Die sprechende Geburtstagslok III

Ab 3 Jahre | 5 Min. | Elisabeth Hartlieb

Darum geht's

Samuel feiert Kindergeburtstag. Doch seine Freunde glauben ihm nicht, dass seine Geburtstagslok sprechen kann. Sie halten ihn für einen Lügner. Samuel hofft inständig, dass die Lok aufwacht.

Die sprechende Geburtstagslok III

Samuel schleckt genüsslich den Rührstab ab. Mmmh – Sahne! 

Mama zwinkert ihm zu. Dann trägt sie eine große Schüssel voller Schlagsahne zum Esstisch und stellt sie direkt neben Samuels Geburtstagskuchen. Auch die Geburtstagslok Calea steht auf dem Tisch. Sie glänzt und strahlt und sieht so richtig feierlich aus. Auf ihren drei Waggons stehen Kerzen. Denn heute ist es endlich so weit: Samuel ist gesund und feiert Kindergeburtstag. 

Mit dem Rührstab in der Hand und Sahne auf der Nase läuft Samuel zum Tisch. Aufgeregt flüstert er Calea zu: „Meinst du, die Sahne reicht?“ 

Calea tutet leise, aber fröhlich. Das heißt wohl Ja! 

Da klingelt es. Mit einem Jauchzen lässt Samuel den Rührstab fallen und saust zur Haustür. Seine Mama eilt ihm nach und öffnet die Tür.  

Schon stürmen Timon und Anna herein, Samuels beste Freunde. Sie haben Luftballons mitgebracht. „Happy Birthday!“ steht darauf und „Alles Gute!“. Im Wohnzimmer kicken sie die Ballons hin und her. Plötzlich fällt Samuels Blick auf den Esstisch. Laut ruft er: „Das ist sie!“ 

„Wer?“, fragt Anna verwundert und kickt einen pinken Luftballon zur Seite.  

Samuel deutet auf seine Geburtstagslok. „Das da ist Calea. Meine Geburtstagslok. Calea bedeutet Glück auf Hawaiianisch.“ 

Neugierig betrachten die beiden die Lok. Timon streicht vorsichtig mit dem Zeigefinger über Caleas Führerhäuschen. „Bringt die Glück?“ 

„Klar!“, antwortet Samuel stolz. Schnell fügt er hinzu: „Und sie erzählt tolle Geschichten!“ 

Timon und Anna schauen sich empört an. „Quatsch! Die kann doch gar nicht sprechen!“ 

Samuel schiebt die Augenbrauen zusammen. Seine Freunde glauben ihm nicht. Das macht ihn ganz traurig – und auch ein bisschen wütend. Flehend schaut er Calea an. „Sag doch was!“, denkt er. Doch die Geburtstagslok bleibt stumm. Bewegungslos steht sie da und macht keinen Mucks. Was ist denn nur mit ihr los? Hat er sich das  alles nur eingebildet? 

Anna stupst Samuel tröstend an und sagt: „Ist doch egal!“ 

„Nein!“, motzt Samuel. „Es ist nicht egal!“ 

Timon hebt einen Finger: „Man soll aber nicht lügen!“ 

Lügen? Seine Freunde halten ihn für einen doofen Lügner. Tränen steigen in Samuels Augen. Traurig und zornig zugleich presst er die Lippen aufeinander, und ein dicker Klos steckt in seinem Hals.  

Mama kommt ins Esszimmer. „Nanu, was ist denn hier los? Warum guckt ihr alle so bedröppelt?“ 

„Ach, nix!“, sagt Samuel missmutig. Er findet jetzt alles nur noch blöd. 

Mama lächelt den Kindern aufmunternd zu. „Nun macht mal nicht solche Gesichter. Los! Setzt euch – es gibt Kuchen!“ Nach dem Kuchenverteilen verschwindet sie, um die Kamera für ein Erinnerungsfoto zu holen.  

Samuel, Anna und Timon setzen sich. Verlegen stochern sie mit den Gabeln in ihren Kuchenstücken herum.  

Schließlich sagt Anna: „Bist du noch sauer auf uns, Samuel?“ 

Samuel schnieft und antwortet trotzig: „Calea kann WOHL sprechen!“ 

Timon und Anna seufzen laut. Sie glauben ihm einfach nicht. Doch dann … ruckelt der Geburtstagszug! 

„Was war das?“, ruft Timon erschrocken.  

Calea gähnt lautstark und macht ein paar verschlafene Tuut Tuut. 

Anna und Timon reiben sich die Augen. Sie können es nicht fassen! Samuel klatscht in die Hände. Da ist sie ja – seine Geburtstagslok! 

Die Lok räuspert sich. „Oh, ich bin wohl eingenickt.“ Dann mustert sie Timon und Anna. Mit einer förmlichen Verbeugung stellt sie sich vor: „Hallo, ich bin Calea. Und ihr seid bestimmt Samuels Freunde, oder? Schön, euch kennenzulernen!“ 

„Du … kannst wirklich … sprechen?“, fragt Anna erstaunt. 

Calea lacht und fährt eine Runde auf dem Tisch. „Was für eine Frage! Natürlich kann ich sprechen. Sehr gut sogar! Ich kann auch singen: Tut Tut Tuuut Tuuut.“ 

Die drei Kinder schauen sich an. Dann platzt es aus ihnen heraus. Sie lachen und lachen und lachen. 

„Es tut uns leid, dass wir dir nicht geglaubt haben!“, sagt Timon zu Samuel, als sie sich wieder beruhigt haben. 

Samuel ist so erleichtert, dass er gar nicht mehr böse sein kann. „Schon okay!“

Calea wackelt mit dem Schlot: „So, jetzt aber genug geredet. Haut rein! Und vergesst die Sahne nicht!“ 

Das lassen sich die Kinder nicht zweimal sagen. Fröhlich stopfen sie sich den Mund mit Kuchen voll. Dann schaufeln sie sich Sahne auf ihre Teller. Immer mehr. Und mehr. Und noch mehr… bis sich drei riesige Sahnetürme auftun. Auch Calea bekommt eine ordentliche Portion ab. Kichernd schlecken die drei Freunde die Sahne vom Teller. Bald haben sie lustige Sahnebärte. Calea lacht begeistert.  

Samuel ist glücklich. Ein Kindergeburtstag mit Timon, Anna UND seiner Geburtstagslok Calea. Besser geht‘s nicht. 

Die Sahne ist fast aufgeschleckt, als Mama hereinkommt. Sie bleibt stehen und guckt die Kinder mit ihren Sahnebärten überrascht an. Dann hebt sie die Kamera und sagt lachend: „Ihr seht ja zum Anbeißen aus! Bitte lächeln!“

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Rezensionen zu dieser Geschichte

Leserbewertungen

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Sehr lustige Geschichte

2. Dezember 2023

Hat unserem Sohn sehr gut gefallen… hat sehr darüber gelacht und wollte sie immer wieder hören 👍

Sebastian

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