich wieder ins Stroh. 

Auch Paul hatte sich wieder hingelegt. Doch er konnte keine Ruhe finden und blickte durch die Luke in den Nachthimmel. Es dauerte Ewigkeiten und es wurde fast schon hell, als Pauls Augen endlich zufallen wollten.

Schlafenszeit auf der Weide | Seite 2/2

Am nĂ€chsten Morgen wachte Paul als Letzter auf. Alle anderen Schafe waren schon auf der Weide. Paul war noch sehr mĂŒde, doch die Orchesterprobe ging gleich los. MĂŒhsam raffte er sich auf, schĂŒttelte das Stroh aus seinem Fell und machte sich schwerfĂ€llig auf den Weg zur Weide. Er hörte schon von Weitem, wie die anderen Schafe sich ĂŒber die letzte Nacht austauschten. Paul konnte erkennen, dass einige seiner Freunde sauer waren. Jetzt hatte Paul Angst, auf die Weide zu gehen. 

MĂŒde und mit traurigem Blick betrat Paul die Weide. „Seid ihr böse auf mich?“, fragte Paul ganz vorsichtig. Als seine Freunde sahen, wie mĂŒde Paul war und es ihm leid tat, waren sie nicht wĂŒtend auf Paul. Gundula ging zu ihm und nahm ihn in den Arm. „Nein Paul, wir sind nicht sauer auf dich. Es war blöd, dass du uns dreimal mit deiner Pauke aufgeweckt hast. Aber wir sehen, dass es dir nicht gut geht“, beruhigte Gundula ihn mit sanfter Stimme. „Wir wollen dir helfen“, sprachen die restlichen Schafe im Chor. „Wir sagen die Probe heute ab und finden eine Lösung“, sagte Chan. „Ich weiß auch schon wie! Wir treffen uns am Schuppen!“, rief Klara ganz stolz, schnappte sich Tristan und flitzte los. 

Gemeinsam mit den anderen Schafen ging Paul zum Schuppen. Kurze Zeit spĂ€ter kamen auch Klara und Tristan dorthin. In einer Schubkarre hatten sie eine Menge Eierkartons, Hammer und NĂ€gel mitgebracht. Im HĂŒhnerstall befand sich immer ein großer Vorrat an Eierkartons. Von dort mussten sie diese besorgt haben. „Was sollen wir damit?“, fragte Bruno ganz verdutzt. „Wir machen den Schuppen schalldicht. DafĂŒr kommen die Eierkartons an die Wand. Die verschlucken dann den Schall von Pauls Pauke. Wenn er mal wieder nicht einschlĂ€ft, kann er hier seine PaukenschlĂ€ge zĂ€hlen. Und wir bekommen in der Scheune davon gar nichts mit“, erklĂ€rte Klara. 

Alle waren begeistert von dem Plan und so machten sich die Schafe direkt ans Werk. Jeder half mit, die WĂ€nde des kleinen Schuppens mit Eierkartons auszustatten. Sie arbeiteten den ganzen Tag daran, bis sie am Abend endlich fertig waren.

„Jetzt teste es direkt mal aus“, forderte Olga Paul auf und brachte ihm seine Pauke. „Setze dich in den Schuppen und wir lauschen, ob wir was hören“, sprach Hannah und musste bei dem lustigen Satz grinsen. Paul nahm die Pauke, ging in den Schuppen und schloss die TĂŒr. Er nahm seinen PaukenschlĂ€gel, holte aus und schlug ganz vorsichtig auf die Pauke. „Pauuuu“, ertönte es im Schuppen. Paul wartete, ob seine Freunde reagierten. Doch nichts geschah. Er schlug krĂ€ftiger. Ein lauteres „Pauuu“ ging durch den Schuppen. Wieder reagierte keiner seiner Freunde. „Das kann doch nicht sein!?“, dachte Paul und fing an, ordentlich zu pauken. „Pauuuu, Pauuu, Pauuuu“, schallte es durch den Schuppen. Paul war ganz verdutzt, dass nichts passierte. Er stand auf und öffnete die TĂŒr des Schuppens. 

„Warum spielst du nicht die Pauke, hast du etwa Angst?“, fragte Gundula vorsichtig.

„Ich habe doch ganz krĂ€ftig die Pauke geschlagen!“, antwortete Paul. „Wir haben keinen Mucks gehört“, erwiderte Chan. Die Schafe fingen an zu jubeln und sprangen vor Freude umher. Es hat funktioniert. „Jetzt kannst du immer, wenn du nicht schlafen kannst, mit deiner Pauke in den Schuppen gehen und PaukenschlĂ€ge zĂ€hlen“, jubelte Tristan. Paul war ĂŒberglĂŒcklich. „Danke, dass ihr mir geholfen habt!“, rief er seinen Freunden zu. „NatĂŒrlich, wir Schlaf-schön-Schafe halten zusammen“, sangen alle Schafe im Chor.

Es war schon spĂ€t geworden und die Sonne ging langsam unter. Die Schafe machten sich auf den Weg zu ihren SchlafplĂ€tzen. Paul freute sich auf diese Nacht. Denn nach diesem Tag war er wirklich mĂŒde. Außerdem wusste er, dass er im schalldichten Schuppen PaukenschlĂ€ge zĂ€hlen könnte, ohne seine Freunde aufzuwecken.

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