Henni Huhn rettet den Frühling

Ab 3 Jahre | Ca. 7 Minuten | Elara Knight

Darum geht's

Nach dem Winter kommt der Frühling. Das wissen wir alle. Aber was, wenn nicht? Henni Huhn vom Glöckchenhof hielt jeden Tag Ausschau nach den Frühlingsboten. Doch von ihnen fehlte jede Spur. Etwas stimmte nicht! Daher begab sich die mutige Henne Henni auf eine ungewisse Reise, um den Frühling zu retten.

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Henni Huhn rettet den Frühling| Seite 1/2

Henni Huhn vom Glöckchenhof trotzte seit einiger Zeit dem eisigen Winter. Als einzige Henne stakste sie tapfer durch den Schnee. Sie hatte es sich zur Aufgabe gemacht, nach den Frühlingsboten Ausschau zu halten. Doch von denen fehlte jede Spur. Jeden Winkel des Geheges suchte sie ab, so dass sich bereits feine Eiskristalle auf ihrem rotbraunen Gefieder abzeichneten. So konnte es nicht weitergehen, daher fasste Henni einen Entschluss. Sie musste den Frühling retten.

Im warmen Hühnerstall hockten die Hennen Lucinda, Ludmilla und Luisa in ihren warmen Nestern. Keine zehn Hennis hätten die drei nach draußen gebracht. Henni stand durchgefroren vor den Hühnerdamen.

«Henni, du siehst aus wie ein Eishuhn», gackerte Ludmilla.

«So fühle ich mich auch. Schwestern, ich habe euch etwas zu sagen. Der Frühling wird nicht kommen. Zumindest nicht von alleine», gackerte Henni.

«Die Boten sind wirklich spät dran!», bekräftigte Luisa.

«Deshalb werde ich die Frühlingsboten suchen», verkündete Henni.

«Du, Henni? Was kann ein Huhn schon ausrichten?», gackerte Lucinda aufgeregt.

«Mein Plan steht. Macht euch keine Sorgen. Ich finde den lila Krokus und wecke den stacheligen Igel aus seinem Schlaf!» So machte sich die Henne auf ins ungewisse Abenteuer.

«Gute Reise, Henni!», gackerten die Hennen. «Pass gut auf dich auf.»

Henni schlüpfte durch ein Loch im Zaun, das sie bereits früher entdeckt hatte. Ihr Weg führte die Henne tief in den angrenzenden Wald hinein. Die am Horizont wolkenverhangene, untergehende Sonne läutete den Abend ein. Da hörte Henni ein Geräusch:

«Uhu, Uhuuuu», ertönte es aus einer Baumkrone. Auf dem kahlen Ast war es deutlich zu sehen. Ein glühendes Augenpaar.

«Hallo?», fragte die Henne. «Wer bist du?»

Mit ein, zwei Flügelschlägen landeten die Leuchtaugen vor Henni auf dem Waldboden. Die Henne flüchtete unter schrillem Gackern hinter einen Baumstamm, vorsichtig lugte sie hinter dem Stamm hervor.

«Uhuuu, hab keine Angst. Komm ruhig näher. Ich bin Lia Eule.» Mutig trat das Glöckchenhofhuhn näher. «Hallo Lia, ich bin Henni Huhn. Ich suche die Frühlingsboten, um den Frühling zu retten. Weißt du, wo ich die Boten finde?»

«Leider nein, aber ich bin mir sicher, der Fuchs kann dir helfen. Folge dem Weg, bis du drei Birken erreichst. Sein Fuchsbau ist dort in der Nähe.»

«Danke dir, Lia», gackerte die Henne. Immer weiter lief sie in den Wald hinein. Der Fuchsbau war da, wo die Eule sagte.  «Hallo Fuchs, hier ist Henni Huhn. Lia Eule hat mich zu dir geschickt. Ich brauche deine Hilfe!», gackerte Henni lauthals.

Ungläubig, dass gerade ein Federvieh ihn sehen wollte, trat er hinaus aus seinem Bau. Der Rotfuchs fragte: «Na, hast du keine Angst vor mir?»

«Doch schon», gestand die Henne. «Daher bitte ich dich, friss mich nicht. Ich habe einen wichtigen Auftrag. Ich suche die Frühlingsboten. Der Frühling ist in Gefahr!»

