Jana will zu den Sternen
Eine Kindergeschichte von Elisabeth Hartlieb
 Jana träumt sich mithilfe eines sprechenden Leuchtsterns ins Weltall.
Nach Alter: Ab 3 Jahren
Nach Lesedauer: Ca. 5 Minuten
Jana will zu den Sternen | Seite 1/2
„Aber ich lüge nicht“, sagt das Kuschelschaf und schmollt Jana beleidigt an.Â
Jana klopft ihr Kopfkissen zurecht und setzt sich gerade ins Bett. Sie kann noch nicht einschlafen. „Ach, und wie bist du dorthin gekommen? Du kannst doch nicht fliegen.“ Ein Kuschelschaf auf dem Mond. Sowas Verrücktes!
Über den beiden leuchten die Klebesterne, die Papa vor ein paar Tagen an der Zimmerdecke über dem Bett angebracht hat.Â
Das Kuschelschaf klettert auf Janas Schoß. „Ich bin einfach auf eine Wolke gesprungen und die Wolkentreppe bis hoch zu den Sternen gelaufen. Und dann von Stern zu Stern. Hüpf, hüpf, hüpf. Bis zum Mond.“
Nachdenklich legt Jana den Kopf schief. Dann nickt sie. „Ok. Ich glaube dir.“
Das Kuschelschaf macht einen Freudensprung bis fast zu den Leuchtsternen und ruft: „Das nächste Mal musst du mitkommen!“
„Aber ich kann nicht so hoch springen. Das weißt du doch!“, erwidert Jana traurig. Nichts wünscht sie sich mehr, als ganz nah bei den Sternen zu sein. „Später werd ich Astronautin. Dann flieg ich mit einer Rakete zum Mond.“ Jana streicht entschlossen ihre Haare hinter die Ohren.Â
Plötzlich fällt etwas mit einem leisen Hui auf die Bettdecke. Etwas Kleines, etwas Leuchtendes.
„Was ist das?“, fragt das Kuschelschaf erschrocken und klammert sich an Janas Arm.Â
Eine leise Stimme antwortet. „Ich bin der kleine Stern Aada“
Jana beugt sich über den Leuchtstern. „Von der Decke? Und warum bist du herunter gefallen?“
Aada grinst verlegen. „Ich hab gerufen, aber ihr habt mich nicht gehört. Da hab ich mich losgeruckelt, weil ich dir etwas Wichtiges zu sagen habe.“ Der kleine Stern steht auf und klettert über die Bettdecke näher zu Jana heran.
Das Kuschelschaf versteckt sich hinter Jana und flüstert. „Dieser sprechende Plastikstern ist mir unheimlich.“
Aada raunzt zurück: „Und du bist ein sprechendes Kuscheltier. Das ist unheimlich!“
Jana muss lachen und nimmt ihr Kuschelschaf in den Arm. „Alles gut. Dir passiert schon nichts.“ Dann sieht sie Aada neugierig an. „Was willst du mir denn sagen?“
Der kleine Stern strahlt ein wenig heller. „Ich kenne einen Weg zu den echten Sternen, für den man weder springen muss, noch eine Rakete braucht.“
Da strahlt auch Jana. Sie hebt Aada auf ihre Hand und bittet: „Sag es mir!“
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„Wenn ich es dir erzähle, nimmst du mich dann mit? Ich bin nur ein Klebestern und schaff es nicht allein.“
Damit ist Jana einverstanden.
Das Kuschelschaf zappelt in ihrem Arm. „Ich will auch mit!“
Aada verdreht die Augen, aber Jana ist auch damit einverstanden. Sie will unbedingt zu den Sternen und zu dritt ist es schöner als allein.Â
„Passt gut auf.“ Der kleine Stern hebt eine Zacke. „Wir müssen uns aneinander festhalten. Niemand darf loslassen. Verstanden?“
Jana und das Kuschelschaf nicken aufgeregt.
„Dann müssen wir die Augen ganz fest schließen“, erklärt Aada. „Und uns sie wundervollsten Sterne vorstellen, die man sich nur ausdenken kann. Hört ihr auch genau zu?“
Wieder nicken Jana und das Kuschelschaf.Â
Janas Herz klopft wild, ihre Wangen glühen. „Erzähl weiter!“, fordert sie den Leuchtstern auf.
„Dann geht es los. Es wackelt in unseren Bäuchen, es blitzt in unseren Köpfen. Aber keine Angst. Das ist normal. Erst, wenn wir wirklich bei den Sternen sind, dürfen wir die Augen aufmachen und loslassen.“
„Du bist sicher, dass das klappt?“ Jana spitzt den Mund. Das hört sich fantastisch an. Doch ist es auch tatsächlich möglich?
Das Kuschelschaf runzelt die Stirn und nuschelt: „Hat die überhaupt einen Bauch?“
Aada wackelt mit ihrem Bauch und sagt: „Ich bin mir sicher. Die Kinder, die ich vorher nachts beleuchtet hab, haben es sich erzählt und von den aufregendsten Reisen ins Weltall berichtet.“
Das klingt überzeugend! „Wahnsinn!“, meint Jana, reibt sich die Hände und lässt sich zurück auf ihr Kopfkissen plumpsen. Den Klebestern Aada und ihr Kuschelschaf hält sie ganz fest. „Seid ihr bereit?“, fragt sie mit leicht zitternder Stimme.
„Bereit“, antworten die beiden im Chor.
„Auf geht’s zu den Sternen!“, sagt Jana und schließt die Augen. Erst wird es dunkel. Dann beginnt es in ihrem Kopf zu flirren. Alles blinkt, funkelt und glitzert. Da ist der Mond! Es kribbelt in Janas Brust, etwas zieht an ihr, sie wird leichter und leichter.Â
Als Jana schließlich die Augen öffnet, lässt sie einen Jubelschrei los. Und Aada und das Kuschelschaf staunen mit offenen Mündern. Atemberaubend, wie schön die Sterne sind. Wie im Traum.Â
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Rezensionen zu dieser Geschichte
Leserbewertungen
Tolle Geschichte - Zitat meiner Tochter
Ich denke der Titel sagt alles 😀 Ich hätte mir evtl noch eine kurzen einleitenden Satz gewünscht, aber meine 3 jährige Tochter fand die Geschichte auch so toll. Vielen Dank für die phantastischen Gute Nacht Geschichten (auch an die anderen Autoren)!!!!