Anton, der Löffelelf
und die Eierköpfe
Eine Kindergeschichte von Elisabeth Hartlieb
Anton wird geärgert. Nur einer kann ihm helfen: Levin, der Löffelelf aus der Spielküche.
Nach Alter: Ab 3 Jahren
Nach Lesedauer: Ca. 3 Minuten
Anton, der Löffelelf und die Eierköpfe
Anton ist wütend. Deshalb würde er gern ganz laut schreien. Aber das kann er nicht, denn etwas Seltsames ist passiert: Seine Stimme ist verschwunden! Sie wurde ihm geklaut, so wie die Kinder im Kindergarten immer seine Sachen klauen.
Doch Anton weiß genau, wer ihm helfen kann. Er läuft zu seiner Spielküche, sucht in der Obstkiste, guckt in die Teekanne und in den Salzstreuer. Wo ist er nur? Ungeduldig schnappt sich Anton den Pfannenwender und schlägt damit auf den Kochtopf. Bum. Bum. Bum.
Mit einem Knall fliegt die Ofentür der Spielküche auf. „Was machst du denn für einen Krach?“, zischt ein kleiner silberner Löffel mit blauen Flügelchen und Knopfaugen. Der Löffel fliegt zu Anton und guckt ihm streng in ein Auge. „Weißt du denn nicht, dass man Löffelelfen nicht wecken darf?“
Anton lässt den Pfannenwender fallen und verzieht den Mund. Entschuldigend hält er seinem Freund ein Teetässchen hin.
Da grinst Levin und lässt sich in die Tasse plumpsen. Als Anton ihm einschenkt, seufzt er zufrieden. „So ein Bad im Tee ist einfach herrlich, findest du nicht auch?“ Er spitzt die Lippen, senkt den Löffelkopf und schlürft einen Schluck Tee.
Vorsichtig stellt Anton Levin in seiner Badeteetasse ab, kaut auf der Unterlippe herum und legt den Kopf schief.
„Was?“, kreischt Levin und fuchtelt mit seinen Armen herum. „Was sagst du da? Sie haben dich wieder geärgert?“ Der Tee spritzt aus der Tasse.
Mit hängenden Schultern nickt Anton. Seine Wangen glühen.
Der Löffelelf stemmt sich aus der Teetasse, schüttelt sich, spannt die Flügelchen und fliegt hin und her. „Wie bitte? Hör ich richtig? Sie haben dich geschubst, dir deine Hausschuhe geklaut und sie auch noch versteckt?“
Anton ballt seine Fäuste. Die Wut kocht wieder auf. Sein Hals tut schrecklich weh.
„Verstehe!“, sagt der Löffelelf, macht ein teuflisches Gesicht und lässt sich auf die Arbeitsplatte der Spielküche sinken. Es blitzt in seinen Augen, als er lauthals erklärt: „Ich fliege zu diesen Kindern nach Hause und brülle ihnen ins Ohr, dass sie dich gefälligst für immer in Ruhe lassen sollen.“ Kichernd zeigt er auf seinen Löffelkopf. „Und dann geb ich ihnen einen Schlag auf ihre Eierköpfe!“
Begeistert klatscht Anton in die Hände. Sein Hals tut ihm plötzlich gar nicht mehr so weh. Wie gut, dass Levin bei ihm in der Spielküche wohnt. Er weiß immer, was zu tun ist!
Der Löffelelf kickt den Salzstreuer von der Arbeitsfläche, lässt einen Kampfschrei los und saust durch das geöffnete Fenster nach draußen.
Anton hüpft in die Luft. Levin wird es ihnen allen zeigen! Dann wird sich keiner mehr trauen, ihn zu ärgern und seine Sachen zu klauen. Zufrieden lächelnd wirft er ein Eis und ein Pizzastück in den Kochtopf und rührt um.
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Rezensionen zu dieser Geschichte
Leserbewertungen
Kurz, aber besonders
Ja, es gibt sie: die Kinder, die (noch) nicht sprechen können, die sich nicht adäquat ausdrücken können, die in emotionalen Situationen ihre Sprache verlieren…
Wie wichtig ist dabei auch deren innere Vorstellungswelt und Stressregulation.
Schön, dass das in einer sehr kurzen, aber kindgerechten Geschichte zum Thema gemacht wird.