«Die gute Lia, ja, wir sind Freunde. Und Lias Freunde sind auch meine Freunde. Es war richtig, dass sie dich zu mir geschickt hat.»

Erleichtert atmete Henni auf. «Weißt du, wo ich den Igel des Frühlings finde?»

«Er sollte unten am Fluss sein, in der Erdhöhle unter der großen Eiche. Für gewöhnlich schlägt er dort sein Winterlager auf. Ich drücke dir die Pfoten, dass du ihn findest. Viel Glück!», sprach der Fuchs.

«Danke, mein Freund», gackerte Henni.

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Dank ihres feinen Gehörs hörte die Henne das Rauschen des Flusses, sogleich machte sie sich auf den Weg. An dessen Ufer blieb Henni abrupt stehen. «Oh nein, die Erdhöhle des Igels ist am anderen Flussufer! Was soll ich nur machen? Das Wasser ist zu kalt, um durch zu laufen, und die Strömung würde mich hinfort reißen. Ich darf nicht aufgeben! Ich muss zu den Frühlingsboten!», gackerte die Henne. Also sah Henni sich um. Ein Stück flussabwärts lagen drei große Steine im Flussbett. Um den Ersten zu erreichen, musste sie fliegen. Es half nichts. Henni nahm Anlauf, rannte los und sprang ab. Sie flatterte wie wild mit den Flügeln bis hin auf den ersten Stein. Aufgeregt gackerte sie: «Juhuuu!» Und hepp stand sie auf dem Nächsten. Und noch ein Hopp, schon war der Dritte erreicht. Mit einem letzten Sprung stand sie am sicheren Ufer.

In seinem Winterquartier wurde Henni bereits vom lauten Schnarchen des Igels empfangen: «Schsch-rchrch, Schsch-rchrch.» Hier war sie goldrichtig. «Hallo Igel, hier ist Henni», gackerte die Henne. «Aufwachen! Du bist spät dran!»

In seinem Laubbett drehte sich der Igel gemütlich von der einen zu der anderen Seite.

«Guten Morgen Igel, aufwachen! Du verschläfst den Frühling!», gackerte sie aus vollem Hals.

Mit einem Male sprang der Igel auf. «Verschlafen? Ich? Unmöglich!» Der Igel untersuchte seinen Wecker, drehte diesen in seinen Pfoten. Er hielt die Uhr an sein Ohr. «Tatsächlich, der gibt kein Ticken mehr von sich. Die Batterien sind wohl leer», wunderte sich der Frühlingsbote. «Danke, dass du mich geweckt hast.»

«Gern geschehen. Das Land schlummert noch immer unter seiner Schneedecke. Es wird Zeit, dass der Frühling erwacht», gackerte Henni.

«Stimmt! Es ist allerhöchste Eisenbahn! Ich muss gleich los!», sprach der Igel.

«Bevor du gehst, weißt du, wo der Krokus zu finden ist?»

«Wo der Krokos ist, ja, das weiß ich genau. Die verschlafene lila Blume hört nie ihren Wecker. Deshalb wecke ich das Blümlein immer», lachte der Igel. 

«Das ist ja wundervoll!», freute sich die Henne.

«Machs gut, Henni! Und nochmals Danke!», sprach er und verschwand auf flinken Füßen.

Glücklich gackernd trat Henni den Heimweg an. Ihr Weg führte sie über den Fluss, durch den Wald bis zum Fuchsbau. Dem Fuchs erzählte sie vom kaputten Wecker des Igels. Weiter aus dem Wald hinaus hockte die Eule Lia auf ihrem Ast. Ihr richtete sie schöne Grüße vom Fuchs aus und schilderte der Eulendame ihr Abenteuer. Den Waldpfad hatte sie hinter sich, so schlüpfte Henni wieder durch das Loch im Zaun des Glöckchenhofs. Die Hühner Luisa, Lucinda und Ludmilla hatten ihr warmes Nest verlassen und warteten auf ihre Schwester Henni. Als die Hühnerdamen sie erspähten, gackerten sie fröhlich los. Da standen nun die vier Hennen dicht zusammen, wärmten sich gegenseitig, während die ersten warmen Sonnenstrahlen das Eis zum Tauen brachten. Die Hennenschwestern gackerten: «Danke Henni, dass du den Frühling gerettet hast.»

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Elara Knight Kinderbuchautorin

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